Sonne Sonntag Bahnreise

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Beschreiben, was kaum der Rede wert scheint. Ein aus Backstein gemauerter Wasserturm in Hagenow Land. Jasnitz. Ein zögerlicher Hinweis darauf, dass der Kaffee nicht wirklich heiß sei, prompt wird neu serviert. Frühsommerliches Wohlgefühl. Ja, ich fahre gern Bahn.

Blühende Felder Raps unter mildem blauen Himmel. Ludwigslust. Dazwischen ein grüner Streifen von Baum und Buschwerk in Sonnenlicht. Neben der Strecke stumpfes Grün von Fichten, und junges Laub von Birken glänzt und spiegelt sich. Windräder. Nein, verunstalten die Landschaft nicht.

Überlandleitung. Nochmal gelbe Felder bis zum Horizont. Ein Trecker zieht eine Egge und wirbelt dunklen Staub auf. Regen fehlt seit Wochen. Fliedergebüsch. Violette Blütentrauben.

Links ein Ringlokschuppen, rechts verfallende Lagerhäuser. Schwarzbunte Kühe. Leuchtend frisches Grün. Weite Felder mit Löwenzahn getupft. Wieder Kühe, rotbraun. Glinz. Ein Fichtenwald: Stämme wie mit dem Lineal gezogen, schnurgerade gewachsen, die Sonne hebt braune Flecken heraus. Ein Rapsfeld mit Windradbebauung.

So früh sprießt der Roggen? Ist doch eben erst Mai. Ein Bach begleitet den Bahndamm. Neustadt/Dosse. Plauen. Brieselang. Falkensee. Märkischer Möbelmarkt. Netto Discount. Albrechtshof. Mir gegenüber setzt sich eine zierliche Frau und verzehrt einen großen Salat bei tönendem Besteck und Porzellangeklapper.

Weit hinter Baumreihen eine Fertigbausiedlung. Die Hauptstadt rückt näher. Spandau. Strelow. Schrebergartenkolonien. Ein Stück Spree neben der Bahnlinie.

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Geschrieben von

Dreizehn

Lebe in einem Winkel der Stadt, lese, schreibe gelegentlich.

Dreizehn