Ich zitiere aus der Grabesrede von Friedrich Engels - gehalten auf dem Friedhof zu Highgate in London am 17. März 1883.
"Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organischen Natur, so entdeckte Marx das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte einfache Tatsache, dass die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können; dass also
die Produktion der unmittelbaren materiellen Lebensmittel und damit die jedesmalige ökonomische Entwicklungsstufe eines Volkes oder eines Zeitabschnitts die Grundlage bildet, aus der sich die Staatseinrichtungen, die Rechtsanschauungen, die Kunst und selbst die religiösen Vorstellungen der betreffenden Menschen entwickelt haben, und aus der sie daher auch erklärt werden müssen – nicht, wie bisher geschehen, umgekehrt."
https://marxwirklichstudieren.files.wordpress.com/.../kar...
Die Philosophie als Wegbereiter für gesellschaftliche Veränderungen
Für Marx finden die Unterdrückten und Erniedrigten in allen Epochen in der Philosophie ihre geistigen Waffen. Wobei Philosophie von ihm definiert wird, zunächst mal, als Versuch, die Welt zu interpretieren.
In der elften Feuerbachthese hält er „den Philosophen“ vor, die Welt nur verschieden interpretiert zu haben, während es darauf ankomme, sie zu verändern.
Marx: Thesen über Feuerbach. 1845. In: MEW Bd. 3, S. 535
Er betont, dass es nicht darum gehe, „nur ein richtiges Bewußtsein über ein bestehendes Faktum“ hervorzubringen, sondern „dies Bestehende zu verändern."
Marx/Engels: Die deutsche Ideologie. 1846. In: MEW Bd. 3, S. 42
Er setzt sich auseinander mit dem spekulativen Idealismus Hegels - und verdeutlicht dabei, dass es um das „Wirklichwerden des Vernünftigen“ geht; wobei die Philosophie dabei wie ein Leuchtturm wirkt:
"Die bloße Erkenntnis der Wirklichkeit reicht aber nicht aus; denn, dass „das Vernünftige wirklich ist, beweist sich eben im Widerspruch der unvernünftigen Wirklichkeit, die an allen Ecken das Gegenteil von dem ist, was sie aussagt, und das Gegenteil von dem aussagt, was sie ist“.
Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. 1843. In: MEW Bd. 1, S. 266
Philosophie ist also für Marx eine Waffe im Kampf um die Neugestaltung der menschlichen Lebensverhältnisse. Es ist „der Philosoph, in dessen Hirn die Veränderung beginnt“.
Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. 1844. In: MEW Bd. 1, S. 385)
Zur aktuellen Misere.
Die westliche Welt stöhnt und leidet erheblich unter tatsächlichen oder vorgeschobenen Bedrohungen, die der Rationalität bzw. der Vernunft und demokratischer Kontrolle weitestgehend entzogen wurden:
Corona-Wahn, Ukraine-Krieg, Klimakatastrophe. Diese "Bedrohungen" wurden und werden einseitig, unvollständig und daher unredlich bzw. unwissenschaftlich hinausposaunt. Gegenmeinungen werden unterdrückt, die Protestler diffamiert, ins Abseits geschoben bzw. aus ihren Ämtern entlassen. Aufarbeitung bzw. Wiedergutmachung geschieht nur halbherzig bzw. völlig unzureichend.
https://www.freitag.de/autoren/ebecker/aus-fehlern-lernen-die-aufarbeitung-der-corona-hysterie
Politikversagen, Medienversagen, Korrumpierung von Wissenschaft und Justiz sind dafür verantwortlich. Gut dargelegt wird dies am Beispiel Corona - welchem eine grundsätzliche Bedeutung zur Interpretation des Zeitgeistes zukommt - durch den Medizin-Prof. Rückauer.
https://www.epochtimes.de/.../Corona_Legenden_und...
Es ist eine Folge der Verlagerung der Macht, weg von demokratischen Prozessen auf nationaler Ebene, die zur Fassaden-Demokratie tendenziell verkommt, hin zu global orientierten Bürokratien, Vereinigungen und Institutionen wie: NATO, WEF, WHO, IPCC ( Intergovern- mental Panel on Climate Change), EU und Bilderberger-Meetings; die von Geldgiganten bzw. Konzernen dominiert werden. Eine Schlüsselrolle spielen dabei die Internetgiganten, die tendenziell die Herrschaft über die Information erringen - auch mit KI. Und: Wer die Information dominiert, hat auch die Möglichkeiten, die Politik zu bestimmen!
Mit einer zweifelsfrei notwendigen Kooperation, basierend auf nationalstaatlichen und demokratischen Strukturen, hat das alles nichts zu tun.
Der erste Schritt im Sinne von Marx ist im Laufen; die Aufklärung in den alternativen Medien und Publikationen, die wie Pilze aus dem Boden schießen.
Damit das „Wirklichwerden des Vernünftigen“ möglich wird
Erstens braucht es wahrnehmbarer Widerstand, auch in Form von Demonstrationen, die deutlich machen, dass "die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen". Auch diesbezüglich sorgt die Ampel für Anlass; denn die Armutsbekämpfung funktioniert nicht: 20,9 % der Bevölkerung sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
https://www.die-linke.de/start/presse/detail/ampel-versagt-bei-armutsbekaempfung/
Aber auch der Mittelstand ist bedroht, insbesondere durch die geplante Heizungsgesetzgebung, die viele Hausbesitzer (Bestandsgebäude) in finanzielle Belastungen führt, die nicht tragbar sind.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-ampel-politik-droht-land-und-leute-zu-ruinieren
Es gab bereits eine Demonstration am 10.6.2023 in Erding (Bayern) zu dieser Thematik: "Etwa 13.000 Menschen kamen in dem sonst vor allem für sein Weißbier bekannten Städtchen zusammen. Was sie antrieb: der Zorn auf die Politik der Bundesregierung. Protestbewegungen brauchen meist einen konkreten Auslöser. Das sind in diesem Fall die Pläne für die Wärmewende aus dem grün geführten Wirtschafts- und Klimaschutzministerium. (...) Die Wirkung der Populismusvorwürfe (die bezogen auf diese Demo erhoben wurden; EB) dürfte im Politikbetrieb selbst größer sein als unter Menschen außerhalb dieses Betriebs, die unter den Folgen politischer Entscheidungen unmittelbar leiden. Wenn nicht arm werden zu wollen, populistisch sein soll, dann zieht der Vorwurf eben nicht.Das könnte sich demnächst auf der Theresienwiese in München erweisen. Am Ort des Oktoberfests wollen Gruber und ihre Mitstreiter demnächst die Maxi-Version ihres Protests stattfinden lassen. Der Termin scheint noch nicht festzustehen, aber vom Ziel 100.000 Teilnehmer ist schon die Rede. Das erscheint nach diesem Wochenende nicht mehr unrealistisch. Wenn das gelingt, kann es zu einer politischen Dynamik kommen, die vieles verändert."
Zweitens braucht es aber noch einen weiteren Schritt: Die Leitmedien müssen zu ihrer Uraufgabe zurückfinden, nämlich, berichten, was ist, nicht das, was die Mächtigen wollen.
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