Einsicht – den Schreibenden beim Wort nehmen
Lesarten könn(t)en auch andere sein. Sie klingen an bei „Journalismus 2.0“, da Augstein schreibt: Für mich ist ein Text ein Text. Punkt. Ob der von einem Blogger kommt oder von einem Journalisten ist mir gleich. Ist er richtig? Ist er gut geschrieben? Das will ich wissen. Und doch ist mir natürlich klar, dass die unterschiedlichen Bedingungen, unter denen die Texte entstehen und die unterschiedlichen Referenzrahmen, in die sie sich einpassen, eben immer mitzulesen sind.“
Aus der Perspektive des Profis löst sich das, was ich im ersten Teil beschrieben habe und den User im Innersten zu treffen scheint, wie ein Sturm im Wasserglas auf: Texte sind Lieblinge und deren Autoren, die sich relativ mühelos in den beruflichen Alltag integrieren lassen; der öffentliche Anwurf ist des politischen Journalisten tägliches Brot und in Richtung zu beobachtender Personen und Verhältnissen seine schärfste Waffe. Ihm dies zu nehmen, bedeutete, ihn als Repräsentant der „vierten Gewalt“ zu kastrieren. Michael Angele etwa reagierte mit dem zitierten auf einen wüsten Artikel im Ossietzky, der nicht einmal die Möglichkeit bot, darauf in Form eines Leserbriefes online zu reagieren. Wenn ich richtig orientiert bin, haben Angele und Rothschild einen modus vivendi gefunden, das ist gut so, denn beide schreiben immer noch für den Freitag, nicht zu dessen Nachteil.
Wir haben es also in der Tat mit „zweierlei Maß“ zu tun. Der Leser, der zu einem Schreiber erst wird, ist natürlich anders, sein Echo aber genauso real. Und er rüstet sprachlich weiter auf, in einem Teufelskreis negativer Rückkoppelungen. Dazu einige Thesen:
Anderssein, das ist gut so
Das o.g. „unterschiedlichen Bedingungen“ und „Referenzrahmen mitzulesen“ ist die hübschere Variante der eingangs gestellten Kernfrage nach Rollen- und Selbstverständnis der Beteiligten – im etwas gönnerhaften Sprachgebrauch desjenigen, der mit Texten seinen Unterhalt verdient. Das, freilich weniger verklausulierte, Pendant ist das, was sich etabliert hat als „Community-Management“ oder „Moderation“, die mitliest und selbst „Referenzrahmen“ bildet. Ein solches Konzept lässt sich nicht weiter aufrecht erhalten.
Das lesende wie schreibende Publikum ist nichts anderes als ein Querschnitt von, mehr noch: ist die Öffentlichkeit selbst. Und das Netz ihr (neuer) Raum. Diese sehr simple Erkenntnis betrifft lt. jüngster ARD/ZDF-Onlinestudie mittlerweile rund 49 Millionen Menschen in Deutschland. So etwas lässt sich nicht moderieren. Denn im bisherigen Verständnis und in der Handhabung reduziert sich diese „Schnittstelle zwischen Betrieb und Öffentlichkeit“ unweigerlich auf einen idealerweise minütlichen Spagat: Zwischen Maschine aus der Kulisse für den von einem Baby-Sitting-Bedürfnis befallenen User vs. Fußabtreter des Betriebes, wenn nicht alles seinem geregelten Gang folgt. Das ist kein Phänomen nur bei freitag.de, sondern auf allen Plattformen anzutreffen, die diese Form der Hierarchie etabliert haben. Nötig wäre eine Weiterentwicklung, die es ermöglichte, Einzigartigkeit in ihrer Multitude zuzulassen.
Selbstredakteure mit freier Sicht nach oben, unten, links und rechts
Trolling, spamming und off-topics sind durch „Neue Medien“ transportierte neue Erscheinungsformen dessen, was gemeinhin als störend empfunden wird. Die Neuartigkeit gegenüber klassischen Medien ist nicht deren gemeinsamer Nenner einer unaufgeforderten und aufgezwungenen Aufmerksamkeit. Diese gibt es seit unvordenklicher Zeit, sie entlud sich u.a. weitestgehend in (Hörer-, Leser-, Zuschauer-)Zusendungen, bei brisanten Themen in Redaktionen stapelweise aussortiert. Neu sind das unkontrollierbare (!) Sichtbarmachen und die daraus resultierenden Verwendungen. Und neu ist dementsprechend die Frage, wer es zu bestimmen habe, dass so etwas vorliege.
Die Überschrift habe ich dem vormaligen Profil eines Users entnommen, der damit, so vermute ich, Unvoreingenommenheit ausdrücken wollte. Blogger aber sind voreingenommen: In der Meinung, die sie in ihrem im Blog vertreten und in der Sprache (u.U. sogar in der Fachsprache), in der sie dies tun. In einer Zuschrift wurde mir dies so verdeutlicht: „Treffen Gegensätze, die man programmatisch verleugnet, dann aber faktisch am eigenen Tisch aufeinander, so versteht der Gastgeber die Welt nicht mehr und zieht sich auf Benimm zurück.“ Oder (be)klagt (sich) auf andere Weise, füge ich hinzu.
Texte nicht mehr preisgeben müssen, ist daher meine Überlegung. Sondern in die Eigenmoderation stellen, was wie in welcher Form mit welcher Sprache der Blogger, der der eigentliche Gastgeber unter seinem (!) Text ist, mit Wissen und Wollen zulässt: Eigenplattform plus Freitag.
„Tendenz“ ist keine Lebenslüge und viel mehr als nur ein Motto
Ich habe folgendes Zitat vor Augen: „ … es ist auch nichts dagegen einzuwenden, dass der neue FREITAG mit linken Konservatismen brechen will. Beliebig sollte er aber auch nicht werden.“ Es steht u.a. vor dem Hintergrund eines anderen Zitats: „„Wir haben eine Grundhaltung, die ist „irgendwie links“, ich benutze diese angreifbare Formulierung bewusst, weil ich – und sehr viele andere Leute – keine Lust auf ideologische Festlegung, politmorale Rechthaberei und engstirnige Gestrigkeit haben. Mit den Rezepten, die gestern gescheitert sind, wird man die Krankheiten von morgen nicht heilen. Wir brauchen neue.“ Links-liberal wird seitdem derFreitag eingeordnet.
Wohin die Reise geht, ist Verlegers Entscheidung. Das nennt man bisher „Tendenzschutz“. Wohin sie gehen wird, wenn wie angekündigt Redaktion und Blogger bei freitag.de noch näher „zusammenrücken“, kann ich nicht einmal erahnen. Denn soweit ich das beurteilen kann, ist die Anwendung verlegerischer Grundsätze auf eine „Community“ bisher noch nicht erprobt worden. Mit Blick darauf, dass das Prinzip lauten solle, ein Haus zu bauen, wird das teilnehmende Publikum aber nicht wirklich ohne Bauplan auskommen können. In Teilen wird das durch die Auswahl der Blogs durch die Redaktion sichtbar, die als Artikel produziert werden. Diesem Teil von Moderation sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Anonym.to(o)
Wer bereit ist, „seine Sache“ derart in Angriff zu nehmen, braucht sich nicht zu verstecken. Das sieht jener Arzt, der mit Klarnamen eine Petition zur Freilassung eines Studenten in Tunesien unterschrieben hatte, etwas anders, wie er mir erzählte. Nach dem freundlichen Anruf einer tunesischen Repräsentanz in Deutschland, „um ihm die Sachlage zu erläutern“ zieht er es vor, das Land einige Zeit nicht zu besuchen.
Anonymitätsmissbrauch (trolling u.a.m) vs. –bedürfnis lässt sich nicht allgemein auflösen, wohl aber gegenüber einer Redaktion, die wiederum Blogger ernst nimmt: Bloggen unter Pseudonym ja, aber nur wenn die Person der Redaktion bekannt ist. Das ist gegenseitige Gewährung von Vertrauen und Schutz.
Ein Dankeschön
Seit jener Leserbrief „Immer an die Leser denken“ zu „Öffentlichkeit 2.0“ als Artikel publiziert wurde hat sich mein Blickwinkel verändert. Wie der Jurist um die Polyvalenz von Recht und Gerechtigkeit weiß, weiß ich nach etwas mehr als einem Jahr, dass Schreiben schweißtreibend ist. Erst recht, wenn damit kein Lebensunterhalt verdient werden muss. Der Profi hat immerhin die Entschuldigung beim Schnell-Drüberwischen, dass immer alles hektisch ist, alles schnell; die Konkurrenz schläft nicht.
Freitag.de meint, mich als Publizisten führen zu können. Selbst schuld, sage ich dazu. Und füge als kleine Revanche noch ein paar Stichpunkte hinzu: Aktive Talentsuche, Bindung der Schreiber, Motivation, Informationspolitik nach innen. Bisher ist alles Experiment, die Bedingungen sollten dort verändert werden, wo es hakt.
In jenem Teich zu Berlin ist der Knorpelfisch Kane mittlerweile mangels Lebensraum im falsch konstruierten Bassin eingegangen. Natürlich waren die Handwerker schuld. Aber was vom Citizen bleiben wird, wird sich erst weisen. Notfalls per try & error, aber stets als eine Frage der Glaubwürdigkeit. Noch gibt es da wenig zu bilanzieren. e2m
Kommentare 106
Ziemlich verklausuliert, das ganze. Vor allem leuchtet mir nicht ein, wieso dieses taahabuhu-Ding noch und noch und noch mal hier aufs Tapet gehoben werden muss. Das ist etwas ganz spezielles und taugt nicht für diese und andere Argumentationen etwa zum Thema Meinungsfreiheit. Missionare und Heilsbringer haben keine Meinung, sondern nichts als die reine Wahrheit, die sie auch noch per Gebtsmühle verkünden, und sie wollen keine Diskussion sondern Unterwerfung. Von weiteren Charakter-Widerwärtigkeiten kann man sich an den entsprechenden Orten ein Bild machen...
Und was die Anonymität angeht, ich weiß inzwischen, warum ich anonym bleibe: Ich werde hier verschwinden können und nicht mehr auffindbar sein...
siehe magdas kommentar zu teil I
"Uralte Querelen gräbst Du wieder aus. Wozu denn? Wem nützt das. Inzwischen nehme ich das alles nicht mehr so ernst oder - ein bisschen freundlicher - ich nehme es so wie es ist. Mich jedenfalls hast Du damit nicht kreativ ermutigt, sondern verärgert. Dieses Projekt hat seine Grenzen und im Moment stampft es ein bisschen auf der Stelle. Mehr ist nicht."
als lesende und nur selten kommentierende, dann aber bewusst mit sowenig persönlichem wie es geht, habe ich beim lesen vieler blogs mitunter erstaunliche zensier-phantasien (wenn ich verleger_in wär...)
doch, wie "kalle wirsch" mal schrieb, komme auch immer wieder und bin dankbar für die so unterschiedlichen denkanregungen, die diese einmalige mischung doch bietet -
Lieber Ed2murrow,
Bezüglich der Diagnose Stillstand, ich würde eher sagen Verlangsamung, in einem permanent revolutionären Presse-Projekt, -das ist es immer noch- , gebe ich Ihnen gerne Recht.
Die Ursachenforschung, so mein Eindruck, kann sich aber nicht nur im Abarbeiten an programmatischen Äußerungen des Herausgebers erschöpfen.
Die Community- und Bloggerseite muss sich auch Fragen gefallen lassen. Das Aufschaukeln und Nachtragen z.B., die Absorption durch zu viele Blogs, die letztlich "einfach nur mal so", was sagen wollten. Das Auftreten von Heilsverkündern und Bashern erster Ordnung. - Wie soll das redaktionell eingebunden werden? - Sie sagen letztlich, es ist unkontrollierbar.
Ich bin dezidiert andere Meinung. Unkontrollierbar, außer vielleicht in foro, wenn sich Streitgiggel gegeneinander aufmandeln, muss eine "Community" bei einem Zeitungsmedium nicht sein, die ja kein Social Network ist.- Oder ist es in Wahrheit doch nur das?
Für Inhalte und Sachbezug kann ich nur plädieren. Auch für eine Entschleunigung in der Fabrikation.
Zuletzt. Ich selbst bin nachdenklich geworden, ob überhaupt so viel Text und kleinteilige Pusseligkeit gewünscht ist und ob daher Beiträge in anderer Form überhaupt einen Sinn haben.
Ganz zum Abschluss meiner Selbstreflexion bin ich noch nicht gekommen.
Eine Meinung hat sich mir jedoch verfestigt. Ich wünschte mir einen redaktionellen Umgang mit der "Community", d.h. auch, selbst wenn hier einige Einspruch erheben sollten, öfter einmal Grenzen aufzeigen und dauernd Müll produzierende Teilnehmer, raus werfen. - Die andere Richtung, ich persönlich mag die nicht so, ist das ungerichtete Geplätscher.
Dafür kann man das auch so organisieren, wie es z. B. ZEIT-Online macht. Schreibt in der Leserecke was ihre wollt, lesen tut es eh keiner, oder wie die SZ-Online: Wir sind erreichbar von 9 - X Uhr, maximal 1500 Zeichen. Wir wollen damit unsere Qualität verbessern, wir bedanken uns für ihr Verständnis. Gute Fahrt und kommentieren Sie schön.
Sanfte Vorschläge, wie, nach meiner Ansicht, noch ein bisschen mehr aus einer "hochintelligenten und geilen" Community heraus zu holen wäre, mache ich gerne, demnächst, wenn überhaupt Bedarf besteht und ich ein wenig Zeit finde.
LG und gutes WE
Christoph Leusch
"Ich werde hier verschwinden können und nicht mehr auffindbar sein..."
Das kannste mir doch nicht antun, Karl August Rohrfrei, ich finde Dich trotzdem...:-))))
"Bloggen unter Pseudonym ja, aber nur wenn die Person der Redaktion bekannt ist."
Die Person muss der Redaktion nicht notwendigerweise mit Klarnamen bekannt sein. Strafrechtlich Relevantes lässt sich von der Exekutive via IP-Adresse dingfest machen. Ist gebongt.
Die Schnittstelle zwischen realer und virtueller Existenz wird jetzt und zukünftig aber nur von einer einzigen Person kontrolliert: von mir selbst. CBW (Confidence by Wire) ist in keinem Fall akzeptabel. Ich werde niemandem die Kontrolle über meine reale Existenz anvertrauen, indem ich die Schnittstelle von virtueller zu realer Welt ohne Not und Androhung strafrechtlicher Konsequenzen freigebe. Never ever. Sollte diese Trennung nicht möglich sein, ist auch GeroSteiner nicht mehr möglich. Sollte das dereinst passieren, sehe ich dem ohne Groll entgegen.
Sehr geehrter Herr Leusch,
ich frage mich etwas anderes: Warum die Verfasser von sog. Community-Handbüchern sich nicht schon längst im State-Building verdingen, statt durch Buchhandlungen zu tingeln. Soviel nur als Denkanstoß in Richtung „Umgang mit Öffentlichkeit“.
Zur Programmatik: Recht viel andere als die Sätze von Herrn Augstein gibt es zu dem Thema nicht. Mir scheint das als roter Faden durchaus diskussionswürdig.
Zum Geplätscher: Ich habe nicht den Eindruck, dass die Redaktion den Überblick über Themen und deren Umsetzung verliert. „Deren“ Medium ist freitag.de, nicht freitag.de/community. So wie es ist.
Zum „Müll“: Genau darin unterscheiden sich unsere Auffassungen. Blogs, also erkennbar erarbeitete Texte, sind Artikel. Die kann man ablehnen oder annehmen. Die einzige Grenze, die ich dafür zur Diskussion stelle, ist das Verständnis von Tendenzschutz – und selbst da stelle ich mir die Frage, ob so etwas a) machbar b) gewünscht ist. Im übrigen ist „Müll“ für mich der schlagende Beweis für Draufsicht, das funktioniert nicht. ZEIT und SZ sind dafür keine Maßstäbe, weil sie ein ganz anderes Konzept der Partizipation verfolgen: Eines, das gegen Null tendiert oder besser, den klassischen Leserbrief revitalisiert.
Für Ihre Ausführungen bedankt, wünsche ich Ihnen selbiges, e2m
Lieber e2m,
tja, das ist ein tiefgehendes und tieftreffendes Resume!
Ich will dazu erstmal nur eine Sache sagen: Online ist nicht Print.
Das klingt jetzt nicht so furchtbar schlau. Ist aber etwas, das ich erst lernen musste. Hat ein bisschen gedauert.
Vor allem musste ich lernen, dass wir Online in einem Ausmaß technikabhängig sind, das ich mir schlicht nicht vorstellen konnte.
Wir wollen so viel, und können so wenig.
Das - nervt.
Aber: Geduld. Das sage ich gar nicht Ihnen oder den anderen. Sondern mir. Jeden Morgen.
Geduld.
Om.
Nur nicht aufregen.
Nett bleiben.
Om.
Meine tolle Idee, die Grenzen zwischen Redaktion und Community niederzureißen, also, der gehen wir schon noch nach. Die haben wir nicht aus dem Auge verloren. Das dauert nur ein bisschen, viel, sehr viel, verdammt viel viel länger als geplant. Wir hatten mal mit einem halben Jahr gerechnet, dann mit einem Jahr, dann mit anderthalbm, und jetzt? Keine Ahnung.
Das sind so Wahrheiten, die hört niemand gern. Aber ich bin für Transparenz. Also raus damit: Wir haben uns technisch mit dem Netz mehr zugetraut als wir leisten konnten. Jetzt hecheln wir unsere eigenen Ambitionen hinterher. Mal sehen, wann wir ankommen. Termine nenne ich keine mehr.
Dann wird man sehen, was geht, was gewollt wird ...
(Aber nebenbei machen wir ja eine Zeitung, die immer besser wird und die nun ja auch angefangen hat zu wachsen. Und das ist doch auch nicht so schlecht, nicht wahr?)
Viele Grüße,
Ihr JA
... irgendwie, irgendwo, nirgendwo ... ;)
Verehrter e2m,
Sie haben mich auf eine lange Reise geschickt mit Ihrem Text, an deren Ende ich nun hier ankomme. Als ich Ihre Reiserute netzlos, also ohne Möglichkeit die Reise anzutreten las, war ich der Meinung, alles bereits zu kennen, zumindest das Meiste. Doch als ich mich, wieder mit Netz auf den Weg machte, der Spur zu folgen, die sie ausgelegt haben, wurde mir wieder vor Augen geführt, dass Ihre Texte häufig einer Matjroschka ähneln. Leider bekomme ich nicht immer jede auf.
Ich lese aus Ihren Worten, der Freitag sei noch an dem Ziel angekommen, zu dem er aufgebrochen ist. Vielleicht kratzt sich er sich gerade am Kopf und weiß nicht recht, wie es weitergeht?
Mein Versuch diesen Kommentar nach "weitergeht" zu differenzieren ist mehrmals gescheitert. Denn ich frage mich ebenfalls wie es weitergehen soll. In meinem Kopf schwirren Gedanken herum, ich kann sie gerade einfach nicht ordnen. Eine Essenz ist:
Der Freitag muss liefern. Denn wir liefern bereits eine ganze Weile.
Ich finde Magda und dann Dich http://smilys.net/boese_smilies/smiley2922.gif
Sehr geehrter Herr Augstein,
dafür habe ich Ihnen auch ein paar Sätze am Anfang (drüben) hineingeschrieben, die Sie glatt in ein Prospekt übernehmen könnten^^.
Es freut mich zu lesen, dass Sie erstmal nur eine Sache sagen wollten. Weiterführung dürfte nicht schaden.
MIt freundlichen Grüßen, e2m
oder das, merdeister
linn-sui.com/img/big48_TRIS.jpg
Ihr letzter Satz war das Gefühl vor zwei Wochen, als ich mit dem Schreiben des Blogs begonnen habe. Zeit haben ist auch ein Faktor, und zwar ein ganz wesentlicher.
Danke.
Lieber ed2murrow,
bevor ich hier zwei oder drei Bemerkungen mache, muß ich etwas fragen: Was genau meinen Sie mit »Tendenzschutz«? Nur den juristischen Gehalt oder etwas darüber hinaus?
Es dankt für die Auskunft vorweg: J. A.-P.
Sehr vereinfachend, dem Link folgend, ohne die dezidiert individuell- und/oder kollektiv- arbeitsrechtlichen Aspekte. Hier (!) ist zwar auch ein Dauerschuldverhältnis, aber nicht dienstrechtlicher Natur. Comprende?
Na, e2m, ich schrieb doch vom Unterschied der Ansätze! Lesen Sie einmal eine halbe Stunde den Rest Leserartikel bei der ZEIT, loggen Sie sich eine halbe Stunde bei der SZ ein. Ich schreibe ja, weil ich mir die Formate dort und bei der SZ ansah.
Dass es hier beim "dF" keinen schlagenden und sofort zu entsorgenden Schreib-"Müll" gibt, bestreite ich heftig. Er hat zugenommen. Gründe? - Es kommt mit dem Wachstum. Wer mitbekommt, wie schnell der Umschlag ist, passt sich an.
Das Glück des "dF", es gibt auch jede Menge erarbeitete Texte.
Schönes Wochenende,II
Christoph Leusch
Entiendo y voy a escribir en seguida, muy estimado señor Ed.
Sehr geehrter Herr Leusch,
wg. des "Mülls": Nein und noch einmal nein. Sie haben zwar die Zunahme des Traffics im Auge, was per se richtig ist. Ich sehe es aber unter dem Gesichtspunkt des nie endenden Stroms. Wie soll ich das erklären? Vielleicht so: Generationenwechsel - Gewißheiten, die eine Generation hat, sollten nicht tradiert werden, sondern stets auf neue erobert. Jemand, der hier neu aufschlägt, weiß von nichts. Wer sollte es ihm sagen? Eine Moderation? Die AGB? Also die Verfestigung von "da geht's lang"? Der Meinung bin ich nicht: Er soll hier und dort bei den Bloggern anklopfen können (eigentlich die Tür einrennen) und feststellen, wo wann mit welcher Sprache und welchen Inhalten er das kann. Will er selbst bloggen, wird er schnell merken, welcher Wind ihm da begegnet. Das sind Fähigkeiten, die erlernt werden sollten, nicht vorgesetzt.
Im übrigen, lieber Herr Leusch, ich möchte gar nicht wissen, wieviele Profis bei Zeitungen Artikel einreichen, ohne dass sie angenommen werden. Dem entspricht doch in gewisser Weise das Verschwinden der Blogs in der Versenkung, finden Sie nicht?
Ihnen auch, II :) e2m
Lieber e2m,
ich habe gerade eben deshalb nach dem »Tendenzschutz« gefragt, weil mir hier beim Freitag mitunter Zustände eingerissen scheinen, die nahelegen, daß dieser Schutz einer bestimmten Tendenz eben nicht mehr dem Verleger obliegt, der eine generelle Richtung fürs Blatt vorgibt, sondern von manchen immer mehr in eigene Regie genommen wird.
Herr Leusch hat weiter oben ein »revolutionäres Presse-Projekt« bilanziert. — Wäre schön, wenn er recht hätte, denn realiter sieht es recht anders aus, und damit beziehe ich mich explizit nicht auf den readktionellen, sondern den Community-Anteil dieses Projekts.
Nach meiner Einschätzung bedeutet der Begriff »irgendwie links« für die meisten hier Kommentierenden einen auf die Gesellschaft bezogen ganz unbedingten Willen, ihr ihr mitzumachen, koste es, was es wolle; und auf eine sozusagen »irgendwie Linke«, die dabei herauskommen soll, bezogen, heißt das, alle und alles einsammeln, was sich da tummeln mag, ungeachtet aller Widersprüche.
Damit ist freilich zugleich klar, daß auf Teufel komm raus eine integrative Sprache und Denke hergeklopft werden muß, die niemanden mehr provoziert, die nicht mehr polemisch ist, die dem manisch protestantischen Sozialdemokratenslogan »versöhnen statt spalten« (bemerkenswerterweise haben die Sozen den von ihnen amtlich betreuten Proleten immer den strammen Schiller vorgeturnt und nie den Goethe!) gehorcht — kurzum: eine Sprache und eine Denke, die dem freien Wort gesellschaftszweckerfüllend jenen Dienst erweist, den unfreie Geister auf ihrem Weg hinein in die Mitte schon immer im Sinn hatten, wenn sie die Reihen und die Gedanken geschlossen und sauber und also die Spaltpilze, Störer und »Diversanten« draußen hielten.
Diese ewige Harmoniesucht, die alles als zwingend Gleichrangiges und Gleichgültiges nebeneinander stehen lassen muß und die dieses Prinzip zu ihrem eigentlichen modus operandi erhoben hat, in der alle wild entschlossen sind, sich zu »respektieren« (wo doch der Respekt nie dem Inhalt, sondern nur dem Ton gilt!) kann sich langfristig nur blamieren, denn (notwendig verordnete) Harmonie braucht Ausschluß und Säuberung gerade dann, wenn eben dieser Respekt den letzten Rest inhaltlicher Verbindlichkeit vollends aufgefressen hat.
Aus so einer im weiteren Sinne pädagogischen, zutiefst autoritären Szene heraus läßt sich vielleicht gerade einmal der Staat machen, der sowieso gerade existiert, aber gewiß kein irgendwie linker Einspruch gegen denselben.
Viele Grüße
Josef Allensteyn-Puch
@merdeister "First we take Manhatten and than Berlin". :-))
ad
j-ap schrieb am 12.02.2011 um 00:32
Lieber Josef Allensteyn-Puch,
"Revolutionär" bezog sich auf das Konzept und seine derzeitige Ausgestaltung. Kennen Sie eine deutsche Publikumspresse, die ein ähnliche Online- Forum aufgebaut hat? Ich nicht!
Auch meine Aufforderung, redaktionell ein wenig öfter das Forum vor, wie ich zugebe, flapsig formuliert, Nerds und Schrottproduzenten zu bewahren, hat mit der politischen oder sonstigen Orientierung der möglichen oder realen Teilnehmer nichts zu tun. - Man könnten den Eindruck gewinnen, sie wünschten sich den Streit, gegen die dröge Harmoniesucht. Das Problem: Streiten können, ohne sich den Schädel geistig einzuschlagen, oder aber in einem inhaltlichen Punkt weiter zu kommen, nur wenige Teilnehmer.
Die hier oft zelebrierten und harten Auseinandersetzungen haben mit Sachlichkeit oder politischer Orientierung meist nichts zu tun. Häufig geht es gegen die Person und die Unterstellungen sind persönlicher Natur.
Mit was sich Staat machen ließe, wüsste ich, als schreibende Monade, wirklich nicht. Linke wünschen sich einen anderen Staat, manche gar keinen. Manche denken, (immer noch), es gehe utopisch irgendwann ohne ihn.
Ultra(neo)liberale denken das manchmal, im Traum, in Form des Schwundstaats (Nachtwächter), der dann dem Stärkeren und Fitten den fantastischen Freiraum lässt, sich ohne Hindernisse zu entfalten.
LG
Christoph Leusch
ad ed2murrow schrieb am 11.02.2011 um 23:55
Lieber e2m,
Ich finde nicht, nein! Es geht auch nicht um neu hier Aufschlagende, die, ein sehr positives Zeichen, hier meist von der "C" begrüßt werden.
Mit der Redaktion des "dF" habe ich mich hier doch überhaupt nicht beschäftigt. Es steht kein Wort dazu in meinem Kommentar.
Sie schreiben jedoch im Blog zum "Tendenzschutz", der so für das Online-Medium gar nicht existiert, weil es als Telemedium geführt wird. Sie beschäftigen sich mit der redaktionellen Tendenz, die mich hier gar nicht interessiert, die auch mit der Sache, nämlich einer weitergehenden Verknüpfung von Print-Online, die in beider Richtungen sinnvoll sein könnte, wenig zu tun hat.
Mir ginge es bei einem solchen Thema mehr darum, ob bei dem weiteren Prozess eher die Integration eines sozialen Netzwerks oder Chatrooms oder aber, der Zugang möglichst guter Texte mit sachlich richtigen Inhalten gewünscht wird. Wer das Zweite anstrebt, der muss, das ist jedenfalls meine feste Überzeugung, die entsprechenden Signale setzen.
Ich möchte Sie aber noch auf eine Sache aufmerksam machen. Sie lassen sich ja im Blog-Text über die realen Massenmedien aus (TV mit der Republik davor, aber nicht drin, trotzdem populär, weil offenbar auch bedürfnisgerecht), die weder mit dem "dF", noch mit der damit verbundenen "Community" was zu tun haben. - Da trifft vielleicht, was Goedzak andeutet. Sie schreiben verklausuliert, ohne die Sache beim Namen zu nennen und kommen so vom TV-Publikum und vom Presserecht zur "Community".
II
Sie schreiben so wahr, sich auf Texte Michael Angeles und Herrn Rothschild an einem anderem Ort beziehend, der (politische) Anwurf sei die wichtigste Waffe des Journalisten. Lassen Sie die Klammer weg, dann gilt das auch für Blogger.
Nur gilt eben, was Jakob Augstein zum Text sagt. Er muss gut geschrieben sein und, das ist mir sehr wichtig, er muss stimmen (Da mache ich auch keinen Unterschied zw. Community und Redaktion, wobei die Latte für Red. viel höher hängen muss. Kolportage und Hearsay haben da eine ganz andere, nämlich verheerende Wirkung.
(OT: Sonst leben die fast ausschließlich fleischessenden Inuit plötzlich doch länger, als die Mischköstler am und über dem Polarkreis und die Gesundheitsbehörden der entsprechenden Nationen reichten die zahlreichen Alten als lebende Vorbilder umher ( ;-)) ).
Im nicht professionellen Medium der Community, das hat jetzt mit Qualität der Texte gar nichts zu tun, ist aber der Umgang mit "Text -Waffen" besonders gefährlich und mein Hinweis auf etwas mehr Moderation bezieht sich darauf, Schreibern die allzu wenig Rücksicht darauf nehmen, nun eine veritable Waffe in der Hand zu halten, ein paar Spielregeln zu erklären und sie, bei weiterer Uneinsichtigkeit, aus dem Forum zu expedieren.
In anderen Presse- und Telemedien, die eher auf Durchlauf gebürstet sind und als Ventil für den Kessel dienen, regelt man das mit strengen Text und Zeitbeschränkungen, sowie mit massiven Löschungen durch die Moderation. -
Das wäre arbeitstechnisch, sowie vom Anspruch und von der Zielsetzung des "dF" gedacht, natürlich überhaupt kein passender Weg.
Ich neige ja nicht zur Verallgemeinerung und handele meist alles irgendwie als "Fall" ab. Gut gefällt mir daher, wenn die Moderation, ihre Eingriffe kenntlich macht.
Wer von Bloggern in so enger Bindung mehr und mehr Qualität in dem Doppelsinn, gut geschrieben und stimmend, will, der muss diejenigen, die er als dazu in der Lage erachtet "pflegen" (da bin ich ihrer Meinung).
Das heisst nicht, ihnen nach dem Munde zu reden oder überall rote Teppiche auszurollen, sondern auch mitzuteilen, natürlich nicht öffentlich, was geht und was nicht.
Harmlose Anfänge könnten z.B. sein, vertrauenswürdigen Menschen mit diesen Fähigkeiten (aus Sicht der Redaktion), ein wenig Einblick in Vorplanungen zu geben. Dann kommt sicher inhaltlich mehr zurück.
Ich bin sogar überzeugt, dass zu manchen vorgeplanten Themen der Redaktion ganz offen in dieser Community eingeladen werden kann.
III
Redaktion bleibt Redaktion. Blogger können sich nicht gegenseitig redigieren, so wenig, wie auch einreichende Autoren und Journalisten dazu untereinander in der Lage sind (;-))) ), es sei denn, es gilt Vertrauen und unbedingte Vertraulichkeit in einer Absprache. Dann geht das gut und ist immer hilfreich.
Profis, stelle ich mir vor, sollten es, zum Zwecke ihrer eigenen Arbeitszufriedenheit genau so halten. Das ist aber ein ganz anderes Thema: Supervision, Gegenlesen, ein Diskutieren auf dem Hintergrund, immer hilfreich, nicht zerstörend sein zu wollen.
Liebe Grüße
und gutes WE, III
Christoph Leusch
Lieber Herr Leusch,
als Teilnehmer in diesem Forum, der zumindest zeitweise stark an der Verursachung des Geplätschers beteiligt ist, sowohl auf Kommentar, als auch auf Blogebene, möchte ich Ihnen widersprechen.
Zum einen ist mein Widerspruch ganz egoistisch motiviert. Wenn es nicht die Möglichkeit gäbe, sich hier in Blogs und Kommentaren mit Unsinn zu beschäftigen, sich von Kommunismus, Kultur, Religions und Antisemitismusdebatten zurückzuziehen und trotzdem noch irgendwie :) dabei zu sein, wäre zumindest ich nicht mehr hier. Das hätte enorme Vorteile für mein Zeitmanagment, würde jedoch auch bedeuten, weniger Spaß zu haben und weniger zu lernen. Denn gerade der spielerische Umgang ermöglicht mir ganz persönlich, einen Zugang zu Themen, mit denen ich sonst nie in Berührung gekommen werde. Gleiches gilt für Menschen, die ich real oder virtuell nicht kennen gelernt hätte, wenn wir nicht in einer Nacht Unsinnsblogs mit 200 Kommentaren versorgt hätten. Ich möchte das alles nicht missen.
Ein weiterer Grund, der mich gegen eine Reglementierung sein lässt, wie ich sie aus Ihren Worten entnehme, ist die Inspiration. Es reichen einzelne Sätze, kurze Videos oder Bilder und schon wird eine ganze Kaskade im Kopf losgetreten, die in einem Beitrag münden kann oder einfach in ein paar netten Gedanken, inklusive kleiner Erkenntnis.
Das Geplätscher ist für mich auch der Kit, der Community, rein menschlich. Man plaudert und scherzt, während man sich nebenan, eine zum Teil harsch geführt Auseinandersetzung liefert. Damit sagt man sich gegenseitig: In dieser Sache, sind wir uns nicht einig, gehen aber sonst Seite an Seite, bzw können uns nach der Auseinandersetzung noch in die Augen schauen.
Wenn ich der Argumentation e2ms folge, dann gehört das Geplätscher in dieser Community dazu, wie das Getratsche, der Feierabendfußball und der VHS-Zeichenkurs zur Offline-Gesellschaft. Die Ergebnisse mögen für die große Masse im einzelnen nicht relevant, nicht interessant sein, für kleine Gruppen, einzelne Menschen jedoch, sind sie sehr bedeutend. In Deutschland vergisst man häufig, dass man für eine hohes Gebäude eine breite Basis als Fundament braucht. Deswegen gibt es bekloppte Exzellenz-Initiativen und 15 Jährige, die diesen Kommentar nicht zu entschlüsseln in der Lage sind (um nur ein Beispiel zu nennen).
Es bedarf eines guten Bewässerungssystems um einen großen Garten gleichmäßig mit Wasser zu versorgen, damit nicht ein Teil ertrinkt und einer verdurstet. Ich denke, wenn das Geplätscher nicht mehr zu hören ist, beginnt der Garten zu vertrocknen.
LG
merde
@ merdeister - "Der Freitag muss liefern. Denn wir liefern bereits eine ganze Weile."
Stimmt, aber je williger man hier - trotz widriger Umstände - "liefert", umso mehr sagt "man" sich, dass es nicht so eilt oder so. Die hocken doch eh alle hier rum, da ist das alles nicht so dringend.
Lieber Merdeister,
Sie meinen doch den höheren Blödsinn, die Perlen und das Wortspiel, oder die Frotzelei unter Leuten die wissen, hier geht das. - Soll tun und machen wer dazu Lust und Laune hat.
Das meinte ich aber gar nicht.
Trotzdem stimmt, wir sind womöglich unterschiedlicher Auffassung, vor allem, wenn es um die Verzahnung Red.-Com. geht.
Da ist es eben so, dass Qualität nicht vom Himmel fällt, sondern strategisch erspielt werden muss. Wenn die Ausbeute höher werden soll, muss mehr Info vorhanden sein, was unter Umständen gebraucht wird.
Darum ging es mir. - Und natürlich, bezogen auf das Wort vom "Müll", vor allem um den mutwilligen (es sind einige Mutwillige unterwegs) persönlichen Angriff, das Bashing und die verleumdende Verallgemeinerung.
Da steht, auch beim Freitag, zu oft, "Sie sind das und das, die Ärzte, die Journalisten, die Politiker sind nur so und nie auch einmal ganz anders. Vor allem aber, wird diese Praxis gegeneinander angwandt. - Das bringt weder "Perlen", noch Spaß, sondern Austritte, Ausstiege, Beleidigungen, gegenseitige Beleidigung und am Ende, die schlimmste Form, sogar tiefe Verachtung.
Es gibt gar Teilnehmer, die sind so in sich verbittert, dass sie gleich woanders schlechtes Zeugnis vom "dF", der "C" und, es ist der Gipfel, von Einzelpersonen hier, ablegen. Obwohl, ich sage es ja immer wieder laut, momentan der "dF" das einzige Publikumsmedium mit einer so großen Öffnung zu seinen Lesern und nicht-professionellen "Mitarbeitern" ist.
Irgendwie spricht sich dieses Lob, es ist doch nahe an der überhaupt erreichbaren Zustimmungsform, nicht ausreichend in der Republik herum. (Vorbildlich war z.B. die redaktionelle Aufarbeitung der Ernährungsdebatte im Print, nach dem langen Thread hier. Auf so wenig Raum, so viele Stimmen und einen differenzierenden Text hin zusetzen, ohne ein Buchstabenwüste zu erzeugen. Hut ab, Frau Zinkant und Red.!).
Auch was die Redaktion angeht, hier verlasse ich einmal den Pfad, mir da gar keine Urteile erlauben zu wollen, kann es ja nicht Ziel sein, einen Red.(m/w), der sogar reagiert, persönlich in die Pfanne zu hauen. Die sollen ja nicht nur Kritik, sondern hoffentlich und viel mehr, Anregungen und Bestätigung erhalten, dafür dass der "dF" in meinen Augen ein notwendiges, aber eben ein Nischenmedium ist und sich nicht nur wacker schlägt, sondern, im Bezug auf die Größe, Reichweite hat. - Ich glaube nicht einmal, dass dies hauptsächlich am öffentlichen Interesse liegt, der sich nun einmal immer mit dem Namen der Herausgebers verbindet . Ich glaube viel eher, dass gerade Journalisten hier häufig schauen. Sowohl was das redaktionelle angeht, als auch, was diese Art der Einbindung angeht. Hasenfüßig, aber trotzdem, korrigiert man bei ZEIT-Online ein paar entscheidende Fehler, die FAZ-net legt sich so eine Art Bloggerhinterhof zu, in dem, leider ein wenig in Bildungswolken gehüllt, Mechanismen wirksam werden, wie wir sie hier seit Eröffnung doch kennen.
LG
und dawei, dawei
Christoph Leusch
Ein Hoch auf den Qualitätsjournalismus!
Er will uns bewahren, beschützen vor den Gefahren, die den aufgeklärten Geist heimsuchen können. Er ist ironisch, spöttisch, distanziert, lässt keine Metapher aus, soweit sie Ahnungslose entlarvt und Querulanten bloßstellt. Aber er bleibt vage, hält sich zurück, bleibt theoretisch, nimmt nie Stellung zu aktuellen Gegebenheiten und Zumutungen, wie hier "mona_7" das konkret tut. Und er hat natürlich Sorge, daß Gruppen wie die von "dauerpause" beschriebenen, die gepflegte Distanz nicht einhalten, ja sie einfach ignorieren.
Über fünf Seiten hier dem Web 2.0ern Naivität zu unterstellen ist natürlich schon Ausdruck von Kondition, formal wie inhaltlich. Dennoch frage ich mich, wo das "Plädoyer für eine Wissensgesellschaft" denn nun abgeblieben ist. Oder ist es gerade das Geniale, das niveauvoll Herkömmliche, diese Definition jedem Leser selbst zu überlassen?
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Nicht nur ein Jahr und dreizehn Wochen alt ist dieser, mein Text. Nein, bereits vor mehr als drei Jahren geschrieben. Nachdem ich mir nun diese beiden Teile hier doch angetan habe, bei dem Vergleich mit einem SZ-Beitrag vom 07.12.2007 muss ich sagen: Bernd Graff war besser!
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"Das Internet verkommt zu einem Debattierklub von Anonymen, Ahnungslosen und Denunzianten"
"Querulanten und Freizeitaktivisten"
"Auswüchse des Absurditätenstadls"
"...von Leuten, die nicht kooperieren könnten und - noch schlimmer - nicht einmal kapierten, dass ihnen das Wissen fehlt"
"Aber wieso all das grundsätzliche Hallelujah auf den "User Generated Content", der nicht selten ein "Loser Generated Content" ist?"
"Dass das immer elitäre Denken der Mainstream-Medien im Zweifel undemokratisch ist? Oder, dass daraus Qualität entsteht?"
Die neuen Idiotae lassen sich ihr Wissen, ihre Interessen und Leidenschaften nicht mehr ausreden. Mag sein. Verlangt ja auch keiner. Aber sollen wir uns deshalb von jeder Idiotie in die Zukunft führen lassen?
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Die neue Idiotae des Web 0.0, die "Schrottproduzenten" wurden knallhart erkannt und in ihre Schranken verwiesen, Öffnungszeiten eingeführt. Und elitäres Denken ist im Zweifel undemokratisch, so, so...Na wenn es denn der Qualität dient. Und warum war Graff darüber hinaus besser? Ganz einfach, weil er seinen Einteiler von jeglicher persönlichen Attitüde freigehalten hat, keine Animositäten zelebriert, keine Nebenkriegsschauplätze in subtiler Direktheit eröffnet, sondern einfach klar auskotzt, was ihn stört. Go ahead, Lesepflicht...
www.sueddeutsche.de/digital/die-neuen-idiotae-web--1.335426
Sehr geehrter Ebertus,
dass Sie sich „nun diese beiden Teile hier doch angetan“ haben, freut mich. Ich bin kein Journalist, weder von der Ausbildung noch von der Motivation noch von der Intention her. Dass ich trotzdem die Aufmerksamkeit eines Bernd Graff genießen darf, natürlich durch Sie vertreten, ehrt mich. Freilich wäre mir die von Gustav Seibt lieber gewesen, denn der war nicht in der Pflicht, eine ganz eng-enge Leserpartizipation bei der SZ begründen zu müssen.
Ob Graff angesichts Ihres Geblogges aber wirklich froh würde, für Sie als Aushängeschild fungieren zu dürfen, wage ich zu bezweifeln. Denn nicht nur haben Sie es verabsäumt, Minderwertiges Menschenmaterial in einem Ihrer Blogs in „“ zu setzen, sie habe das auch noch zu einem tag gemacht, also verstetigt. Ich fürchte also, ich zitiere Sie: „Idiotae 0.0 knallhart erkannt“ hat tatsächlich eine gewisse selektive Funktion.
Warum Sie das hier anbringen, wissen Sie. Ich weiß es auch. Lassen wir es dabei bewenden.
Mit freundlichen Grüßen, e2m
Sehr geehrter J-AP,
sehr geehrter Herr Leusch,
was im Blog naturgemäß nur im Angedeuteten bleiben musste, ist die Veränderung, die sich bei mir selbst vollzogen hat. Am Anfang bemüht, pro und contra zu einem Argument zusammen zu fassen, um eine Stellungnahme zu ermöglichen, wurde es in späteren auch dezidierte Meinungsäußerung. Sie lässt sich nicht immer in Glossen kleiden, sondern fordert geradezu Widerspruch. Dem nach außen hin Raum zu geben, ist Sache des Verlages: Er muss sich damit identifizieren können und wollen. Nach innen, also in der Möglichkeit sich überhaupt auszudrücken, sollte ein geeigneteres Instrumentarium gefunden werden als nur die einer Conciergerie im Hause. Wir erleben hierdurch ganz praktisch erneut die Frage, ob und inwieweit sich Texte „an- und zueignen lassen“.
Sie geht möglicherweise noch viel tiefer. Die Gläubigkeit an verba volant, scripta manent findet gerade in öffentlichen Foren ihre Schranke, es vollzieht sich möglicherweise ein Paradigmenwechsel. Denn, worauf der Mathematiker und Schriftsteller Piergiorgio Odifreddi hingewiesen hat, der Spruch wurde zu einer Zeit geprägt, da 90% des Volkes analphabetisch war. Eigentlicher Transporteur von Inhalten war also das, was von Mund zu Mund ging. Heute übernimmt das hier Schriftliche die Rolle dessen, was „von Mund zu Mund“ geht und der Mündlichkeit kommt eine neue Rolle zu. Oder doch nicht?
Für Ihre Interventionen dankend, wünsche ich Ihnen gutes off-line, e2m
(Columbus schrieb am 12.02.2011 um 10:13)
Lieber Herr Leusch,
(1. ) Es ist höchst ritterlich [:-)] von Ihnen, daß Sie sich des Gesagten so persönlich annehmen — dabei hatte ich Sie gar nicht im Auge. Selbstverständlich ist es völlig richtig, daß der Freitag hier etwas versucht, was es in dieser Form bei keinem einzigen großen Publikumsorgan dieses Landes (und auch jenseits davon) gibt, und ich finde auch, um das an dieser Stelle noch einmal zu wiederholen, daß man es dem Herrn Augstein bei aller notwendigen Kritik im Detail viel zuwenig anerkennt, was er hier ins Werk setzen will. Mir jedenfalls ist kein Zeitungsverleger bekannt, der sich auf diese Weise exponiert (im Sinne von: to put his money where his mouth is), und obwohl ich es für verfehlt halte, sich deshalb vor Dankbarkeit zu verzehren oder deshalb mit gegenläufigen Ansichten hinterm Berg zu halten, so muß man es doch einmal hinschreiben.
(2.) Ich bezog mich, wie ich geschrieben habe, auch nicht in erster Linie auf den redaktionellen Teil und übrigens auch nicht auf die Moderation, über die ich persönlich kein einziges schlechtes Wort zu verlieren habe (wiewohl ich manche Entscheidung, andere betreffend, für falsch halte). Und selbstverständlich pflichte ich Ihnen dahingehend bei, daß es Grenzen gibt, die zu ziehen sind: mit Leuten, die, wie vor einigen Monaten geschehen, zB »Beweise« für Bergen-Belsen haben wollen oder einer rechten Partei das Wort reden, die keynesianische Beschäftigungspolitik wie in den 1930er-Jahren, aber dann doch bittesehr ohne Führer haben wollen, unterhalte ich mich grundsätzlich nicht und ich bin auch nicht der Meinung, daß man sie hier dulden sollte. Derlei ist ganz meilenweit unter jeder Kritik.
(3.) Für alles jenseits davon davon wird's schwieriger und ich neige hier deutlich ed2murrows Auffassung zu. Was verstehen Sie unter Schrott, Herr Leusch? Mehr oder minder verklausulierte Werbung? AgitProp? Triviale Zweizeiler ohne jeden Erklärungswert, die man uns als Blogartikel andrehen will? Wieviele Zeilen, wieviel gebundene Sprache muß es denn sein, um sich dem Schrottplatz zu entheben? — Das sind im weiteren Sinne ästhetische Fragen, und obwohl ich glaube, ziemlich genau zu wissen, was Sie meinen, ginge ich nicht soweit, daraus ein allgemeines Prinzip, einen verbindlichen Maßstab abzuleiten.
Das, was hier versucht wird und was immer am Freitag »Projekt« sei lebt im Kern von allseitiger Offenheit, sowohl für die Teilnehmer als auch für das, was sie äußern. Die kann nicht erst dann großzügig gewährt werden, wenn man weiß, daß sowieso alle dasselbe denken und sprechen und schreiben werden und sich überhaupt alle ganz furchtbar gern haben. Man muß sich vorweg und bei vollem Risiko darauf einlassen — und zwar selbstredend um den Preis, daß dabei auch ganz unterirdische Basisbanalitäten ans Tageslicht kommen können — oder es besser gleich bleiben lassen, denn noch ein weiteres planiertes »Diskurs«-Feld, von dem man schon vorher weiß, daß in Reih und Glied angetreten, nach dem Fahnenschwenk gekuschelt und zuletzt sich bloß auf die nächste »Debatte« gefreut wird, braucht's nun wirklich nicht.
(4.) Ich würde mich sehr freuen, mal ganz ausnahmsweise eine wirklich fundierte Liberalismuskritik zu lesen. Vielleicht kommen wir hier ja noch einmal dazu. Die letzte, die aus diesem Land kam und den Namen verdient, stammt von Herbert Marcuse aus den 1930-ern. Seitdem wird bestenfalls in Bidets geplantscht.
(ed2murrow schrieb am 12.02.2011 um 16:11)
Ich werde, vermutlich sogar noch in der ersten Hälfte dieses Jahres, ganz dauerhaft off-line gehen. Bis dahin bleibe ich aber sehr gerne noch on-line.
Viele Grüße an Sie beide
Josef Allensteyn-Puch
Bei diesen hohen Qualitätsansprüchen, die in diesem Blog nahezu durchgehend gefordert werden, kommt der Durchschnittsschreiber Achtermann, der wöchentlich mindestens 50 Arbeitsstunden runterreißen muss, schon ins Grübeln. Ich, und ich denke viele andere Blogger auch, kann nicht derjenige sein, der stets die gesellschaftspolitische Wirkung des Web 2.0 in seine Argumentation einbettet. Wenn derartige Voraussetzungen an den Blogger als Eintrittskarte in die Community gefordert werden - hier zwar nicht expressis verbis, so doch interpretierbar - dann kann ich entweder gehen oder mich nicht darum scheren. Da ich das erstere im Moment nicht vorhabe und das letztere bei mir nicht funktioniert, sinniere ich.
Danke für das (inhaltliche) Konformgehen @ed2murrow,
das nette,formal-selektive Kritteln kann ich ab; solange die (meine) Intention klar bleibt. Dennoch, auch dafür meinen Dank...
Leben bedeutet (auch) weiter-machen, wo und wie auch immer.
Habe ich direkten Einfluss?
Nein?
Dann wird es in Kombination mit Erwartungen schnell und meist unausweichlich Stress.
Ja?
Hau rein Hein.
Je nach Naturell: Stress/Frust :)
Achtermann, sich "nicht drum scheren" ist das einfache, was schwer zu machen ist. Wäre aber auf jeden Fall die weisere Variante! - Ich versuche mich auch ständig drin, mit mäßigem Erfolg, aber es wird schon noch... :)>
Danke für die Klarstellung.
Was und wie Sie schreiben, Streifzug, ist ein gutes Stück Fatalismus. In vielen Teil der Welt sagt man dazu Inschallah. Und lächelt dazu :)
Sehr geehrter Achtermann,
Qualität lässt sich weder herbeiwünschen noch –schreiben. JFenn, dessen Blog Schneeschmelze ich regelmäßig lese, weil der Mann einfach etwas zu sagen hat, hat kürzlich darauf verwiesen, dass bei Wikipedia auch nicht alles in Ordnung sei. In „Qualität und Relevanz“ berichtet er von einem „Sektenkrieg“ zwischen sog. Exklusionisten und Inklusionisten, was bei einer Gemeinschaft, die sich als wissensbasiert versteht, doch recht skurril anmutet. Bei ein wenig Graben in den Entstehungsgeschichten zu einzelnen Kapiteln dort findet man ganz ähnliche Dinge wie hier. Sie heißen nur anders, eleganter, edit-wars.
Gegenüber Wiki wäre es hier bei Freitag einfacher. Meinungen zu vertreten kaschiert gelegentlich die völlige Unbelecktheit von Fakten. Das ist o.k.. Denn jeder hat das Recht auf Fehler. Nur so lernt er, wenn er das wünscht.
Ich gehe ein Stück weiter: Jeder sollte sich der Kritik erwehren können, die ihm unaufgefordert aufoktroyiert wird. Mit genau dem gleichen Mechanismus. Das schärfte auch das Gefühl dafür, wo Freiheiten enden, weil die anderer beginnen.
Mit Dank für Ihre Überlegungen und guten Grüßen, e2m
@ J-AP
Ich würde, leider muss ich sagen: ich werde Ihre Beiträge vermissen.
e2m
Josef Allensteyn-Puch,
dauerhaft off-line, nix da, das wäre nicht standesgemäß ;)
@ Ebertus
In puncto "Konformgehen" (ähnlich wie kondomgehen: geschmeidig, geölt, mit Erhebungen lediglich zur Lustförderung) irren Sie sich. Und nein, ich werde das nicht weiter vertiefen.
Che palle!
Um mal im RK-Stil zu schreiben:
Blog gelesen und für sehr leicht befunden:
Die Quintessenz ist, der Herausgeber mache aus der FC nicht mehr, als diese selbst veranstalteten, Ausgesperrt werden sollen wenn überhaupt - nur die , die strafrechtlich relevant oder offen faschistisch, bzw. nach Meinung des Herausgebers zusehr gegen die Tendenz des Freitag schreiben.
Das kann ich unterschreiben.
Allerdings vermisse ich bei ed2m, dass er konkret dingfest machte, was dann bisher konkret durch den Freitag falsch gemacht wurde und warum.
Im Bezug auf politische Tendenz des Freitag hält sich ed2m bedeckt - das mag er tun -, so weiß man aber nicht, ab wann nach Meinung ed2ms hier Bedarf zum Handeln von Seiten der Redaktion bestünde.
Bezüglich des offenen Sperrkriteriums an sich sehe ich kein Problem.
Bleibt - jedenfalls mir - übrig, anzunehmen, dass ed2ms Beitrag bloß ein Plädoyer für die Rücknahme der Sperrung der sogenannten Tabublogger ist, bzw. vielleicht einen Art Trauer darüber ausdrückt, dass diese nicht mehr präsent sind.
Ich selbst schrieb schon einmal, dass der Anlaß zum ursprünglichen Ausschluß - besonders im Fall fidelche - tatsächlich nicht unbedingt aus der Sache heraus gerechtfertigt war, da auch ich dafür plädiere, die Community sollte sich - bis zu einer gewissen Grenze selbst wehren können, und glaube, dass sie das auch kann.
Da sich ed2ms Beitrag aber auf den Fall Fidelche/RK verengt sehe und keineswegs grundlegende Probleme des Bloggens im Falle des Freitag diskutiert werden - Warum und wie sollte JA den mehr aus dem Blog machen, als die Community es selbst tut? - muß darauf hingewiesen werden, dass der Fall der "Tabublogs" nach deren nun dreivierteljähriger Praxis nicht mehr nur nach Maßgabe des Standes vom April/Mai 2010 beurteilt werden kann, als es diesen eben noch nicht gab, denn die Blogger dort haben sich selbst inzwischen als welche geoutet, die in der FC nie gar nichts wirklich verloren hätten, den Ausstieg selbst geplant, ja inszeniert zu haben (all dies ist textlich belegbar). Da Tränen nachzuweinen, erscheint mir sehr unpassend.
Insofern ist ed2ms Diskussion nur rückwärtsgewandt und nicht von der Grundsätzlichkeit, die er zu intendieren sucht. Hier werden in gewisser Weise nur alte Wunden, vielleicht sogar nur stellvertretend geleckt, die sich selbst zugefügt wurden.
e tu, cara, sei una sega. non solo mentale.
Uwe Theel schrieb am 12.02.2011 um 23:56
Der Beitrag ist ein Musterbeispiel an Rabulistik, terminus technicus für off-topic: Eine vorgebliche Interpretation eines Textes als Intention des Verfasser ausgegeben.
Es gibt nämlich nichts Konkretes im Tendenzschutz außer Weisungsbefugnissen. In welche Richtung, das ist (bisher) unter Schutz gestellt. Richtung ist nicht erkennbar, so im Blog benannt, weil sich niemand über das Thema traut. Auch Theel nicht, der Verantwortung von sich weistm auf Nebenschauplätze. Stellvertreterdinge. Uninteressant.
@ ed2murrow schrieb:
"Wir haben es also in der Tat mit „zweierlei Maß“ zu tun. Der Leser, der zu einem Schreiber erst wird, ist natürlich anders, sein Echo aber genauso real. Und er rüstet sprachlich weiter auf, in einem Teufelskreis negativer Rückkoppelungen. "
Er gibt ein Beispiel:
ed2murrow schrieb am 13.02.2011 um 00:14:
e tu, cara, sei una sega. non solo mentale.
s.: de.wiktionary.org/wiki/sega
dort: [2] vulgär: ...
@ ed2murrow schrieb am 13.02.2011 um 00:31
" ... Uninteressant."
wenn ich denn nur über Tendenzschutz gechrieben hätte, was ich nur aus vollständigkeit tat.
Auf das Wesentliche meines Beitrags sind sie nicht eingegangen! Bezeichnend.
Tja, lieber Theel, so ist das, wenn man das Leben nur aus Kompendien und Wörterbüchern erfaßt, statt die Sprache des Volkes zu verinnerlichen. Und Sie wollen echt (!) Volkes Herrschaft herstellen? Dann kann ich nur sagen: Warm anziehen, denn es zieht gewaltig.
Ils sont fous les romains oder auch: Il s'en foutent les romains :)
@ ed2murrow schrieb am 13.02.2011 um 00:44
Tja, lieber Theel, so ist das, wenn man das Leben nur aus Kompendien und Wörterbüchern erfaßt
... und in Ihren Texten da tobt das Leben!?
ed2murrow schrieb am 12.02.2011 um 22:40
berichtet er von einem „Sektenkrieg“ zwischen sog. Exklusionisten und Inklusionisten,
Während meines Chemiestudiums in MS lehrten zwei Anorganiker, die nicht mehr miteinander sprachen, weil es einen grundsätzlichen Konflikt gab ... der Eine behauptete, es sei anzunehmen, dass es Molekel heiße, während der Andere darauf bestand, der richtige Begriff sei Mölekül ... Irgendwie tragisch, dieser Streit kostete so viel Zeit für bessere Dinge ...
@ Columbus
Sie schreiben: "meine Aufforderung, redaktionell ein wenig öfter das Forum vor (...) Schrottproduzenten zu bewahren, hat mit der politischen oder sonstigen Orientierung der möglichen oder realen Teilnehmer nichts zu tun."
Womit denn sonst, und was wollen Sie bewirken? Sollte die Redaktion etwa verhindern, dass solch geistiger Schrott und sprachlicher Müll hier produziert wird:
"Streiten können, ohne sich den Schädel geistig einzuschlagen, oder aber in einem inhaltlichen Punkt weiter zu kommen, nur wenige Teilnehmer."?
Ein Schauspiel mit dem Titel "Die Meute zerfleischt sich selber" zeigt sich hier.
@magda,
in etwa so?
"Sie hätten doch jetzt eh nur im Zug rumgesessen, da macht es doch nichts, noch 30 Minuten am Gleis zu stehen."
@J.A.-P.,
zum Ausstieg ein Werkzeug, die web suicide machine. Nach der Palingenese dann bestimmt als Jupp Gallenstein :)
le coq est mort le coq est mort
au vin
Ein wirklicher Samurai zieht sein Schwert nur zum Töten. Eine gezückte Klinge braucht Blut, damit sie scharf bleibt. Der Rest ist Geplänkel oder Show.
Auf diese beiden Zeilen von 22:19 h, e2m, hätte ich beinahe geantwortet: "Das Benutzen des Wortes 'Inschallah' an dieser Stelle hat schon was leicht demagogisches, und 'Fatalismus' ist ja auch ein eher pejorativ verwendeter Begriff." - Aber dann sah ich den smiley und dachte mir, vielleicht soll 'ein gutes Stück Fatalismus' ja tatsächlich bedeuten, dass ein Quentchen davon durchaus was Gutes sein kann?!
Streifzugs Gelassenheit, auch die, mit der er manchmal provokante (und durchaus kritik-würdige) Sachen ausspricht und sich um das erwartbare Geheul einiger Gebetsmühlenleierer nicht schert, ist eine sehr nachahmenswerte Haltung. Das noch 'gute' Stück Fatalismus könnte einem helfen, darüber unbeschadet hinwegzukommen, dass in Internetforen nicht nur Menschen zugange sind, die in ausreichendem Maße zur Achtung gegenüber und Empathie mit anderen Menschen fähig sind.
Streifzugs Haltung bewahrt ihn auch davor, durch ständige Bezugnahme zu helfen, den Sektenkrieg, den die IN-klusionisten so sehr zu brauchen scheinen wie die EX-klusionisten, am Köcheln zu halten.
Ich weiß nicht so recht, was etwa merdeisters "Der Freitag muss liefern" - was ich auch bei anderen hier tendenziell herauslese - bedeuten soll!? Lese ich da ein "reicht dF den kleinen Finger, greift der Blogger nach dem ganzen Arm" heraus ??
Übereinstimmend wurde ja festgestellt, dass dF sich bereits wohltuend gegenüber der online-Leserbrief- oder Exklusiv-Blogpraxis anderer Zeitungen und Zeitschriften abhebt. Der Blogger hat beim Freitag mehr Möglichkeiten und fühlt sich wohl auch dadurch in vielen Fällen angehalten, sich besonders zu bemühen, wofür er auch eine entsprechende Honorierung erwartet. Das kann eine Adelung in Form des Abdruckens im Print sein oder auch die Erwartung, sich nicht Seite an Seite mit "Müll", "Trolling" oder dem schlichten Weiterleiten von Texten, die bereits an anderer Stelle veröffentlicht wurden, bewegen zu müssen.
Für mich beantwortet sich die Frage allerdings recht einfach - was möglicherweise auch daran liegt, dass ich bei weitem nicht so viel Zeit auf die FC verwenden kann, wie viele andere hier:
Der Freitag ist so ziemlich meine Lieblingszeitung - und das schon einige Zeit lang vor freitag.de. Und daher bin ich bereits umso dankbarer, dass ich sehr viel Offenheit seitens der Verantwortlichen erlebe, welche die Interaktion suchen. Ich bin eingeladen, hier mitzuschreiben; fühle mich deshalb aber nicht als Der Freitag. Und dass ein sogenannter "Tendenzschutz" hier greift, habe ich auch noch nicht beobachten können, was auch für die Offenheit des Freitag spricht, die man auch in der Verschiedenheit der redaktionellen Artikel sehen kann, die pauschale Erwartungen, etwa an einen linken Mainstream, nicht immer erfüllen, sondern ein breiteres Spektrum abdecken.
Dass es Leute beim Freitag gibt, die auf die Community abgestellt sind, und zwar nicht nur, um auf die Netiquette zu achten, spricht für das Novum im Konzept von freitag.de.
Da mir ziemlich viel am Freitag liegt, bin ich freilich auch hin und wieder unruhig, dass die Community - sehend allen Unbill, den der zunehmende Traffic unweigerlich mit sich bringt - bisweilen mit der Zeitung zu sehr vermengt, verwechselt oder gleichgesetzt werden könnte. Aber das ist eben gerade auch das Experiment an der Sache.
Im besten Falle sehe ich die FC als eine Ergänzung, die möglichst die Tendenzen, die Richtung des Freitag aufnimmt.
Jedem Blogger sollte aber auch klar sein, dass, wenn er/ sie, zuvorderst die eigene Bühne sucht, das eben möglichst mit dem ganz eigenen Blog versuchen muss. Jedenfalls sehe ich nicht, das dF "mehr liefern" muss, weil Blogger meinen, sie gingen permanent in Vorleistung.
Streifzug,
es hat in meinem Falle weder mit Standes- oder Seelen(ab)gründen noch sonstigen Arten und Weisen zu tun, sondern ganz profan mit der Gesundheit.
Und Sie beleben es noch mehr :)
Weil sega mentale all dies bedeutet:
nonciclopedia.wikia.com/wiki/Sega_mentale
oder ganz bildlich
http://images4.wikia.nocookie.net/__cb20070703215137/nonciclopedia/images/1/1e/Casino.gif
Sie könne es sich gerne aussuchen, welches Werkzeug. Streng dialektisch natürlich :))
Weil das Bild so hübsch und putzig ist ...
Die Printausgaben des Freitag, die Debatten über "Boulevard" und Feuilleton und schließlich die Auswahl der "Top-Blogs" in Betracht ziehend, habe ich keinen Anlaß an den redaktionellen Zielen und Maßstäben des "Freitag" zu zweifeln bzw. an ihnen herumzuproblematisieren.
Das Übrige in dem Theater ist integrierter Kindergarten / Seniorenheim zwecks Abfuhr überschüssiger Zeit und mentaler Energie.
Sega mentale, richtig.
J.A.-P.,
uff, das hört sich nicht so gut an. Gute Besserung, wenn denn möglich.
davon ausgehend ließe sich der unterschied zwischen system-denken und systemisch denken diskutieren ...
@ Tom Gard
Nach dem Aus für Bakchich in Print und Netz im Januar, einer ebenfalls freitags erscheinenden Wochenzeitung in Frankreich nebst Internet-Präsenz, auch irgendwie links, stellen sich mir noch ganz andere Fragen. Dazu in einem eigenen Blog zu einem späteren Zeitpunkt.
Aber nett, dass Sie immerhin das Konzept der Gedankensäge so gut erkannt haben :)
@ ed2murrow am 13.02.2011 um 15:43
Sie werden mir vielleicht meine rudimentären Italienischkenntnisse verzeihen, könnten sich aber aber andererseits so ausdrücken, dass ich Sie trotzdem verstehen könnte - für alle Fälle.
Dass Sie mir jetzt eine Sisiphos-Maschine anbieten hilft mir auch nicht viel weiter, da diese per definitionem praktisch unbrauchbar ist.
Streifzug für eine nicht nur geistige Nervensäge zu halten, nun, Sie werden Ihre Gründe haben.
Viel mehr würden mich aber einmal Ihre Gründe für Ihren Blogtext interessieren. Ich vertiefte am 12.02.2011 um 23:56 Uhr nur die Einwendungen, die Ihnen gleich von den ersten Antwortenden hier im Blog vorgehalten wurden. Dass Sie mich hier so aufzuspießen suchen erklärt einiges, aber nicht Ihr Schweigen bezüglich meiner zentralen Interpretationsthesen.
Ihre Gedanken über das Schreiben allgemein, die Sie im Blog-Text noch unterzubringen suchten sind small talk, aber keine substanziellen Thesen für einen weitergehende Diskussion über das Schreiben. Aber schreiben Sie diese Annahme ruhig meiner Beschränktheit zu.
Korrektur:
Natürlich war nicht Streifzug, sondern thinktankgirl gemeint.
"Streifzug für eine nicht nur geistige Nervensäge zu halten, nun, Sie werden Ihre Gründe haben."
???
... dum loquimur, fugerit invida aetas: carpe diem, quam minime credula postero ...
@ed2murrow am 13.02.2011 um 17:41
Nun dann helfen sie meinem Italienisch auf die Sprünge:
An thinktankgirl: e tu, cara, sei una sega. non solo mentale.
Ich übersetze:
"Und Du, meine Liebe, bist eine Nervensäge. Dies nicht nur geistig/im Geiste."
Sonntag Abend, Zeit auch diesen Blog los zu lassen. Die Diskussion hier hat mir nicht nur Spaß gemacht, ich nehme etwas mit - Thesen einfach in den Raum zu stellen, bringt erwünschte Widersprüche. Für diese und die Beteiligung danke ich.
Mit einem Bezug auch auf ein nettes kleines Teil bei SZ:
"Akademisch Arschloch sagen", ein Interview mit dem Malediktologen Roland Ris
jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/519561
wünsche ich noch einen geruhsamen Abend. #@*//?"~
Wie ich bemerke, ed2m haben Sie lt. Professor Roland Ris nur "inhaltslos" geflucht, bzw. geschimpft, was nicht schlimm wäre, wenn Ihre übrigen Auslassungen mehrheitlich inhaltsreich wären.
In diesem Sinn brauchen Sie hier nicht viel "loszulassen", verschweigen Sie uns doch nach dem Hinterlassen "einfach in den Raum gestellter Thesen" auch, was Sie denn an "erwünschten Widersprüchen" "mitgenommen" haben.
Das nenne ich eine von einem Akademiker angezettelte gelungene Kommunikation:
Viel Wind um nichts.
Ed, "es reicht! Wieviele Blogs wollen Sie eigentlich noch für" Ihre Privatfreunde "aufstellen?
Es ist einfach nur noch ein Graus."
Nicknack.
@theel
sega bedeutet umgangssprachlich auch Wichsen
Man könnte e2m so übersetzen:
Und du, mein Liebe bist eine sega (hier mit der Konnotation Wichsen) und nicht nur eine (sega) mentale (=Nervensäge)
@ theel
Nachtrag:
Wenn man im Itali
@Theel
Während ich mit dem Ausdruck Che palle mich nicht auf Herrn e2m bezogen habe, sondern das wiederholte Aufgreifen desselben Themas nervtötend und mistig finde, scheint er es für nötig zu befinden , mich mit "Wichsen" zu bezeichnen.
@ TTG
Sie stricken an der nächsten Legende.
Fare oder essere als das zugehörige Verb, das sega erst beschreibt, haben völlig unterschiedliche Bedeutungen. Das wissen Sie und missbrauchen Ihr Wissen, um einen Anschein zu erwecken.
*schulterzuck*
@Uwe Theel,
na dann ist ja gut, Sie haben damit mein Gewissen etwas beruhigt. Dachte doch einen Moment, die grünweissen Tabuhuu-Mäuse (und gerade im Teil 1) wären nur eine Fata Morgana; hatte mich daher auf Bernd Graff zurück gezogen. Der passt halbwegs immer, weil die Taboo-Blogs waren damals, im Dezember 2007 noch Zukunft.
Ach ja, weil es zu belegen ist:
deit.dict.cc/?s=farsi+una+sega
Ne, ne Emma!
Er sollte "drüben" bei den Privatfreunden gern auch mal den @Barshai grüssen. Denn der hat "uns" hier doch sehr deutlich klar gemacht, mit welchen realen Konfrontationen man rechnen muss. Offensichtlich ein junger Mann, dessen "Vermögen" sich nicht unbedingt in den oberen Etagen des Körpers versammelt.
Jetzt sich auch noch rausreden wollen. Wie peinlich!
Was Sie hier gerade machen, thinktankgirl, nennt man wohl: abgefeimt.
@e2m
interessant, nach Ihrer Lesart, bin ich
- eine Flasche
- eine Niete
- eine Pflaume
Also, nach Ihrer Übersetzung bin ich nicht nur eine Nervensäge, sondern auch eine Flasche/Niete/Pflaume.
Dann kommt so ein J-ap angeschlichen, und erklärt ich sei abgefeimt.
Leute, Ihr seid im falschen Forum, die Herrenreiter treffen sich einen Stock tiefer.
immer wieder herzig zu lesen:
das kamasutra der blogger-s.fähre
da kann sich der scheich Nefzaui glatt noch ne scheibe von abschneiden
Einen Stock tiefer? Pardon, da ist gerade Veitstanz und bei dem gibt's keine Damenwahl. ;-)
@ ed2m
Schleichen Sie doch hier nicht so um den heißen Brei herum!
Übersetzen Sie den Satz bitte einfach ins Deutsche, so wie sie ihn gemeint haben!
Niemand hat das Recht, richtig verstanden zu werden, aber die Pflicht sich klar auszudrücken.
Muss hier jeder fließend italienisch können, um mitzureden?
Ich kenne hier jemanden im Blog - der von Ihnen sehr geschätzt wird - dem würde mein gutes Englisch Hindernis sein, obwohl sein Verständnis gewisser Dinge das meine bei weitem übersteigt.
@miauxx
Du hast natürlich Recht, wenn Du sagst, hier passiere etwas besonderes, das Klang ja auch in vielen Beiträgen an.
Mit "liefern" meine ich zum einen eine stärkeres werben für die Community im Print. Dort finde ich jede Woche ein Zitat auf der Titelseite (inkl: Die Community diskutiert über...), einen bis zwei Beiträge von Bloggern, vielleicht noch ein paar Stimmen zu einer aktuellen Debatte, und nochmal einen Hinweis auf der Titelseite des Alltag zu einem Thema. Das alles kommt mir etwas lieblos vor, es macht nicht neugierig. Die Leserbriefseite zähle ich nicht mit.
Technisch wurde einiges versprochen, es fehlt aber noch einiges in der Umsetzung (JA wies oben darauf hin, ich glaube, den Kommentar hatte ich noch nicht gelesen, als ich meinen schrieb).
Die Forderung wirkt vielleicht etwas verwöhnt und undankbar, ich bin aber nun niemand der ständig herumnöhlt (zumindest ist das meine Selbsteinschätzung) aber ab und an, kann man durchaus daran erinnern, dass da noch mehr kommen sollte, wenn das Projekt sich weiter entwickeln soll.
Ohne diese Plattform hätte ich wohl nicht angefangen zu bloggen und wenn, dann nicht mit den Möglichkeiten Rückmeldung zu erhalten wie hier.
Vielleicht könnte meine Kritik konstruktiver sein...bis zum nächsten Jahr überlege ich mir was ;-)
Dieses Fazit, gezogen in zwei Beiträgen, finde ich gut. Dem Autor ist diese Plattform wichtig. Zum einen übt der Autor konstruktive Kritik. Zum anderen macht er Vorschläge. Er wünscht sich Verbesserungen, technische, qualitative. Es ist gut, ab und zu mal Druck auf Verleger, Redaktionen und Blogger auszuüben. Denn teilweilse können Mängel und Fehler i.d.T. vom jeweils Angesprochenen behoben werden. Zu leicht verfällt man im Tagesgeschäft in Gewohnheiten und ändert erst mal gar nichts. Da ist so "Tritt in den Hintern" einfach ab und zu mal nötig.
Trotzdem braucht man wohl auch Geduld und Durchhaltevermögen. Umsetzung braucht Zeit, Zeit und noch mal Zeit. Vor allem aber braucht man, was die Qualität der Blogbeiträge betrifft, Toleranz, Toleranz und noch mal Toleranz. Und genau in diesem Punkt,Toleranz, den Umgang mit anderen Ansichten, Arten des Schreibens, Wesenseigenschaften und der Kommunikationfähigkeit des einzelnen Bloggers, weist die FC eine, im Gegensatz zu anderen mir bekannten und besuchten Foren, eine signifikante Schwäche auf.
Ich habe nirgendwo so viele Sperrungen, Ausschlüsse und Bloggerbashing erlebt wie hier. Und nein, ich werde aus diesem Grund das Forum nicht entnervt verlassen. Denn es ist trotz allen Schwierigkeiten hier richtig klasse und inspirierend.
Die Forderung nach mehr Qualität ist richtig, heiß umkämpfte Themen heftig streitend und auch grenzwertig zu diskutieren aber auch. Ich bin immer für die Freiheit und würde eher Qualitätsmängel tolerieren, über das Brechen der ein oder anderen Regel hinweg sehen, als dieses für mich höchste Gut der Freiheit zu opfern. Ich würde idR. nicht mal einen Troll sperren, nur weil die Internet-Communtity außer Stande ist damit umzugehen.
Auch ändert man nie andere Menschen. Der Versuch, dies zu tun, zeugt eher davon, selbst Situationen nicht meistern, damit nicht adäquat umgehen zu können. Ich bin dafür, gerade den Bloggern keine qualitativen Fesseln anzulegen. Es gibt noch viel zu Viele, die was zu sagen hätten und sich nicht trauen, nur weil sie meinen, dem Anspruch und den Erwartungen der anderen nicht gerecht zu werden. Und genau das ist falsch.
Manche, die sich weder richtig ausdrücken, noch fehlerfrei schreiben können, haben manchmal mehr und pointierte Aussagen zu treffen, als so manch eloquenter Schreiber, der seine Anliegen in epischer Breite vorträgt. (Ich z.B :-))
Und diese Leute fehlen uns hier. Ich wünsche mir eine erhebliche Steigerung der Toleranz, eine freiheitliche Grundeinstellung, einen besseren Umgang mit Mitbloggern, deren Wesen und Verhalten man eh nicht ändern kann und eine engagierte Arbeit des Verlegers und der Redaktion zur Umsetzung des geplanten Konzept.
vG A.
ha klasse, da soll noch mal jemand behaupten es gebe einen archimedischen Punkt. :-)) einfach toll.
Rabulistik ... Schmock
@ Kunibert Hurtig am 14.02.2011 um 00:01
... aber Kunibert Hurtig ist ein ehrenwerter Mann!
@ ebertus am 13.02.2011 um 20:37
Graff war mit seinem SZ-Artikel damals sehr interessant, aber er passt m.E. nicht "halbwegs immer" im bezug auf Blogs:
Graff bezieht sich nur partiell auf die Blogosphäre, zentral sind ihm generelle Erscheinungen der Wissensbildung, bzw. deren Verhinderung in einem unkontrollierten virtuellen Raum (Stichwort: WEB 2.0) in dem - am Beispiel der Wikipedia erläutert - der Nutzer nicht mehr sicher sein kann, dass das, was er dem Netz entnimmt, von der Qualität ist, die er erwartet, sich als Laie darauf verläßt, expertenmäßig bedient zu werden. Dass die Validität und Qualität der Web-2.0-Inhalte nicht garantiert werden können, liegt aber auf der Hand; ich exemplifiziere dies hier nicht weiter.
Die Polemik im Graffschen Artikel betrachte ich als einen grundsätzlich begrünbaren Ausdruck der generellen Empörung, vielleicht auch Hilflosigkeit gegenüber der Tatsache, dass sich gewöhnliche Unwissenheit (”Meinungswissen”) und sogar Dummheit im Netz heute genauso ausbreiten können, wie das “Herschaftswisssen” der uns Regierenden und der Wirtschaft in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft jeden Kanal in nahezu unbegrenzter Reichweite nutzen konnte, um dieses Wissen zur “Meinungsbildung” und Verhaltenssteuerung an die Gesellschaft heranzubringen, sie damit zu steuern.
Es ist mir längst nicht ausgemacht, welche Art von Wissen verheerender ist, selektiertes Herrschaftswissen, das in interessierter Absicht verbreitet wird, oder die relativ unkontrollierte Mischung von Dummheit, Unwissen, Meinungswissen, wirklichem Wissen und zukunftweisender Wahrheit, die jeder - auch ein “Verlierer” (loser) in dieser Gesellschaft - über das WEB 2.0 verbreiten kann, bis ein Moderator (oder auch Troll) zuschlägt. Dass diese Moderatoren oft gleichzeitig Verwalter des alten Herrschaftswissens sind, macht die Sache nicht leichter oder ungefährlicher. Es gibt natürlich nicht erst nach Metternich, sondern schon immer und immer noch Zensur gegenüber der wirklichen Wahrheit, die - auch nach Graffs Befund - im Netz immer auch verbreitet wird und dort auch manchmal stehen bleibt.
Hallo Uwe Theel,
wie gerade auf anderem Wege erfahren, waren wir damals mehr als nur ein wenig tangiert, haben also nun beide hier Texte aus dem Dezember 2007 eingestellt. Es gab übrigens am 07.12.2007 und parallel zu dem Pamphlet von Graff auf der SZ noch einen anderen, bezeichnenden Beitrag: "In eigener Sache - Disskussion braucht Qualität". Und der Text von Graff hat(te) für mich drei primäre Aspekte.
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1. Die Kritik an der oft fehlenden Möglichkeit zur Validierung, der Verifizierung des manchmal subtil, oft auch marktschreierisch Dargebotenen. Dies ist nicht anders als im herkömmlichen (medialen) Leben, den Kopf, den gesunden Menschenverstand und die gewisse Lebenserfahrung sollte man beim Interneteintritt nicht an der Gaderobe abgeben. Den (Online)Spiegel kann ich auch heute lesen und "richtig" verstehen, obwohl dort von der Wirtschaftsredaktion ein lupenreines, neoliberales Weltbild transportiert wird.
2. Die Polemik gegenüber den sog. "Schrottproduzenten", den Anonymen, den Eiferern und Denunzianten ist vielleicht einerseits als subjektiv elitäres Gehabe erkennbar, andererseits und zumindest was das Personal der etablierten Medien betrifft, auch ein Zeichen des Selbstzweifels, der bereits damals erkennbar aufziehenden, existentiellen Frage des "Wessen Brot ich ess...", mittlerweile offen sichtbar in den sog. Mainstreammedien.
3. Exakt die Frage "Herrschaftswissen vs. Meinungswissen", welches nicht nur in dem von mir immer wieder erwähnten Propagandamodell von Noam Chomsky auch hierzulande und strukturell weit über Paul Sethes, eher saloppe Feststellung von den "200 reichen Leuten" hinaus geht. Hier ist die Demokratie ernsthaft in Gefahr und und mein Graff-Zitat oben
"Dass das immer elitäre Denken der Mainstream-Medien im Zweifel undemokratisch ist? Oder, dass daraus Qualität entsteht?"
sollte deutlich machen, dass dies auch und nicht zuletzt einem Bernd Graff klar war. Das Internet als sog. "rechtsfreier Raum", das sind nicht die Abofallenabzocker, oder nicht ausgelastete Ministergattinnen auf den Privatjagd nach KiPo-Tätern. Hier steht für die Herrschenden, für das System viel mehr auf dem Spiel, nicht nur in Nordafrika ansatzweise erkennbar.
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So, das hier habe ich nun relativ zügig eingehackt, gleich gehts zum Frühstück. Mal sehen, ob unser akademischer Troll diese, meine sicher vorhandenen Defizite wieder knallhart erkennt, als "gewisse selektive Funktion" und jenseits der Inhalte in so schön erkennbarer, entwaffnender Hilflosigkeit anmerkt.
Oder einfach den Blog (wieder) löscht...
@ ed2m
Ich habe mich jetzt bei einem des Italienschen Kundigen kundig gemacht:
"sei una sega" heißt soviel wie "Du bist eine Pflaume/Niete/Flasche". Das nachgeschobene "non solo mentale" spielt vermutlich auf die "sega mentale" an, was hier
nonciclopedia.wikia.com/wiki/Sega_mentale
so definiert wird: "La sega mentale (...) è l'atto di portare alla completa degenerazione ogni minimo pensiero/concetto/senzazione."
Das wäre etwas frei zu übersetzen mit
"Die sega mentale ist der Vorgang, jeden auch nur kleinsten Gedanken völlig kaputtzudenken."
Ihr Rumgeeiere, werter ed2m, erscheint mir also nach wie vor völlig unangebracht.
Sie haben so viele wunderbare Möglichkeiten der Interpretation geboten, Herr Theel, dass sich der Leser zusammensuchen kann, was er will.
Ohne dabei zu vergessen, dass "palle" (auf italienisch) Bezug nimmt auf die Testikel des Mannes. Das kann man bewundernd verstehen, wenn Hüllen fallen .. oder aber so:
deit.dict.cc/?s=che+palle
Dem Urteil von J-AP in Richtung Abgefeimtheit schließe ich mich naturgemäß an.
Sega oder farsi una sega (sich eine Säge machen) bedeutet masturbieren, die deutsche Übersetzung, also das entsprechende Sprachniveau, ist: dict.leo.org/itde?lp=itde=de=0=relaxed=on==sega" target="_blank">Wichsen.
Aus dem Blog:
"„Treffen Gegensätze, die man programmatisch verleugnet, dann aber faktisch am eigenen Tisch aufeinander, so versteht der Gastgeber die Welt nicht mehr und zieht sich auf Benimm zurück.“
Beweisführung abgeschlossen, ohne zu Verfehlen, den Teilnehmer auch hier zu danken.
Genau: Elitär - Nimmermehr!
Der Autor schreibt immer wieder, ohne persönlich auch nur im allergeringsten involviert zu sein, auch mal seitenweise auf Italienisch, Belehrungen im Umgang mit anderen (!) Bloggern, die er zufällig mag(!) und nicht angegriffen sehen will(!);
Blogger die er aber nicht mag, behandelt er wie er halt so möchte, tja.
Als wäre er Klassenältester, bestimmt er wer mit wem wie reden darf, was als z.B. frauenfeindlich oder rassistisch rezipiert werden "darf" und was nicht.
So jemand kann natürlich nicht anerkennen, dass Freitag.de fairer moderiert, als alle anderen offiziellen Blogs zusammen.
boah Emma, Danke, wie doof, ich hätte vielleicht noch schreiben sollen, dass ich auf das Herauspicken, Denunzieren und an den Pranger stellen eines Einzelnen allergisch reagiere. Ich krieg´davon Plaque.
sehr geehrter ed2murrow,
einen einfachen kleinen dank für beide blogs zum bloggen.
sie eröffneten damit eine weitere runde des eigenen drübernachdenken -und infragestellens ...
und
klarere positionen in fruchtbarem streiten
(beim abendbrot) ...
kurzum: sehr gerngelesen
mit gutgrüßen
lausemädchen
@ed2murrow
ach blöd, meinen kommentar vorweg, wollte ich garnicht in/an einen thread anhängen.
jetzt ist's aber wohl passiert und ich seh's mit bedauern.
sorry, mein kommentar bezog sich nur auf deine blogs.
zu den kommentaren vielleicht erst später.
lm
Ja, genau so. :-))
Ein bisschen spät die Replik von mir.
Meine Herren, bitte nicht vergessen, die von Ihnen hinterlassenen abgefeimten, masturbierenden Sägespäne aufzuwischen.
Hallo Angelia,
ich denke, es geht nicht um einen Pranger, sondern um eine gelebte Erfahrung verschiedener Community-Mitglieder.
Der Blogschreiber hat zum wiederholten Male das Thema aufgegriffen, daß in der FC widerborstige Meinungen und Tendenzen unterdrückt werden. Es gebe keine wirkliche Auseinandersetzung mit abweichenden Ansichten.
Mit viel Eloquenz und Theatralik wird das Problem besprochen und verschwindet wieder von der Agenda, bis derselbe Blogschreiber es wieder, etwas abgewandelt, auf den Tisch bringt.
Es kommt nie zu einem Lösungsansatz. Dann stellt die geneigte Leserin fest, daß der Anspruch der Tendenzfreiheit, nicht für alle gilt.
Da zum gefühlten 100sten Male, dieses Thema ausgewalzt wurde, habe ich meinem Mißmut darüber Luft gemacht, indem ich der talkenden Runde ein "Das geht mir auf den Sack" auf Italienisch, dadurch weniger rüde, zurief. Die Übersetzung lieferte ich mit zum Zwecke der Wortschatzbereicherung.
Die Reaktion des Blogschreibers illustrierte deutlich, was er unter tendenzfreier Einbindung widerborstiger Ansichten versteht.
Emmas Kommentar bezieht sich eben auf diese Diskrepanz zwischen hehren Worten und gelebtem Tun.
Hallo ttg
ich habe in meinem Onlineleben bis dato aus Prinzip so gut wie nie weder über andere User öffentlich diskutiert noch sie zum Thema gemacht. Ich werde es auch jetzt nicht tun. Ich finde das unangebracht, destruktiv und sinnlos.
Ich habe allgemein meine Meinung und meine Abneigung kund getan. Mehr nicht. Und das werde ich auch weiterhin.
Was die Diskrepanz zwischen hehren Worten und gelebtem Tun betrifft, haben wir da wohl mehr oder weniger alle unsere Defizite. Also, so what.
Und das sich in einem Forum nach never ending Gruppen-Diskussionen jemals ein Lösungsansatz ergeben hätte, ist mir in meiner 12 jährigen Onlineaktivität noch nicht untergekommen. Das gelingt nur in kleinen Arbeitsgruppen oder einem Paar. Hier liegen wohl Anspruch und Möglichkeiten weit auseinander. Was letztendlich auch an den Usern und deren Fähigkeit zur Reflektion und Verhaltensänderung liegt. Der Eine tut sich da halt schwerer als der Andere- das ist nun mal so.
Deshalb plädiere ich ja auch für Toleranz. Was sagst du denn zu diesem Thema?? Sie mal bei Axiom nach. Da kannst du, wenn du möchtest, dich zu diesem Thema abarbeiten. Macht vielleicht mehr Sinn als einen Einzelnen zum Thema zu machen.
mfG Angelia
@vG A.
Ich weiß nicht, ob ich Ihren Beitrag für naiv halten soll.
vG w
@ vG w
hmmm... bei dieser Entscheidung kann ich Ihnen leider nicht helfen.
vG. A
schade axiom, aber wenn der Freitagsblog ohnehin ein Toleranzblog im großen Stil ist, weiß ja auch jeder wie Toleranz geht, warum noch darüber reden....
;-)
Das hat aber noch eine ganz andere Konsequenz, ich muss mein Plädoyer für mehr Toleranz zurückziehen.
Ja @Angelia: nämlich: "Boah", ganz genau erkannt...
Danke, dass Sie auch finden,dass:
"das Herauspicken, Denunzieren und an den Pranger stellen eines Einzelnen absolut"...unangebracht, destruktiv und sinnlos. " ist.
Das finde ich nämlich auch. Vor allem weil es mir
wiederfahren ist.
Aber, verwirrenderweise:
"Diese Leute fehlen uns hier".
und
"Deshalb plädiere ich ja auch für Toleranz. Was sagst du denn zu diesem Thema?? Macht vielleicht mehr Sinn als einen Einzelnen zum Thema zu machen. "
Na klar. Weil Sie offensichtig nicht ganz im Bilde sind, erklären Sie mal kurzerhand mit dem Autor dieses Blogs zusammen einen winzigen , aber bedenklich wahnhaften Haufen (der hier nun mal auch gemeint ist) für "tolerierbar".
Wie schön für Sie. So tolerant. Toll.
Aber stellen wir uns nur mal zum Spaß vor, Sie würden, wie einigen hier und mir geschehen, nicht nur einzeln an den Pranger gestellt
(also: hier im Freitag verlinkt zu anderen privaten Seiten, ohne irendeinen Zusammenhang, zur reinen Machtdemonstration, Stalking pur) oder Sie würden
konkret bedroht (hier beim Freitag konkret heisst: "ich besuch Dich mal in Deiner Stadt, und dann gibts auf die Fresse!"), sexuell angegraben und schwer beleidigt, hier, nicht woanders, hier..
das stellen Sie sich jetzt mal für sich vor.
Schöne Vorstellung, nicht wahr?
Und ob Sie dann noch wünschen, das die oder der Mitblogger hier weiter schreiben darf, daran glaube ich nicht.
Und, ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Im Gegensatz zu Ihrem Fallist dies hier meine allererste "Bloggeridentität" und
ich behaupte trotzdem dass folgende Aussage von Ihnen:
"Ich habe nirgendwo so viele Sperrungen, Ausschlüsse und Bloggerbashing erlebt wie hier"
keiner Überprüfung standhalten würde.
Woanders ist es obligat die Meinung der Redaktion nachzuquatschen, haargenau das ist nämlich hier anders.