„Die größte Gefahr für Arme ist das Klima“

Interview Der Nachhaltigkeitsforscher Felix Ekardt erklärt, warum soziale Klimapolitik nicht einfach umzusetzen ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2020
„Die größte Gefahr für Arme ist das Klima“

Grafik: der Freitag, Quelle: Confronting Carbon Inequality, Oxfam Media Briefing, 21. September 2020

Zur UN-Vollversammlung veröffentlichte die Nichtregierungsorganisation Oxfam eine Studie zur sozialen Ungleichheit der Klimasünder: Das reichste ein Prozent der Weltbevölkerung ist demnach für doppelt so viel CO₂-Ausstoß verantwortlich wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung zusammengenommen. Felix Ekardt überrascht das nicht, er forscht seit mehr als zwanzig Jahren zu Klima und sozialer Ungleichheit. Ich erreiche ihn beim Frühstück: Stress, ein Tag voller Interviews, noch eben kauen, schlucken, er stellt mich auf laut.

der Freitag: Herr Ekardt, müssen wir Reichen jetzt sofort das Fliegen verbieten?

Felix Ekardt: Klimaschutz bedeutet nicht, dass Dieter Bohlen nicht mehr fliegt. Klimaschutz bedeutet, dass wir auf null Prozent Emi