Alles wird schlecht

Dystopie Wo kommen all die trüben Zukunftsaussichten her? Sind die Visionäre zu besorgt? Oder zu jung?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2019

Dass Dystopien den Buchmarkt in letzter Zeit geradezu umlungern, ist etwa so überraschend, wie die meisten Produkte des Genres bemerkenswert sind. Dystopien sind entweder die Utopien Kleinmütiger oder die Größenberauschter. Jungmenschen und Besorgnisträger schreiben Dystopien.

Der Jungmensch, weil er noch nichts erlebt hat, aber sich viel Schreckliches vorstellen kann. Lassen wir Leif Randt und Matthias Nawrat außen vor, so waren das unlängst Valerie Fritsch, die 2015 in Winters Garten (Suhrkamp) die Welt totentanzend kollabieren und die Protagonisten sich in die Gartenidylle zurückziehen ließ, oder Heinz Helle, der in Eigentlich müssten wir tanzen (Suhrkamp 2017) ein Männergrüppchen nach einem Wochenende in einer abgelegenen H