Die Jahreszeiten der Ewigkeit: Verdrängte Orte

Chronist Karl-Markus Gauß wollte nie an der „gegenwärtigen Gegenwart“ mitschreiben. Wie kein anderer hat er die übersehenen, verdrängten, vergessenen Orte Mittel- und Osteuropas, nicht zuletzt der Ukraine, für uns ins Zentrum der Wahrnehmung gerückt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2022

Er habe, schreibt er zum Schluss seines jüngsten Buches, sich 2014 zu seinem 60. Geburtstag vorgenommen, für die nächsten fünf Jahre „ein Journal zu bauen, das für meine Anwesenheit auf der Welt und in meinem eigenen Leben zeugen würde“, zugleich den Verlockungen widerstehend, „an der gegenwärtigen Gegenwart mitzuschreiben“. Das Journal liegt nun vor. Wie kein anderer hat Karl-Markus Gauß zuvor als Reporter die übersehenen, verdrängten, vergessenen Orte und Regionen Mittel- und Osteuropas, nicht zuletzt der Ukraine, die Menschen, ihre Lebensweisen und Sprache für uns ins Zentrum der Wahrnehmung gerückt. Minderheiten, deren soziale Diskriminierungen und historische Unterdrückungen gleichermaßen. Se