Ukrainischer Regisseur Stas Zhyrkov: „Ich weine bei fast jeder Probe“

Im Gespräch Der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov will die Kultur seines Landes stärken und Propaganda der Menschlichkeit betreiben. In Mannheim läuft derzeit sein Stück „Tell. Eine ukrainische Geschichte“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2023
Propagandist der Gnade: Stas Zhyrkov
Propagandist der Gnade: Stas Zhyrkov

Foto: Karin Hofer/ NZZ

Stas Zhyrkov verließ kurz nach der russischen Invasion mit einer Sondergenehmigung des ukrainischen Kulturministeriums sein Land. Jetzt inszeniert er an deutschsprachigen Theatern aufwühlende Abende, die vom Schicksal der Ukraine erzählen. Bei den Proben zu Tell. Eine ukrainische Geschichte für die Schillertage am Nationaltheater Mannheim ließ sich beobachten, wie konzentriert er arbeitet: Szenische Abläufe werden bis ins kleinste Detail eingeübt, bis sie die Wirkung erzielen, die ihm vorschwebt. Oft fließen Tränen, dann geht es weiter. Im Theater von der Ukraine zu erzählen, das fühle sich an, wie eine Operation durchzuführen, sagt er. Es ist anstrengend, aber der Patient muss am Leben bleiben.

der Freitag: Herr Zhyrkov, Sie sind