Das griechische Modell

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Der Spiegel weis in dieser Woche davon zu berichten, dass „viele Griechen die Vertreter des alten Systems verachten“. Dieser Verachtung sei letztlich der Wahlerfolg des Herrn Tsipras geschuldet.

Der stünde, mit eher bescheidenem Einkommen und kleiner Eigentumswohnung, derzeit glaubwürdiger da, als die korrupten Parteien denen die Griechen ihre derzeitige Situation verdanken.

Auch berichtet der Spiegel, in diesem Zusammenhang, von dem sicherlich hochinteressanten Buch „Von der Kleptokratie zum Bankrott“, geschrieben von einem Herrn Lygeros.

Dieses Buch sei gerade ungemein erfolgreich in Griechenland.

Enthalten sei in diesem Buch die These, das der Kurs der griechischen Politik bis vor kurzem, von einem „ungeschriebenem Gesellschaftsvertrag“ worden sei. Dieser Vertrag beruhe auf einer stillschweigenden Vereinbarung zwischen Bürgern und Politikern.

Die Bürger ließen bisher die Politiker schalten und walten, ohne über Verschwendung oder Korruption zu klagen. Für dieses Schweigen wurden sie mit Stellen im öffentlichen Dienst und mit immer neuen Sozialleistungen belohnt.

Dieses Verhältnis zwischen Politikern und Bürgern wird jetzt als ein krankes erkannt, weil kein Geld mehr da ist!

Wie bekannt kommt uns das vor?

Ist das ein griechisches Phänomen?

Die Schlussfolgerung des Spiegels ist, das Tsipras „keine große demagogische Kunst“ benötige, um sich „den gewaltigen Unmut in der Bevölkerung zunutze zu machen“.

Welche Schlüsse ziehen wir nun aus der Vorreiterrolle Griechenlands?

Wer klopft da so lautstark an unser Kämmerlein?

Gibt es hier, außer Wahlversprechen, wirklich noch etwas zu verteilen?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

fahrwax

Lieber auf dem Wagen, als unter den Rädern.... Bekennender, autonomer Pferdeknecht

fahrwax

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