Zerstörung als Methode: Sergei Loznitsa über seinen Dokumentarfilm „Luftkrieg“

Interview Der ukrainische Filmemacher Sergei Loznitsa dokumentiert in seinem Film „Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung“ das Bombardement deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg mit seltenem Archivmaterial. Ein Gespräch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2023
„Was ich im Film zeige, ist ein Muster, das sich wiederholt“, sagt Sergei Loznitsa
„Was ich im Film zeige, ist ein Muster, das sich wiederholt“, sagt Sergei Loznitsa

Fotos: Progress Filmverleih

In seinem Dokumentarfilm Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung thematisiert der ukrainische Regisseurs Sergei Loznitsa die verheerenden Bombardierungen deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg.. Ausschließlich mit unkommentierten Archivaufnahmen arbeitend, setzt er sich darin mit der heiklen Frage auseinander, inwieweit es moralisch vertretbar ist, die Kriegsführung auf die Zivilbevölkerung auszuweiten, um ein Regime zu besiegen. Der 58-jährige Regisseur, der seit 2001 in Berlin lebt, beendete seinen Film vor dem Einmarsch der Russen in der Ukraine, in seiner eindringlichen Auseinandersetzung mit Krieg, Zerstörung und zivilem Leid ist Luftkrieg zeitlos. Thomas Abeltshauser hat mit Sergei Loznitsa per Videoschaltung in Vilnius gesprochen, wo er