Ausgabe 11/2023 vom 16.03.2023 : Arme Kinder, reicher Staat

Wie Deutschland die Jugend im Stich lässt

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Wochenthema

Kinderarmut: Jugend ohne Sicherung

Ungleicheit Was Kinderarmut inmitten eines reichen Landes wie Deutschland bedeutet, wissen die drei Söhne von Thomas Wasilewski ganz genau – und auch warum sich bisher nichts ändert. Zeit für eine Kindergrundsicherung

Von Martin Rücker Seite 6

Kindergrundsicherung: Lisa Paus drängelt, aber Christian Lindner mauert

Ampel Eigentlich sind sich alle Koalitionäre einig: Kinderarmut muss bekämpft werden. Trotzdem steht das Herzensprojekt der Grünen – die Kindergrundsicherung – auf der Kippe

Von Lisa Yashodhara Haller Seite 7

Politik

Für die EU kommt es zum Schwur – mit den USA gegen China?

Meinung Xi Jinping vermittelte erfolgreich zwischen Iran und Saudi-Arabien, jetzt will er nach Russland reisen und mit Wolodymyr Selenskyj reden. Die USA setzen auf Konfrontation. Wie geht Europa mit einer möglichen geopolitischen Zeitenwende um?

Von Eric Bonse Seite 1

Georgien: Salome Surabischwili will mitregieren

Porträt Im Streit um das inzwischen zurückgezogene „Agenten-Gesetz“ der Regierung in Tiflis hat sich die Präsidentin von der Partei Georgischer Traum distanziert. So lässt sie einige Gönner im Regen stehen, denen sie ihre Position zu verdanken hat

Von Andrea Jeska Seite 2

Nord-Stream-Anschläge: Wer hier wohl Käpt’n Blaubär ist

Sabotage Seine Enkel hielten seine Geschichten für Seemannsgarn. Meist lieferte Käpt’n Blaubär am Ende aber einen Beweis für deren Wahrheit. Ein solcher steht bei den verschiedenen Enthüllungen zu den Nord-Stream-Anschlägen noch aus

Von Lutz Herden, Sebastian Puschner Seite 3

Sahra Wagenknecht und die Linkspartei: Keine Friedensverhandlungen mehr

Spaltung Gerüchte gibt es schon lange. Nun ist es wahrscheinlicher denn je, dass Sahra Wagenknecht und Unterstützer:innen eigene Wege gehen werden. 2024 warten wichtige Wahlen. Wie geht die Linke um Dietmar Bartsch, Janine Wissler & Co. damit um?

Von Nelli Tügel Seite 4

Letzte Generation: Klebepause

Klima In Tübingen, Hannover und Marburg stellen sich die Oberbürgermeister hinter die Forderungen der Letzten Generation. In ihren Städten soll der Protest nun enden. Was die Stadtoberhäupter dazu sagen

Von Ingrid Wenzl Seite 5

Ostukraine: Das Lied der „Wagners“

Rivalität Die militärischen Erfolge der Legionäre von Kommandeur Jewgeni Prigoschin werden zum Problem für das russische Verteidigungsministerium. Immer wieder wird ein stockender Nachschub in die Ostukraine beklagt

Von Nikita Gerasimov Seite 8

Krieg in der Ukraine: Ohne China geht es nicht

Diplomatie Vertane Chance: Der Westen hat die Zwölf-Punkt-Friedensinitiative aus Peking kurzerhand verworfen, statt sich das Interesse Chinas an einer schnellen Beendigung des Krieges in der Ukraine zunutze zu machen

Von Hans-Georg Ehrhart Seite 9

Die Unberührbaren drehen am Rad: Dalit-Comedians attackieren das Kastensystem

Indien Die Zahl der Dalit-Kabarettisten steigt, ihre Programme, in denen sie das Kastensystem in Indien attackieren, kommen zusehends besser an. Inspiration holen sie sich von schwarzen US-Komikern, die den Rassismus anprangern

Von Asma Hafiz, Kamran Yousuf Seite 10

„Good bye, Lenin!“ Ein Film lässt der untergehenden DDR Gerechtigkeit widerfahren

Zeitgeschichte Tragikomische Familiengeschichte: Der Film „Good bye, Lenin!“ kommt ohne die üblichen Westklischees über den Osten aus und wird zum Erfolg. Einstige DDR-Bürger erhalten ein Identifikationsangebot. Über den Filmerfolg von Wolfgang Becker

Von Michael Jäger Seite 12

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Debatte

Ist Jungsein in der Politik unseriös?

Realpolitik Emily Vontz, die jüngste Abgeordnete im Bundestag, hat sichtlich Freude daran, die Interessen der Wähler zu vertreten. Viele finden das befremdlich. Unser Autor nicht: Er freut sich mit

Von Jörg Phil Friedrich Seite 13

Klaus Theweleit im Gespräch mit Jakob Augstein: „Helden sind dumme Menschen“

Interview Klaus Theweleit ist besorgt, dass der Krieg in der Ukraine auch die Gesellschaft hierzulande militarisiert. Passierte dies, hätte das schlimme Folgen für Frauen. Welche das sind, darüber sprach der Kulturwissenschaftler mit Jakob Augstein

Von Jakob Augstein Seite 14

Die Grünen sind sich treu geblieben

Parteigeschichte Ukraine, Bürgergeld, Lützerath: Haben die Grünen ihre Ideale verraten? Nein! Sie führen einfach nur die Logik ihrer Weltanschauung fort. Über eine Partei, die ihre moralischen Strategien gekonnt einer veränderten Welt angepasst hat

Von Christian Baron Seite 15

Kultur

Erkenntnis und Interesse als Lifestyle: 50 Jahre suhrkamp taschenbuch wissenschaft

Jubiläum 1973 erschien der erste Band in der Reihe suhrkamp taschenbuch wissenschaft. Sie stand für Methodenvielfalt und Widersprüche. 50 Jahre später mangelt es ihr an riskantem Denken, bilanziert unser Autor Georg Seeßlen

Von Georg Seeßlen Seite 17

Künstliche Musik: Adorno auf dem E-Scooter klingt unmittelbar philosophisch

Technologie Programme wie Googles MusicLM und Riffusion lassen Künstliche Intelligenz komponieren. Was bedeutet das für die Popmusik?

Von Ji-Hun Kim Seite 19

Der erste Schmerzensschrei: „Sklaverei bilanzieren“ von Caitlin Rosenthal

Taylorismus Ehemalige Sklavenhalter agierten wie moderne Manager, analysiert die renommierte US-amerikanische Wirtschaftshistorikerin Caitlin Rosenthal. Es ist diese Ungleichheit, die vor mehr als 200 Jahren Innovation hervorbrachte

Von Thomas Wagner Seite 20

Ostdeutschland auf Augenhöhe? Erst wenn Westdeutsche „neokoloniale Attitüde“ ablegen

Identität „Der Osten“: Immer nur die Fremden? In ihren Büchern fordern die Autor:innen Dirk Oschmann und Juliane Stückrad einen neuen Blick des Westens auf den Osten

Von Thomas Hummitzsch Seite 21

Ein Schillern: „Das Blau des Kaftans“ von Maryam Touzani

Kino Maryam Touzani erzählt in „Das Blau des Kaftans“ von den feinen Unterschieden des Begehrens und der Zuneigung. Ein zarter Film über Homosexualität in Marokko – einem Land, in dem entsprechende Handlungen strafrechtlich verfolgt werden

Von Dobrila Kontic Seite 22

Zerstörung als Methode: Sergei Loznitsa über seinen Dokumentarfilm „Luftkrieg“

Interview Der ukrainische Filmemacher Sergei Loznitsa dokumentiert in seinem Film „Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung“ das Bombardement deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg mit seltenem Archivmaterial. Ein Gespräch

Von Thomas Abeltshauser Seite 23

Sachbuch

Zwölf Autoren streiten übers „Canceln“: Weg mit Winnetou!?

Sachbuch Niemand will Literatur ernsthaft verbieten. Aber: Wo aber fängt Zensur an? Der Sammelband „Canceln. Ein notwendiger Streit“ versammelt Beiträge zum Thema. Ein Buch, das in jedes Bücherregal gehört, findet der Philosoph Jörg Phil Friedrich

Von Jörg Phil Friedrich Seite 25

Katzenurin auf dem Sofa: „Geld spielt keine Rolle“ von Anna Mayr

Warenfetisch Selbstironische Introspektion: Anna Mayr analysiert in „Geld spielt keine Rolle“ auf vergnügliche Weise ihr Verhältnis zum Konsum und outet sich als Salonlinke. Ein Buch, das unser schlechtes Gewissen herausfordert

Von Marlen Hobrack Seite 26

Martha Nussbaums Tierethik: Jeder nach seinen Fähigkeiten

Ausbeutung Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier wandelt sich rasant. Die Philosophin Martha Nussbaum plädiert in ihrem Buch „Gerechtigkeit für Tiere“ dafür, auch Rinder und Kaninchen wie politische Subjekte zu behandeln. Wie könnte das aussehen?

Von Christian Baron Seite 27

Susanne Kaiser: „Links sein schützt nicht davor, toxisch männlich zu sein“

Interview Die Journalistin und Autorin Susanne Kaiser analysiert in ihrem Buch „Backlash – Die neue Gewalt gegen Frauen“ die Ursachen der wachsenden Gewalt gegen Frauen. Ihre These: Männliche Gewalt ist eine Reaktion auf ein feministisches Paradox

Von Alina Saha Seite 28

Nancy Frasers Kapitalismuskritik: Eine Schlange, die sich in den Schwanz beisst

Sachbuch Die Natur im Rachen: „Allesfresser“ heißt das Buch der bedeutenden US-amerikanischen Philosophin Nancy Fraser. Sie beschreibt darin, wie der Kapitalismus die Menschen verschlingt und warum wir dringend ein neues Wirtschaftssystem brauchen

Von Tom Wohlfarth Seite 26

Vergangene Arbeit: „Ein Hof und 11 Geschwister“ von Ewald Frie

Literatur Der Historiker Ewald Frie erzählt eindrücklich vom Aufwachsen in einer bäuerlichen Großfamilie der Nachkriegszeit. Die Wissenschaftsjournalistin Regina Bartel lebt selbst auf einem Resthof in Niedersachsen und hat das Buch für uns gelesen

Von Regina Bartel Seite 30

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