Kommt die Polizei, sterben Schwarze

Literatur Nana Kwame Adjei-Brenyahs Shortstorys wirken bedrückend real – sogar die mit Science-Fiction-Anteil
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2020

Mörderische, rassistische Gewalt ist in Friday Black von Nana Kwame Adjei-Brenyah allgegenwärtig. Die zwölf Texte des 29-jährigen afroamerikanischen Autors und Sohns ghanaischer Eltern aus der sozial randständigen Kleinstadt Spring Valley im Staat New York, dessen Debüt in den USA 2018 von der Kritik einhellig gefeiert wurde, sind in einem einzigartigen Spannungsfeld zwischen Sozialrealismus und Fantastik angesiedelt. Sie entwerfen ein dystopisches Amerika, das in seiner rassistischen Borniertheit und Brutalität dem echten sehr ähnelt. Bisher wurde das Buch von der hiesigen Kritik kaum beachtet. Durch die weltweit geführte Debatte über Rassismus nach dem Tod von George Floyd könnte sich das ändern. Wobei Adjei-Brenyahs Erzähl