Keine Besserung in Sicht - Israel blockiert weiter

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Nachdem der internationale Druck auf Israel, infolge der Ermordung von Teilnehmern des Hilfskonvoi des Free Gaza Movements, immer weiter zunahm, kündigte Israel eine Lockerung der Blockade des hermetisch von der Außenwelt abgeriegelten Gazastreifens an. Diese ist auch dringend notwendig, denn nach den Zerstörung, die das israelische Bombardement im Gaza-Krieg anrichtete, mangelt es immer noch an Waren zum Wiederaufbau.
Die Lockerung dieser Blockade wurde vom rechtsnationalen israelischen Premier Nethanjahu mit Tony Blair ausgehandelt.

Mehr Schein als Sein

Diese angebliche Lockerung ist allerdings mehr zur Verbesserung des international angeschlagenen Rufes Israels gedacht als zur wirklichen Verbesserung der Situation der Bevölkerung. Nun soll die Liste von Waren, die nicht geliefert werden dürfen, einfach durch eine Liste mit Waren, die geliefert werden dürfen, ersetzt werden.
Auch finden sich auf der neuen Liste weder Zement noch Metallrohre, diese, so die fadenscheinige Begründung, würde die Hamas für Anschläge verwenden.
Wenn nun also Zement in den Gazastreifen gelieft würde, würde die Hamas damit Bunker bauen, so die Begründung. Die israelische Regierung geht nicht davon aus, dass die Bevölkerung ein Interesse daran haben könnte, die durch israelisches Bombardement zerstörten Häuser wiederaufzubauen. Und selbst wenn damit Bunker gebaut würden, so würde das doch Menschen retten, falls es zu einer erneuten Bombardierung des Gazastreifens käme.
Auch Metallrohre werden nicht geliefert, weil damit Raketen gebaut werden könnten, dass die Zivilbevölkerung diese allerdings benötigt wurde bei den Verhandlungen anscheinend nicht berücksichtigt.

Gaza als iranischer Hafen

Die Seeblockade des Gazastreifens wird weiterhin aufrecht erhalten, damit, so die israelische Regierung, der Gazasteifen nicht zu einem iranischen Hafen würde.
Die Kontakte zwischen der sunnitischen Hamas und der schiitischen Regierung in Teheran sind allerdings mehr als dürftig, was auch an der radikalen und falsch verstanden Auslegung der Religion auf beiden Seiten liegt.
Ein vollständiges Ende der Blockade fordern verschiedenste afrikanische, asiatische, lateinamerikanische und europäische Staaten. Diese Forderung wird von verschiedensten Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz oder der Menschrechtsorganisation Amnesty International unterstützt.

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