Hofberichterstattung

Energiesparen Was inzwischen aus dem Kabinett unserer Ampel-Koalition der Öffentlichkeit anvertraut wird, erinnert an die Hofberichterstattung im 17. und 18. Jahrhundert, als der Hofstaat der Morgentoilette des Königs beizuwohnen pflegte.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Von unserem Wirtschaftsminister erfahren wir, dass er seine Duschzeit „noch mal deutlich verkürzt“ hat. Welchen Eindruck er auf dem internationalen Parkett hinterlässt, wenn er so weitermacht, ist ihm wahrscheinlich egal. Denn er hat ja eine Mission. Es geht nicht nur um den Ruin Russlands, sondern um die Rettung des Planeten. Kanzler Scholz verrät seine Duschzeit nicht. Was soll man davon halten? Sollte er noch nicht mitbekommen haben, dass Tweets aus dem Alltag die Beliebtheitswerte eines Politikers steigern? Es verwundert daher, dass sich der bayerische Ministerpräsident noch nicht zum Duschen geäußert hat, der sonst schon des öfteren gepostet hat, was er sich zum Essen servieren hat lassen. Unserer Außenministerin hat vermutlich schon eine Beraterin aus der Verlegenheit geholfen, was die Duschzeit angeht. Das Rezept der Damen am Hof von Louis Quatorze ist hoch aktuell. Es garantiert eine erträgliche Duftmarke ohne langes Duschen. Nicht von ungefähr hat unser Kanzler von einer Zeitenwende gesprochen. Die Zeit der Warmduscher ist jetzt vorbei, auch der Warmduscherinnen natürlich. Ein neues wachsames Volk, das den Russen Paroli bieten wird, die von ihrer Banja geschwächt sind.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Georg Auernheimer

Früher Erziehungswissenschaftler (Schwerpkt. interkulturelle Bildung), heute politische Publizistik

Avatar

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden