Szene 1
Ort: In einem Biergarten
Anwesend: Kinder und Erwachsene
Mitgehört
Eine Zweijährige ärgert sich, dass ein anderer Junge ihren Apfel isst.
Das Mädchen, wütend auf den Boden stampfend: "Das ist mein Apfel!"
Die Mutter, schlichtend: "Liebes, du wolltest ihn nicht mehr, so habe ich ihn ihm gegeben. Schau, wie er sich freut."
Das Mädchen, zornig: "Mich macht das aber wütend. Ich möchte ihn wegwerfen."
Die Mutter, entrüstet: "Wir nehmen XY den Apfel doch nicht weg, um ihn wegzuwerfen."
Das Mädchen läuft weinend weg.
Das Mädchen kommt zurück und fragt listig: "Darf ich Nein sagen?"
Die Mutter, streng: "Nein, das darfst du jetzt nicht."
Szene 2
Ort: In einer Besprechung
Anwesend: Diverse
Mitgehört
A, bockig: "Ich kann die Moderation nicht übernehmen."
B, milde: "Warum?"
A, störrisch: "Mir versagt die Stimme wenn ich vor Leuten öffentlich reden muss."
C, augenzwinkernd: "Sei beruhigt: Mir geht’s genauso. Ich gebe dir einen Betablocker von mir."
A, trotzig: "Ich nehme keine Drogen."
Szene 3
Ort: In einem Kurs zum Einbürgerungstest
Anwesend: Kursmitglieder, Kursleiterin
Mitgehört
Diese Szene wurde mir zugetragen, sie fand Anfang März statt. Es wird ein Multiple-Choice-Fragebogen zur Übung besprochen.
Die Kursleiterin: "So, wer hat noch Fragen?"
Eine Kursteilnehmerin, eifrig: "Frau Y, wie lautet denn die richtige Antwort auf: Wie heißt der deutsche Bundespräsident?"
Die Kursleiterin, verlegen: "Ähm. Eine gute Frage."
Die Kursteilnehmerin, gewissenhaft: "Christian Wulff ist ja nicht mehr richtig."
Die Kursleiterin: "Sie können trotzdem Christian Wulff ankreuzen."
Die Kursteilnehmerin: "Aber er ist ja nicht mehr der Präsident."
Die Kursleiterin: "Dann ankreuzen und dahinter in Klammern notieren 'ungeklärt'."
Die Kursteilnehmerin notiert sich die Antwort zufrieden.
Die Protokolle der besten, real existierenden Dialoge finden Sie immer montags im Alltag. Zuletzt:Sei nicht so pseudounkonventionell!
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