Das ei so bunte Hasenfest

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die buchladenkette thalia machte werbung mit dem wort "Hasenfest".

wörtlich: "Die schönsten Geschenke fürs Hasenfest".

gläubige christianer/innen fassen dies als beleidigung auf. und vom gesetz wissen wir, die religiösen gefühle sind sakrosankt.

eine pastorin empört: "Mich ärgert es, dass das Wort ,Ostern' einfach unterschlagen wird. Das Wort ,Hasenfest' gibt es nicht, das ist abscheulich, anbiedernd und gedankenlos".

ostern solle als auferstehung christi gefeiert werden.

und ein stadtdechant der katholischen kirche klagt über die zunehmende "Ent-Christianisierung des Landes".

die gereiztheit der klerikalen hat tiefere gründe. man sieht seine felle schwimmen - mit den austrittswellen der mitglieder. und macht sich nicht beliebter mit solcher aufgeregtheit, die von beobachtern als versuch zur bevormundung nach alter manier aufgefasst werden könnte.

unübersehbar ist die reaktion der klerikalen von neid gezeichnet. die mär vom eierbemalenden und eierbringenden osterhasen darf die legende von der auferstehung nicht in den schatten stellen. konkurrenzdenken auf seiten der historischen fruchtbarkeitserzählung.

das wort des jahres "glaubwürdig" wird einmal mehr arg strapaziert. die laut ihre empörung oder klage an die medien richten, ahnen wohl, dass ihre botschaft nicht glaubwürdiger ist als die vom osterhasen. bezeichnend, dass die medien den kummer der klerikalen in die amüsierte öffentlichkeit tragen.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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