Meine neue Mobilität

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winfried kretschmann fordert eine ökologischere autoproduktion. etwa autos, die im schnitt deutlich weniger sprit verbrauchen.

im porsche- und daimlerland bw kamen die äußerungen des grünen-vormanns nicht gut an. dabei ist es doch eine binse, dass die oberklassekutschen in zukunft probleme bekommen dürften wegen des hohen verbrauchs.
die aufregung im verschwenderlager ist begreiflich, aber doch nur ein beweis mangelnder einsicht mehr.

bis es so weit ist, dass die produktion einen ökologischen schwenk macht, werden noch ein paar monate, wahrscheinlich sogar jahre ins land gehen. für die übergangszeit möchte ich die neue fahrweise vorschlagen, die ich mir angewöhnt habe, seit ich einen wagen mit bordcomputer fahre, der den verbrauch in litern pro 100 km anzeigt. wohl wissend, dass die mehrheit der autofahrer/innen nicht begeistert zustimmen wird.

jetzt habe ich stets ein auge auf die verbrauchsanzeige und ein gutes gefühl dabei, wenn der motor weniger als fünf liter schluckt. dass der geschwindigkeitsmesser dann meist nur bei tempo 80 herumhängt, stört mich nicht.

wie viele eilige überholer mich ob der lahmen bzw. unsportlichen fahrweise beschimpfen, weiß ich nicht, weil ichs nicht höre. kann mir aber verbale explosionen wie ‘sonntagsfahrer’ oder ‘oppa mit hut’ vorstellen, weil ich vor gar nicht so langer zeit auch nicht sehr erfreut reagierte, wenn eine äußerst behutsam fahrende mutter mit kind(ern) vor mir die fahrbahn blockierte.

übrigens hat meine mittlere reisegeschwindigkeit den vorteil, dass ich auf den gar nicht so seltenen strecken mit tempolimit 70 praktisch nie mehr zu schnell bin.
sind die 3 pluspunkte: erhöhte sicherheit, gesenkter verbrauch und blitzgefahr gleich null nicht ein erstrebenswerter gewinn? 80 km/h sind übrigens bloß relativ langsam; in wahrheit ist das ein hohes tempo, das freilich von lkw-fahrern mangels kontrolle gern überboten wird. aber neu ist für mich, dass ich mich nicht über vorausfahrende lkw ärgere, im gegenteil, sie unterstützen mich ja in meiner maßvollen fahrweise.

der zeitverlust ist auf meinen strecken von 10 bis 30 km nicht spürbar. natürlich muss ich nicht so oft wie früher tanken. erst nach 800 km. das ist zeit und geld gespart. und die umwelt und die nerven geschont. probiers mal selbst!

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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