Oh, so schlau ist Kanada

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vor wenig tagen hatte ich (im blog zur durbankonferenz) geschrieben, die umwelt- und klimaprobleme seien unlösbar. begründung: die organisation der welt in staaten, die stets im nationalen interesse entscheiden, sowie die ideologie des freien marktes, der mit umweltauflagen unvereinbar ist.

nun ist die kanadische regierung hastig bemüht, meine these zu untermauern. sie hat sich nämlich, kaum waren alle delegierten wieder zuhause, vom kyoto-protokoll verabschiedet, angeblich weil die größten emittenden von klimaschädlichen gasen, usa und china, nicht mitmachen. so mache das abkommen zum klimaschutz keinen sinn.

das hat die kanadische regierung erst jetzt, etliche jahre nach ratifizierung des kyoto-abkommens, bemerkt. kanada hat eine konservative regierung nach den letzten parlamentswahlen. und, was auch nicht ohne bedeutung ist, kanada hätte nach den statuten des kyoto-protokolls einige milliarden dollar strafe zahlen müssen, weil das land durch die ausbeutung der ölsande sehr viel co2 und mehr in die atmosphäre pustet, und den ausstoß noch steigern wird.

das reiche kanada brauchte die neue ölsandindustrie nicht. aber die konzerne der energiewirtschaft drängen die regierenden, wenn die kosten und die umweltschäden auch immens sind. der run auf die letzten fossilen reste der energieträger ist angelaufen. (eine parallelaktion ist die ausbeutung der erdgasreserven per fracking.) der blinde markt will es. also geschieht es.

qed

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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