Pumpen geht nicht ohne Plempern

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vorgestern abend passierte es im bundesstaat pennsylvania. beim fracking strömte eine große menge frackflüssigkeit aus dem bohrloch, überschwemmte die bohranlage und floss über die angrenzenden felder und wiesen, bis die giftige brühe schließlich den nächsten bach erreichte.

nein, das desaster an der erdgasbohrstelle ist nicht mit der katastrophe im golf von mexiko zu vergleichen, wo vor genau einem jahr große teile des meeres ölverseucht wurden; und der zwischenfall ist überhaupt nicht vergleichbar mit der atomkatastrophe von fukushima. die größenordnung ist eine andere. und das gift ist ein anderes.

nur sieben familien mussten vorsorglich evakuiert werden. doch immerhin ist nun die trinkwasserversorgung von 1 million menschen gefährdet.

der eigentliche hammer ist das ansinnen von konzernen und teilen der politik, auch im dichtbevölkerten nordrhein-westfalen mit dergleichen plempertechnik erdgas fördern zu wollen. zwar verschweigt der sprecher des hauptinteressenten exxon mobile nicht das restrisiko, verharmlost aber just durch diese wortwahl das wahre ausmaß der gefahr.

die bekannt gewordenen pannen beim fracking in den usa lassen nur einen schluss zu: in nrw darf es keine genehmigung für die unkonventionelle erdgasförderung geben. denn hier ginge es um mehr millionen menschen, deren trinkwasser ausfiele. nur gewissenlose hasardeure können einem solchen verfahren etwas abgewinnen.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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