Wer gewinnt den Schönheitspreis?

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gestern war ich wieder mit dem rad unterwegs im südlichen emsland. in der flachen landschaft, menschenleer und grün, fielen mir drei dinge auf. den grauen altar der ferngasleitung Open Grid Europe will ich nicht erwähnen. zu singulär und zu bodennah.

unübersehbar und von weitem sichtbar sind die hochspannungsleitungen mit den rot und weiß angemalten stahlmasten. würde man ihnen nach norden folgen, gelangte man unausweichlich zum atomkraftwerk lingen, das die region und mehr mit strom versorgt (der auf manchem bauerngehöft allerdings per großflächiger fotovoltaik-anlage autonom produziert wird).

weniger auffällig aus meiner perspektive sind die weißen windräder, deren rotoren die waldkulissen soeben überragen, als winkten sie aus dem versteck unterm horizont. ich zählte sieben windkraftanlagen auf 360°.

eine etage tiefer, wenn auch nicht weniger markant und bezeichnend für die landschaft sind die herausgehobenen bretterverschläge, manche sogar mobil, die allermeisten ortsfest, mit finsteren fenstern. diese schießbuden dienen der jägerschaft zur hege und pflege des wildes, von dem sich kein stück blicken ließ. die hohen holzkisten stehen oft in so geringem abstand voneinander, dass die grün behüteten besatzungen sich gegenseitig aufs korn nehmen könnten.

was ist die schönste landmarke und verdient den ersten preis? was nimmt den zweiten platz ein? und was rangiert an letzter stelle? (mit begründung bitte)

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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