Anders als in der letzten Woche habe ich am heutigen 16. Oktober die von mir regelmäßig gekaufte Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) gleich gelesen bzw. ihren Inhalt überflogen. Und da fand ich auf Seite 1 einen Beitrag mit der Überschrift „Unmut über Russland“. In dem meldet das Blatt, es habe aus Regierungskreisen erfahren, dass Kanzlerdarstellerin Angela Merkel in der EU für schärfere Sanktionen gegen Russland werben wolle. Ich fragte mich, ob ich etwas Aktuelles in der Ukraine verpasst habe, weil ich das Geschehen dort nicht mehr so konsequent verfolge. Die Vermutung war falsch: Merkel will Russland „wegen dessen Kriegsführung in Syrien“ bestrafen, erklärte mir die FAS. Es habe sich „der Unmut über die Russen aufgestaut“, wird die Quelle „aus Merkels Umgebung“ zitiert. Als Grund dafür wurden „die Bombardierung des UN-Hilfskonvois und das rücksichtslose Vorgehen Moskaus in Aleppo“ genannt. US-Präsident Barack Obama habe telefonisch bereits zugesagt, „eine harte Reaktion“ zu unterstützen, berichtete das Blatt weiter. Weitere Sanktionen würden auf die russische Flugzeug- und Rüstungsindustrie gerichtet sein können.
Wenn die Zitate aus „Merkels Umgebung“ so stimmen, sind sie neben anderem auch ein Beleg, dass nicht nur die Journalistendarsteller der deutschen Lügen- und Lückenpresse wider besseres Wissens Ereignisse und Zusammenhänge falsch darstellen. Dann muss auch die deutsche Politik als „Lügen- und Lückenpolitik“ bezeichnet werden, wenn sie ihren antirussischen Konfrontationskurs bzw.die Tatasache, dass sie diesen fortsetzt, so begründet. Nicht nur, dass es keine Beweise für einen angeblichen russischen Angriff auf den Hilfskonvoi bei Aleppo am 20. September 2016 gibt, der nicht einmal einer der UN, sondern einer des syrischen Roten Halbmondes, wenn auch mit Hilfsgütern der UNO, war. Es wird auch erneut weggelassen, dass Russland erst 2015 militärisch in den Krieg in und gegen Syrien eingegriffen hat, nachdem die Bundesrepublik Deutschland von Anfang an dabei mitmacht, und mehrere russische Versuche einer politischen Lösung zuvor mindestens ignoriert wurden (siehe u.a. mein Beitrag vom 1. Oktober 2016 „Über kaum Beachtetes und Weggelassenes zum Krieg in und gegen Syrien“).
Aber wen kümmert das schon, wenn der US-Präsident, dem irrtümlicherweise, wenn nicht gar fälschlicherweise, sogar der Friedensnobelpreis verliehen wurde, verspricht, eine „harte Reaktion“ gegen diese kriegstreiberischen Russen zu unterstützen. Das ist es doch auch nicht wichtig, was der angeblich versehentliche Angriff der US-Luftwaffe auf die syrische Armee am 17. September2016 und der kurze Zeit danach erfolgte Angriff auf den Hilfskonvoi bewirkte. Nämlich unter anderem, dass die die zwischen den USA und Russland vereinbarte Kooperation beim militärischen Vorgehen in Syrien ab dem 19. September doch abgesagt wurde. Und in der Folge des Anschlags auf den Konvoi bei Aleppo samt der Beschuldigungen gegen Russland wurden die bilateralen Gespräche zwischen beiden Staaten von den USA ganz abgebrochen. Natürlich wurde für die Entwicklung ganz allein Russland verantwortlich gemacht. Wen interessiert da noch, was selbst ein der Freundschaft mit Russland oder gar zu dessen Präsident Wladimir Putin Unverdächtiger wie Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr und ehemaliger Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, zur Rolle Russlands in Syrien sagte. Der Ex-Militär im am 12. Februar 2016 veröffentlichten Interview mit der Passauer Neuen Presse: „Die Russen haben mit ihrem militärischen Eingreifen den Friedensprozess erst ermöglicht. Bis September 2015 hatten wir absoluten Stillstand. Weder die Amerikaner noch die Europäer hatten eine Strategie für ein friedliches Syrien und waren auch nicht bereit, sich massiv zu engagieren. Die Russen haben es gemacht und damit ein Fenster für eine politische Lösung aufgestoßen. Wir müssen diesem Prozess eine Chance geben.“ Doch das war von anderen Kräften nicht gewollt, nämlich jenen, die von Anbeginn dieses Krieges nur ein Ziel kannten und kennen: den Regimewechsel in Damaskus. Das sind die „Rebellen“ und jene in den führenden westlichen Staaten und deren arabischen Verbündeten, die sie seit Beginn unterstützen, ausbilden, bezahlen und ausrüsten und damit nicht aufhören.
Ein Beispiel dafür wurde kürzlich in Aleppo geliefert, das angeblich so barbarisch von Russland und der syrischen Armee bombardiert wird, wobei auch weggelassen wird, dass nur der von islamistischen „Rebellen“ eroberte Ostteil der Stadt umkämpft ist. Ich hatte in den letzten Jahren zum Thema mehrmals davon geschrieben, dass „dieser Krieg nicht endet, auch nicht dadurch, dass die westlichen und arabischen Förderer dieser Verbrecher, die uns als ‚Rebellen‘ verkauft werden, diese nicht endlich dazu bringen, die syrischen Städte zu verlassen und sich nicht weiter in ihnen zu verschanzen, damit wenigstens die Menschen in den Städten nicht mehr unter dem Krieg zu leiden haben“ (u.a. am 3. Oktober 2016 hier). Diese Opfer unter den Zivilisten seien gewollt, hatte ich wiederholt festgestellt, „denn sie bringen die notwendigen Bilder, um die moralische und tatkräftige Unterstützung auch durch satte und moralisierende Möchtegern-Menschenrechtskrieger hierzulande aufrecht zu erhalten und zu steigern. … Wenn die USA samt ihrer westlichen Satellitenstaaten und arabischen Lakaien wie Saudi-Arabien, Katar, VAE usw. diese islamistischen Verbrecher weiter unterstützen, bezahlen, ausrüsten und trainieren wollen, auch weil das ihren eigenen Rüstungskonzernen nutzt, dann sollen sie sie doch wenigstens dazu bringen, sich auf freiem Feld der syrischen Armee und deren inzwischen aktiven Verbündeten zu stellen. Dann wird dieser Krieg durch eine offene Schlacht entschieden. Könnte so sein ...“ So war ich positiv erstaunt, als ich am 6. Oktober 2016 u.a. in der Online-Ausgabe der österreichischen Zeitung Der Standard Folgendes las: „Der UN-Sondergesandte für Syrien ist nach eigenen Worten bereit, in die umkämpfte Großstadt Aleppo zu reisen. Er würde in den Osten der Stadt gehen und bis zu 1.000 islamistische Kämpfer aus dem Gebiet eskortieren, wenn das dem Beschuss durch das russische und syrische Militär ein Ende setze, sagte Staffan de Mistura am Donnerstag in Genf.“ Die russische Regierung sagte, sie wolle den Vorschlag Misturas unterstützen, wie Sputnik einen Tag später meldete. Doch das wurde wenig überraschend daraus: „Syriens Opposition hat Aussagen des UN-Gesandten Staffan des Mistura zur Fatah-al-Sham-Front (früher: Nusra-Front und mit Al-Kaida verbündet) als "gefährlich" zurückgewiesen. … Ein Sprecher der Fatah-al-Sham-Front warf De Mistura vor, seine Erklärung stehe im Einklang mit Äußerungen des syrischen Regimes, das Aleppo von Rebellen leeren wolle, wie syrische Oppositionsmedien meldeten.“ Das berichtete Der Standard online am 7. Oktober. Und am 13. Oktober berichtete Sputnik: „Die al-Nusra-Front hat sich geweigert, die kriegsgebeutelte syrische Metropole Aleppo freiwillig - durch einen sicheren Korridor - zu verlassen. Damit lehnte die Terrormiliz den Vorschlag des UN-Syrien-Beauftragten Staffan de Mistura ab.
„Wir haben extra für die al-Nusra dieses Angebot gemacht und nun eine negative Antwort bekommen“, sagte de Misturas Stellvertreter, Ramzy Ezzeldin Ramzy, am Donnerstag. …“ Da half es auch nichts, dass die russische Armee den „Rebellen“ einen sicheren Rückzug aus Ost-Aleppo zusicherte, wie u.a. Der Standard online am selben Tag meldete.
Aber wen interessieren solche Fakten und Zusammenhänge schon, wo doch die UN-Botschafterin der USA, Samantha Powers, in der UNO Russland der „Barbarei“ in Syrien und der Unterstützung für ein „mörderisches System“ beschuldigte. Da muss auch die deutsche Kanzlerdarstellerin Merkel keine Rücksicht darauf nehmen, dass zur gleichen Zeit, in der sie auch schärfere antirussische Sanktionen drängt, der russische Außenminister Sergej Lawrow erneut gemeinsam mit seinem US-Kollegen John Kerry sowie denen der Türkei, Saudi-Arabiens, Katars und des Irans im schweizerischen Lausanne nach eine politischen Lösung suchte. Ob eine solche wirklich gewollt ist, ist eine andere Frage, deren Antwort der westliche Sanktionskurs schlecht aussehen lässt.
Zum Abschluss ein Auszug aus einem passenden Beitrag von Rainer Rupp vom 15.Oktober 2015 auf RT deutsch über die scheinheiligen Lügen westlicher Politiker zu Syrien: „Seit zwei Wochen beschuldigt US-Außenminister Kerry bar jedweder Schamesröte angesichts eigener Untaten Russland, in Syrien Kriegsverbrechen zu begehen. Nun brachte ein kritischer US-Journalist seinen Sprecher mit kritischen Nachfragen ins Taumeln.
… weil die Lage in Syrien für den Westen derzeit besonders schwierig ist, wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Das geschieht nach dem Motto: Putin und Assad sind unmenschlich böse, während den Amerikanern und ihren Verbündeten – demokratische Leuchttürme wie Saudi-Arabien, Katar und die Türkei miteingeschlossen – nur das Wohl der Zivilisten am Herzen liegt. Dies gelte sowohl in Aleppo, wo man nicht die Terroristen, die dort die Bevölkerung als Geisel nehmen, sondern die Antiterrorkämpfer für getötete und verletzte Zivilisten verantwortlich macht; sei es, wenn sie selbst für Demokratie und Menschenrechte dicht bewohnte Städte bombardieren, wie z. B. aktuell im Jemen. …
Derzeit begeht der US-Verbündete Saudi-Arabien im Jemen abscheuliche Verbrechen an Zivilisten, die ohne direkte US-Waffenhilfe, US-Aufklärung und US-Zielkoordination gar nicht möglich wären. Das macht die mit Scheinheiligkeit durchwobenen Lügen von US-Außenminister Kerry und seinen Kofferträgern besonders unerträglich. Zwecks Frustrationsabbau sei daher dem geneigten Leser empfohlen, sich ein kurzes Video von der Pressekonferenz des US-Außenministeriums vom Dienstag, dem 12. Oktober 2016 anzusehen. Darin hinterfragt der AP-Korrespondent Matt Lee die Bigotterie hinter Kerrys Beschuldigungen gegen Moskau. …“
Den Inhalt kann jede und jeder selbst nachlesen, auch hier in der Originalwiedergabe der Pressekonferenz des US-Außenministeriums am 11. Oktober 2016. Auch ein Urteil über die Politik der Kanzlerdarstellerin Merkel kann sich jede und jeder selbst machen. Für mich ist sie mehr als nur scheinheilig.
Und ganz zum Schluß das noch: Der russische Außenminister Lawrow reagierte am 7. Oktober 2016 übrigens auf erste Meldungen über deutsche Sanktionspläne laut Sputnik so: "Ich hoffe, dass erstens die Vernunft, und zweitens, nicht der Wunsch, stets Russland für alles verantwortlich zu machen, sondern das Bestreben, die Normalisierung der Lage in der Welt zu sichern, siegen werden. Das betrifft gleichermaßen die Ukraine, wie den Nahen Osten. Man muss von den Interessen der Völker ausgehen, die dort leben ..."
Kommentare 35
Drastischere Sanktionen sind die Sprache, die der Despot Putin versteht.
Bereits die bestehenden machen der angeschlagenen russischen Volkswirtschaft viel mehr zu schaffen, als es Putin zugibt.
Seine Propaganda nach innen funktioniert leider immer noch zu gut, da könnten drastische Sanktionen langfristig eine Wende bewirken, denn nur wenn Putin (zu recht) bei seinem hinter die Fichte geführten Volk in Ungnade fällt, kann es zu einer politischen Wende kommen, die den Weltfrieden hoffentlich weniger gefährdet als die jetzige False-Flag-Politik Putins.
Irgend jemand muß ja für das Dilemma die Schuld haben.
Mamma Dilemma handelt nur konsequent, wenn sie bei Rußland, personifiziert in Putin, als Sündenbock bleibt. Das war schon ausgemacht, als sie ihren ehemaligen Außenminister Westerwelle nach Kiew schickte, damit der die Entwicklung in der Ukraine nicht wieder versäumt, wie vorher beim Arabischen Frühling in Tunesien und Libyen.
Zum Anti-Putin-Troll bleibt nur festzustellen:
Земля имеет свои пределы, но человеческая глупость бесконечна.
Oder auf arabisch: لديه الأرض حدود، ولكن غباء الإنسان هو لانهائي.
Ich sage mal so: besser ein Anti-Putin-Troll als ein Pro-Putin-Troll.
Im Gegensatz zu Ihnen habe ich hier auch weniger Konkurenz.
Die amerikanische Kanzlerin ...
Insofern nur folgerichtig, mehr als verständlich, dass Russland den BRICS sehr reale Referenz erweist, Europa und insbesondere Deutschland zunehmend aus einer historischen Perspektive begreift;
mit allen nur denkbaren Konsequenzen ...
Die amerikanische Kanzlerin ...
Insofern nur folgerichtig, mehr als verständlich, dass Russland den BRICS (aktuell) sehr reale Referenz erweist, Europa und insbesondere Deutschland zunehmend aus einer historischen Perspektive begreift;
mit allen nur denkbaren Konsequenzen ...
Nach der Stringtheorie sind die Dimensionen des Kosmos begrenzt.
Wenn man gegen die Sanktionspolitik ist, die allenfalls diejenigen trifft, die am wenigsten für die Ursachen verantwortlich sind, dann ist daraus nicht zwingend abzuleiten, für Putin zu stehen. Und wenn das staatliche Gewaltmonopol effektiv arbeitet, hat die Bevölkerung einen äußerst schweren Stand, die Situation unblutig zu wenden.
Ob es gefällt oder nicht, Putin hat die Fäden in der Hand und einen langen Atem. Die Wirkung von Sanktionen amerikanischer Geopolitik lassen sich nun z.B. an Kuba oder auch am Irak verfolgen, unvergessen der Spruch dazu von Madeleine Albright, der an Zynismus nicht mehr zu übertreffen ist. Zudem ist Putin eine kalkulierbare Größe, wogegen das Vakuum nach ihm, wenn es im Chaos endet (was zu befürchten ist), eine wirklich gefährliche Lage erzeugen dürfte. Das kann auf keinen Fall für Europa, zumal für Deutschland riskiert werden.
Und was die Krim und die Ukraine betrifft, eine einfache Frage: wie würde die USA wohl reagieren, wenn sie an die Stelle von Russland gesetzt würde? Einfach mal durchdeklinieren, wie die USA in der Vergangenheit ihre Sicherheitsinteressen vertreten haben.
Ein kleines Beispiel: Mexiko entschließt sich NAFTA zu kündigen, Verstaatlichungen von Banken, Versicherungen und großen Kapitalgesellschaften zu beschließen, ihrerseits sich gegen die USA mit einem Grenzzaun abzusichern und gleichzeitig Verhandlungen mit Russland führt mit dem Ziel, Mitglied der russischen Föderation zu werden (zumindest als assoziiertes Mitglied) und gleichzeitig ein Militärabkommen unterzeichnet. Aufgrund befürchteter Reaktionen der USA bittet die mexikanische Regierung dringlich um einen Beistandsvertrag und der Stationierung russischer Soldaten. Diesem rechtmäßigen Wunsch einer legalen Regierung kann doch jetzt nicht nicht widersprochen werden, oder? Ich denke, wir ständen dann unmittelbar vor einer neuen „Kubakrise“!
Zwar nur ein Gedankenspiel, halte es aber für Nachdenkenswert.
Warum ist ihr Artikel so betont einseitig!?
Земля имеет свои пределы, но человеческая глупость бесконечна.
Passt irgendwie zu ihrem Artikel. Es ist nicht richtig Russisch und Einstein hat sich auch anders ausgedrückt ...
das ist mir zuviel der pro-russischen Spekulation, deshalb nur dies:
1.die bisherigen Sanktionen wirken stärker als es die Propaganda Putin zugibt. Er hat doch mit Griechenland und der Türkei versucht, die Sanktionen teilweise zu mindern und jede Menge Tricks drauf,dem russischen Volk etwas vorzuspielen, indem er heimlich Einfuhren erlaubt, die zumindest den Reichen und den Oligarchen ihr Luxusleben ermöglichen, da er diese Klientel zu seinem Machterhalt dringend braucht
Eine Verschärfung dürfte ihn deshalb in Schwierigkeiten bringen.
2. Putin sollte nur von seinem eigenen Volk davon gejagt werden. Die verschärften Sanktionen dürften neben den enormen Kriegskosten in Syrien und der Ukraine den wirtschaftlichen Zusammenbruch Russlands beschleunigen.
Was nach Putin kommt ist nicht erkennbar und deshalb natürlich ein Risiko (genau wie in der Türkei mit Erdogan).
ABER: im Gegensatz zu Ihnen halte ich Putin eben nicht für berechenbar sondern für den derzeit gefährlichsten Menschen für den Weltfrieden.
Er kann nicht anders als einseitig, auch wenn er mit unzähligen Links "Seriosität" vortäuscht, auf die immer noch viele herein fallen.
Wie lautet denn der an mich in falschem russisch gerichtete Satz auf deutsch?
Also mal wörtlich übersetzt:
Die Erde hat ihre Grenzen, aber die menschliche Dummheit ist unendlich.
Ein kleines Beispiel: Mexiko entschließt sich NAFTA zu kündigen,
Ich finde das Beispiel schon sehr weit hergeholt, vor allem wenn es auf die Ukraine anspielen soll. Da fände ich schon interessanter und vergleichbarer, wenn die EU das Freihandelsabkommen mit Kanada abschließt und nicht mit den USA. Wie sieht es da aus. Droht die USA Kanada schon mit Konsequenzen?
vielen Dank,
feige ist er also auch noch, scheint zusammen mit Anmaßung und Überheblichkeit die Folge seiner straffen staatlich kontrollierten DDR-Bildung zu sein.
Ergänzend zum gescheiterten Frieden in Syrien: Es gab ja einen festen Ablaufplan, der in den ersten Schritten auch halbwegs umgesetzt wurde. Nicht mehr umgesetzt wurde dann der Punkt, der von vorneherein unrealistisch war: Das sich die "moderate Opposition" inhaltlich und räumlich von extremistischen Dschihadisten absetzt.
Meines Wissens hat sich kein einziges Kämpfertrüppchen gefunden, dass dazu bereit war. Keine Distanz zu Al-Quaida. Oder kurz:
Der Frieden zwischen der syrischen Regierung und der moderaten Opposition ist daran gescheitert, dass die moderate Opposition nicht aufzufinden war.
Was nicht heißen soll, dass dort alle die gleiche Ideologie vertreten müssten. Die fraglichen Rebellengruppen können es sich schlicht nicht leisten, sich von Fatah al-Scham abzugrenzen - letztere würden es nicht zulassen und sich sofort gegen die kleineren Grüppchen wenden, womit diese zwischen zwei Fronten zerrieben würden. Denn angeblich moderate Gruppierungen dienen Fatah al-Scham ja gerade als Feigenblatt.
Danke für den Beitrag HS und lassen Sie sich von den Trollen nicht entmutigen.
Das hätten Sie nicht geschrieben, wenn Ihnen die Zusammenhänge von CETA und damit verbundenen "Türöffner" USA bekannt wären.
Der Friedensprozess war damit von Anfang an zum Scheitern verurteilt, weil beim Plan zur konkreten Umsetzung zu viel Rücksicht auf die Wahnvorstellungen transatlantischer Propagandisten genommen wurde.
Beziehungsweise: Selbst wenn sich Gruppierungen gefunden hätten, die bereit gewesen wären so einen Friedensprozess mitzutragen, die militärisch relevantesten waren von vorherein nicht involviert. Und da wo eine friedliche Lösung möglich wäre und Not tut, nämlich zwischen der syrischen Regierung und kurdischer Selbstverwaltung, blockieren die Regionalmächte. Allen voran die Türkei.
Werter Kobolok,
Sie lehnen sich ja mit Ihrem Wissen, was Zitate betrifft, ziemlich weit aus dem Fenster.
Ich sage dazu folgendes:
Erstens hat Springstein nicht behauptet, daß sein Auspruch, der, wie Sie richtig übersetzen, auf deutsch lautet:"Die Erde hat ihre Grenzen, aber die menschliche Dummheit ist unendlich.", ein Zitat von Einstein wäre.
Zeitens bin ich der Meinung, daß der Ausspruch in korrektem Russisch wiedergegeben wurde, selbst Sie haben ihn ja fehlerfrei rückübersetzen können.
Drittens lesen Sie vielleicht hier http://www.zeit.de/1999/15/Grenzenlose_Dummheit oder hier https://www.skeptiker.ch/skepsis-im-kleinen-falsche-zitate-einstein-und-die-zwei-arten-von-unendlichkeit-das-universum-und-die-dummheit/ um zu erkennen, daß dieser Ausspruch von Springstein zwar ein Zitat ist, aber eben nicht von Einstein stammt.
Womit ich dann wieder bei Erstens wäre...
lieber hans,
danke für deinen artikel gegen das merkelsystem. vor tagen schon sind ein paar vom merkel gejagte unterjungs vorgeprescht mit der idee, doch nun endlich die sanktionen zu verschärfen wegen russland in syrien.
nun zieht das merkel laut und deutlich nach, das gleiche wesen, das es wagte, putin vor laufender kamera wegen der krim ein verbrecherisches verhalten vorzuwerfen. genau wie im fall der krim kann der westen es nicht ertragen, dass putin schneller und effektiver ist als die kriegstreiberbande.
die situation ist so eindeutig, dass ich an deiner stelle keinen troll dulde. du hast doch die möglichkeit die dummschwätzer wegzuklappen. du hast ein wenig die kontrolle über die trolle. also bitte weg mit dem zeugs!
Dito! Nicht von bezahlten Provokateuren, die nicht fähig sind, die Folgen ihres Geschwätzes zu überblicken. Kriegstreiber sind sie.
Als ob es in Syrien um Frieden geht. Daran sind einige erst interessiert, seit die Menschen flüchten.
Der arabische Raum wurde aufgemischt um die jeweiligen Interessen durchzusetzen. Entweder hat es noch nicht geklappt, oder das Chaos war das Ziel.
Man sollte sich keine Gedanken über eine Lösung machen, da die ein oder andere Partei daran nicht mitwirken würde. Erst wenn das passende Ziel erreicht ist kann ein Frieden nützlich sein.
Die Menschen spielen nicht die geringste Rolle. Weniger als ein Haustier.
Sie können sich ja meine Antwort an Kolobok durchlesen, falls gewollt.
Ihnen würde ich allerdings nur den Zeit Artikel empfehlen, beginnend mit der Überschrift.
Und dann erstmal sacken lassen...
Lieber Robert Zapf,
Sie haben es richtig herausgefunden, der Spruch, den ich tatsächlich mit Hilfe von Google Translator ins Russische und Arabische brachte, auch weil mein Schulrussisch leider nur noch rudimentär vorhanden ist (hab aber die Korrektheit mit Pons online geprüft), stammt von Gustave Flaubert. Da die im Internet und im realen Leben kursierende angeblich von Einstein stammende Version mit dem mutmaßlich unendlichen Universum ohne jeglichen Quellenbeleg ist, habe ich sie nicht zitiert. Und habe den Namen Flauberts weggelassen, da ich nciht glaube, dass jene Dummen und Dummsteller auch nur ansatzweise etwas mit diesem französischen Dichter und Denker anfangen können. Und der Inhalt des Ausspruchs war eh wichtiger. Wie stellte Michel Foucault sinngemäß mal fest: Alles was an Gedanken in den Äther hinausgegeben wurde, ist Allgemeingut.
Lieber HY,
Deine Bemerkung zu den trolligen bezahlt oder ehrenamtlich engagierten Dummschwätzern und Dummstellern ist verständlich. Aber Wegklappen kostet auch immer Zeit, schon das Schauen, ob sie wieder trollig wurden. Vielleicht ist es besser, sie mit ihrer Dummschwätzerei und -stellerei sich selbst bloßstellen und sich selbst diffamieren zu lassen.
Bin mir aber nicht ganz sicher.
Und ich müsste auch alle Antworten an die trolligen Kommentaristen wegklappen, die sie (leider) noch bekommen.
Sind diese dummschwätzenden und -stellenden Trolle den Aufwand wert?
natürlich hast du recht, dass die trolle sich selbst verraten. aber sie wollen doch nur stören, und das ist schon zuviel spielraum. das wegklappen geht doch recht schnell. der frust über das erfolglose einmischen ist doch auch wichtig. ich sehe mir die texte gar nicht mehr an, wenn ich den kandidaten kenne. weg mit dem dreck.
Lieber HY, da ich Dir nicht recht widersprechen kann und will, sage ich Dir zu, dass ich ab dem nächsten Text auch jeden Kommentar dieser Trolle wegklappe, wie ich es schon anderen versprochen habe. Die hier lasse ich noch stehen, weil sie auch so schön selbstbezichtigend sind, z.B. wie einer, der ständig glaubt oder den Auftrag hat, sich zu Russland zu Wort melden zu müssen, nicht mal einen Funken Russisch kann, nicht mal rudimentäres Schulrussisch wie ich. Das finde ich zu gut als Beleg für dummschwätzende Ahnungslosigkleit auch in Folge schlechter Bildungssystemchancen.
danke, lieber hans. ich meine, wo es so offensichtlich ist, dass die trollstörer nichts anderes können und tun als stören, braucht es keine zweifel und beweise mehr.
Die bezahlten Trolle werden darum bezahlt, damit jemand seine oder ihre Interessen vertreten sieht und wir erkennen, daß es auch andere Meinungen gibt, als nur unsere. Da haben wir wohl immer gewußt und akzeptiert, die anderen aber nicht.
Das hätten Sie nicht geschrieben, wenn Ihnen die Zusammenhänge von CETA und damit verbundenen "Türöffner" USA bekannt wären.
Das habe ich schon bewusst so geschrieben. Weil ich schon damals die russische Politik nicht verstanden habe, wo doch das Assoziierungsabkommen EU-Ukraine auch ein Türöffner für die damals in der Ukraine stark vetretene russische Wirtschaft hätte sein können.
Aber russisches geopolitisches Denken hat scheinbar ganz eigene Prioritäten, die ich auch in Syrien nicht nachvollziehen kann. Wohlstand und Menschenleben scheinen nicht besonders weit oben auf der Liste zu stehen.
Hallo Hans,ich habe gerade bei AMN die Meldung gelesen, dass "Motorola" bei einem Sprengstoff-Attentat in Donezk getötet wurde, zusammen mit den Meldungen der letzten Woche (intensivierte Kampfhandlungen) habe ich irgendwie das ungute Gefühl, dass eine erneute Eskalation in der Ostukraine unmittelbar bevor steht. Wie ist dein Informationsstand?
Perfekt.
Lieber Hans Springstein,
danke für die Mühen der Zusammenstellung, das Ganze ist einfach furchtbar, und das in der Ägide des einst so hochgelobten 'Friedensnobelpreisträgers', diese Auszeichnung ist damit wohl für alle Zeiten völlig diskreditiert!
Darüber hinaus ist es schlimm, dass dieses auch noch mit der schlimmsten deutschen Regierung seit 1945 zusammentrifft, keine guten Zeiten!
Hallo,
leider bin ich beim Geschehen in und um die Ukraine nicht mehr so auf dem aktuellen und laufenden Stand wie noch vor einiger Zeit. Ist arbeitsbedingt. Das mit dem mutmaßlichen Attentat hatte ich aber mitbekommen. Genaueres weiß ich aber natürlich auch nicht.
Interessante fand ich vorhin in der Online-Ausgabe der FAZ:
"... Noch klarer als die Worte des ukrainischen Präsidenten war in der vergangenen Woche die Sprache der Waffen. Die Tagesberichte der OSZE-Beobachtermission im ostukrainischen Kriegsgebiet lassen nach einer Analyse der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nämlich erkennen, dass die ukrainischen Streitkräfte in den letzten Wochen in die Offensive übergegangen sind. Trotz des am 21. September beschlossenen Abkommens zur Erneuerung des Waffenstillstands im Industriegebiet Donbass und zur Entflechtung der Truppen hat die ukrainische Seite nämlich ausweislich der OSZE-Beobachtungen vor allem am strategisch entscheidenden Frontabschnitt östlich der Hafenstadt Mariupol sowie nordwestlich der Rebellenhochburg Donezk in seit langem nicht mehr gesehenem Maße schwere Waffen eingesetzt. ...
Während eine Analyse der F.A.Z. über hundert Tage im Sommer noch ergab, dass die prorussischen Kämpfer den Waffenstillstand viel öfter brechen, als die Ukrainer, ist es im analysierten Zeitraum seit dem Beginn der „Entflechtung“ (22. September) und dem 14. Oktober umgekehrt gewesen. ...
Dennoch halten westliche Kenner aus mehreren Ländern die aus den OSZE-Berichten abgeleiteten Befunde für plausibel. Allgemein wird eine „gesteigerte Aktivität“ der ukrainischen Streitkräfte festgestellt, auch wenn manche Gesprächspartner angesichts der permanenten prorussischen Vorstöße in den vergangenen zwei Jahren dafür Verständnis äußern. „Der Süden steht in Flammen“, sagt ein Gesprächspartner, der mit der Lage vertraut ist, in Bezug auf den Frontabschnitt bei Mariupol.
Die Gründe dieser ausgeprägten Offensivbereitschaft sind dabei auch Insidern ein Rätsel. Manche meinen – allerdings ausdrücklich nur im Sinne von Vermutungen – die Ukraine wolle die jüngsten Führungskämpfe in den Separatistengebieten nutzen, andere neigen zu der Vermutung, die ukrainische Seite wolle keinen Frieden eintreten lassen, weil der andauernde Krieg für sie eine Rechtfertigung dafür sei, den „politischen Prozess“ im Donbass zu verzögern. Dieser sieht nach den Minsker Vereinbarungen unter anderem ein Sonderstatusgesetz, Lokalwahlen und eine Amnestie für das Donbass vor. ..."
Aber natürlich ist alles nur eine Reaktion Kiews auf die vorhergehenden Provokationen der ostukrainischen Gegner. Das muss so sein ... Immerhin wird das Kiewer Verhalten nicht ganz unkritisch bewertet, von wegen "andere neigen zu der Vermutung, die ukrainische Seite wolle keinen Frieden eintreten lassen, weil der andauernde Krieg für sie eine Rechtfertigung dafür sei, den „politischen Prozess“ im Donbass zu verzögern.". Auf die Vermutung würde ich auch kommen.