Als ich die Website heute öffnete, sah ich eine Anzeige aus dem Fischer-Verlag für das Buch von Srdja Popovic und Matthew Miller "Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt". Popovic gehört zu den serbischen Otpor-Aktivisten, die inzwischen weltweit als Experten für Regimewechsel im Einsatz sind.
Ich weiß aus beruflicher Erfahrung wie das mit der Werbung in Publikationen ist und dass diese nicht mit der inhaltlichen Ausrichtung des Mediums gleichgesetzt oder in Verbindung gebracht werden darf. Und Anzeigenwerbung hilft den Medien, wirtschaftlich zu überleben. So viel ist klar.
Das Ganze gibt es nun versehen mit der Anzeige für das Buch des Otpor-Aktivisten Popovic:
http://4.bp.blogspot.com/-WvzifnhuRYM/VdsiR8RztnI/AAAAAAAAAT4/aG_dUtb5qU0/s1600/150824NDS_Anzeiged.jpg
Die Anzeigen auf den Nachdenkseiten werden anscheinend per Zufallsprinzip platziert, so dass ich auch erst ein wenig klicken musste, um diese seltsamen Pärchen zu finden.
Mir ist natürlich klar, dass auch ein kritisches und unabhängiges Medium sich über Anzeigen finanzieren muss, um seine wichtige Arbeit zu leisten. Und sicher wird der Fischer-Verlag nicht verlangen, dass aus seiner Sicht zu seinen Büchern unpassende Texte nicht veröffentlicht werden. Aber diese seltsame Paarung zeigt, was dabei für Stilblüten, oder wie das auch immer zu nennen ist, möglich sind. Die kritischen und nachdenklichen Leser werden das sicher auseinander halten können. Es gibt allerdings genügend Beispiele, wo die Unabhängigkeit des Mediums durch die Anzeigenschaltenden nicht gewahrt bleibt. Den Anstoss, darüber nachzudenken, gab mir dieses Beispiel zumindest.
"Früher oder später kriegen wir Sie", warnte mal vor Jahren ein Werbespruch, von Danone ...
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