„Brauchen wir Ketzer?“ von Marko Martin: Mutig, auch wenn sie Angsthasen sind

Biografien Marko Martin ist ein Intellektueller mit ungeheurer Produktivität. Einer, der wehtut, stets wohltuend skeptisch bleibt, der aus Prinzip im Strom nicht mitschwimmt. In elf grandiosen Essays versammelt er „Stimmen gegen die Macht“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2023
Anna Seghers (1962)
Anna Seghers (1962)

Foto: Marco Betram/Imago

Die literarische Produktivität des Schriftstellers und Essayisten Marko Martin ist erstaunlich, allein die schiere Menge ist kaum zu fassen. Und dann diese immerwährende Qualität! Wie macht er das nur?! Sein Buch Dissidentisches Denken. Reisen zu den Zeugen eines Zeitalters (der Freitag 37/2019) war ein Ereignis, ein Buchdenkmal, das nicht genug gelobt werden kann. Keine Ahnung, warum der Band und sein Autor nicht mit Preisen überschüttet worden sind. Na ja, ich weiß es schon – Marko Martin ist ein Ketzer, ein Intellektueller, der wehtut, der nicht mitmarschiert, der immer wohltuend skeptisch bleibt, erfreulich unberechenbar ist und sich nicht scheut, Positionen zu beziehen.

Der neue Band „Brauchen wir Ketzer?“ schließt nicht nahtlos an D