Der Abgasskandal bei VW ist in seinen Ausmaßen bislang beispiellos. Beispielhaft, aber nicht im Sinne von vorbildlich, ist dagegen die Reaktion der Konzernzentrale. In Pressemitteilungen ließ sie, ebenso wie einige Manager, verlauten, dass nur einige "wenige kriminelle Ingenieure" für die Betrugsaffaire verantwortlich seien. Das zeugt von einer unglaublichen Naivität oder Arroganz der oberen Führungsebene, oder von beidem. Sie glaubt, sich durch Abwälzen von Verantwortung aus der Affaire ziehen zu können. Das ist eine Beleidigung für jeden seriösen Ingenieur, dessen gesamter Berufsstand diskreditiert wird, während jene, die durch direkte Anweisungen oder ihren Führungsstil dafür verantwortlich sind, ihre Hände in Unschuld waschen wollen.
Eine Software zu entwickeln, die falsche Abgaswerte an der Diagnoseschnittstelle ausgibt, ist noch relativ einfach. Algorithmen zu entwickeln, die erkennen, wenn sich ein Fahrzeug auf einem Rollenprüfstand in einem Norm-Testzyklus befindet, ist wesentlich aufwändiger. Dazu benötigt man Prüfstandszeit, Entwicklungskapazität und Geld. Es dürften mehrere 100000 € zusammenkommen. Das das in einem kostenbewussten Unternehmen wie VW ohne größere Begründungen auf unterer Ebene genehmigt würde, ist unwahrscheinlich. Hinzu kommt, dass es nicht die Software alleine ist, dann könnte man die Sache mit einem Update in der Werkstatt relativ schnell bereinigen. Bei einigen Baureihen müssen auch noch Abgaskomponenten eingebaut oder Einspritzanlagen umgebaut werden. Die wurden weggelassen, weil die Motorentwicklung sonst nicht die Kostenvorgaben hätte erfüllen können. Hier diente die Software der Vertuschung. Um das zu realisieren, müssen mehrere Abteilungen oder Bereiche zusammen arbeiten. Das erfordert eine Koordination auf höherer Ebene.
Es ging hier um mehrere wichtige, strategische Entscheidungen: Kostenziele einhalten, eine Motorengeneration rechtzeitig auf den Markt bringen, den amerikanischen Markt erobern. Solche Entscheidungen werden nicht von ein paar Entwicklern an der Basis getroffen, sondern im Top-Management. Es ist daher kaum vorstellbar, dass man dort nichts gewusst hat, zumal sich ein technisch versierter Vorstand wie Martin Winterkorn selbst für kleinste Details interessierte. Und man muss sich auch einmal fragen: Was wusste der Aufsichtsrat?
Wenn Manager über Vorgänge von solcher Tragweite nicht Bescheid wussten, dann haben sie ihre fürstlichen Gehälter nicht verdient. Wenn sie pauschal, ob in den Skandal verwickelt oder nicht, wie zuletzt der Nordamerika-Chef Michael Korn die Verantwortung auf Mitarbeiter in der Sachbearbeiter-Ebene abzuschieben versuchen, dann ist das erbärmlich und feige, denn dann will offenbar niemand daran gehen, die wahren Ursachen abzustellen.
Volkswagen ist ein Symptom, und kein Einzelfall. Getrickst und getäuscht wird in vielen Bereichen der Industrie. Der Fall VW ist allerdings ein besonders krasser, denn meistens wird mit legalen Tricks gearbeitet. Der Unterschied beim Spritverbrauch zwischen Prospektangaben und Wirklichkeit wird immer größer, weil die Fahrzeuge unter Bedingungen getestet werden dürfen, wie sie auf der Straße nie vorkommen. Waschmaschinen arbeiten mit niedrigeren Temperaturen als angegeben, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Schlaue Fernseher erkennen das Norm-Testvideo und drosseln ihre Helligkeit, um Strom zu sparen. Unsere industriefreundliche Bundesregierung ist nicht ganz unschuldig daran, dass Vorschriften nicht verschärft werden. Während vieles davon noch legal sein mag, so ist der Betrug durch VW auch ein Symptom für ein krankes Wirtschaftssystem, in dem alles der Profitmaximierung untergeordnet wird. Auf die Mitarbeiter wird immer mehr Druck ausgeübt, auch unrealistische Ziele zu erreichen. Schriftliche Anweisungen braucht man dazu nicht unbedingt, es gibt andere Möglichkeiten. Daher wird sich der Skandal vermutlich auch nie vollständig aufklären lassen. Warum hat das Compliance-System, dessen sich VW so rühmt, jahrelang völlig versagt? Hatten Mitarbeiter, die etwas wussten, nicht den Mut, sich zu melden? Mussten sie eventuell Sanktionen befürchten? Wollte man an bestimmten Schaltstellen im Konzern nichts wissen? Wurden Hinweise ignoriert und Mitarbeiter auf andere Stellen versetzt?
Die Hemmschwelle, Regeln und Vorschriften zu missachten, ist um so niedriger, je stärker die eigene Karriere und das eigene Gehalt an das Erreichen bestimmter Ziele geknüpft sind. Die Art von Management-Denken "Ich will, dass das Ziel erreicht wird, es ist mir egal, wie ihr das schafft" ist in vielen Konzernen verbreitet. Die Angst um den Job lässt sich gut ausnutzen. Wenn du es nicht machst, macht es ein Anderer. Tricksereien sind nicht nur eine Folge krimineller Energie, sondern auch ein Folge eines immer härter werdenden internen und externen Wettkampfs. In so manchem Unternehmen nennt man gewisse Führungsebenen daher auch "Haifischbecken". Es ist an der Zeit, diese Unkultur infrage zu stellen anstatt sie als Schlüssel zum Erfolg zu sehen.
Kommentare 26
"Hatten Mitarbeiter, die etwas wussten, nicht den Mut, sich zu melden? Mussten sie eventuell Sanktionen befürchten? Wollte man an bestimmten Schaltstellen im Konzern nichts wissen? Wurden Hinweise ignoriert und Mitarbeiter auf andere Stellen versetzt?"
"Es ist an der Zeit, diese Unkultur infrage zu stellen anstatt sie als Schlüssel zum Erfolg zu sehen."
"ALLER-ORTEN"!!!
...und hier meine Erfahrungen "dazu"!...gar als Polizeibeamter, gesetzlich zum Handeln verpflichtet!...da er sich ansonsten im Kernbereich seiner Aufgabe und Verantwortung!!!...der schlimmsten Straftat...der "Strafvereitelung im Amt"...schuldig gemacht hätte!!!....aber offensichtlich hätte machen MÜSSEN!!!
...denn...wenn ALLE versagen...ist es ("wohl" zunächst) "besser" mit-zu-versagen...
...in dieser:
Diktatur der Angst und Einschüchterung
...mit dieser Folge:
Gesellschaftliche Selbst-HINRICHTUNG!!!
Menschen die Blechbüchsten herstellen, welche meist eine Person mit Rasegeschwindigkeit auf versiegelten Böden, von A nach B transportieren, sind armseelige Funktionsdrohnen, die für einen Futteranteil ihren Verstand verraten, das lächerliche Kommando- und Devotionskarussell, nebst täglicher Entwürdigung, Lüge und Angst ist der gerechte Lohn für solch destruktive Artgenossen.
Bibbert, zittert, der Futteranteit wird noch etwas reduziert und betet, zu Euren Managergöttern, so sehr Ihr sie auch verachtet.
Dein Bewegungsdrang hat sich ja auf eine überschaubare Fläche reduziert. Mal angenommen, so ab dem Mittelalter wäre das der Standard gewesen, dann wäre die Welt heute wohl noch eine Scheibe. Ob das besser wäre?
Gibt´s bei Dir außer Extrempositionen auch ´ne Mitte? Selbst wenn der Individualverkehr durch ein intelligentes öffentliches Transportsystem ersetzt würde, dass ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben würde, könnte das dein "Schollenbewusstsein" wohl wenig beeinflussen.
Du erinnerst mich an die alte katholische Kirche meiner Kindheit, als der Priester in der Gemeinde noch auf die Kanzel stieg und von oben herab das Volk zusammenstauchte, ob seiner Sündhaftigkeit.
Mal angenommen, Dich fragt jemand, ob Du an einer Rettungsmission im Mittelmeer teilnehmen würdest, jenseits aller Weltumgestaltungsutopien, was für Gründe könnten Dich davon abhalten? Etwa nach dem Motto: man muss das große Ganze sehen und Hilfe im Einzelfall bringt eh nichts?
Geschweige Kinder in diese Welt setzen. Wir wären jedenfalls nicht existent, hätten unsere Eltern ähnlich gedacht (Maßstäbe angelegt). Wir stecken in der Folge einer Handlungskette. Also beeinflussen wir diese, wo es uns möglich ist! Und wenn es kausal im Großen auch nicht zu beweisen ist, wir erzeugen Wirkungen. Und manchmal (wenn man Glück hat), lässt es sich auch erkennen.
Falsch - Du ließt doch ab und an meine Suaden.
Ich schrieb schon oft von der Möglichkeit vernünftiger Mobilitätslösungen.
Richtig - ich würde nicht mitkommen, da ich eher eine Belastung, den Hilfe wäre - zumal ich dann "ausgehalten" werden müsste - oder sollte ich meine Vorräte auf meinen Schultern tragen.........
Würde mich jemand bitten Menschen im Gartebau zu unterweisen, ihnen Mittel an die Hand zu geben, wie sie eigenständig überleben könnten - sehr gerne.
Ich sehe kein "großes Ganzes", ich versuch zu überleben, zu leben und Freude, Glück zu empfinden, ohne anderen Schaden zuzufügen - ich bin kein feister, allimentierter Sektenangestellter!
Kinder sind die Zukunft - nur, Menschen die wissentlich die Zukunft in Frage stellen, machen es ihren Kindern verdammt schwer!
.... und du kannst mir glauben, ich wäre sehr neugierig, würde sehr gerne ferne Länder kennenlernen, - doch nicht in diesem Irrsinn, aus diese Art und Weise!
Trotz fast täglicher knapp 10 km langer Streifzüge entdecke ich praktisch täglich Neues, Interessantes und Unekanntes, das es kennenzulernen gilt.
Wer von den modernen Menschen kennt überhaupt noch die Wirkkraft der Natur?
Der moderne Mensch kann Algorithmen schreiben, die bald seine Schaffenskraft übernehmen werden, vielleicht in zukunftsfähigerer Form, als der Mensch selbst es praktiziert, doch kaum einer würde länger als ein paar Tage überleben, müsste er ohne Technik und sonstige Hilfen, auf sich gestellt, in der Natur existieren - und wenn, wäre es ein Überlebenskampf, kein Leben in Freude und seelenwärmender Kontemplation.
So sind die Menschen Sklaven ihrer Kultur geworden, einer Kultur, von der die Gelehrten in ihrer Hybris behaupten, sie hätte die Evolution in unserem Falle abgelöst, dabei übersehend, dass diese Kultur schlicht ein Versuch der Evolution ist - wohl leider ein gescheiterter.
Die Überheblichkeit kommt vor dem Fall - welch sinnhafter Spruch!
Wer Zeit und Lust hat, kann sich Gartenarbeit selbst aneignen. Warum immer Gegensätze aufbauen, wenn beides miteinander sinnvoll kombiniert werden kann?
Bevor ich meinen Garten anlegen konnte, musste ich erst dickes Wurzelwerk und Steine ausgraben. Mit Hacke und Schaufel habe ich es natürlich versucht. Lösung: einen kleinen Bagger gemietet, selbst damit war es schwierig. "Überlebenskampf" sollte überflüssig werden und das ist wohl aus nachvollziehbaren Gründen ein Gewinn mittels Technik.
Vieles scheitert im Detail, aber niemand kann sichere Prognosen für das ganze abgegeben. Selbst die Zeugen Jehovas haben es eingesehen. "Evolution" ist reiner Zeckbegriff menschlichen Denkens, um Ordnung in die Welt der Erscheinungen zu bringen. Sowie Geschichte nur die Interpretation der jeweiligen "Gegenwarten" ist, also ebenfalls der Versuch einer nachträglichen Sinngebung.
"Scheitern" oder "Gelingen" ist folglich eine menschliche Denkkategorie und keine absolute Wahrheit. "`Überheblichkeit" ist es, daraus eine zu machen, aus der Warte subjektiver, unvollständiger und vorurteilsbehafteter Perspektive. Es sei denn, man fühlt sich als Prophet berufen.
OBERHAM denkt selbst, er verweigert die Denkergebnisse von korrumpierten Eliten, deren "alternativlose Zwangsläufigkeiten".
Womit wir haargenau beim Blog-Thema sind....
Er hat halt gern die Wirkungen seiner Handlungen selbst im Griff. Seine "Handlungskette" ist konsquent, die deine ist ein auswegloses Hamsterrad.
Dein Vergleich mit dem predigenden Pfaffen hinkt - ein Vergleich mit dem, der die 'Geldwechsler' aus dem Tempel verjagd böte sich eher an?
Der "Skandal" um VW ist die Konsquenz einer rücksichtslosen Nutzenmaximierung für gläubige Eltäre, zu Lasten Aller. Diese Struktur - inklusive dem Wegsehen für den eigenen Popo - ist das Problem.
Wie war das noch vor 1945? Aber "er" hat doch die Autobahn gebaut......
Diese "Handlungsketten" sind pure Scheiße!
Gruß, Clou
"Seine "Handlungskette" ist konsquent, die deine ist ein auswegloses Hamsterrad."
Es gibt nur eine übereinstimmende sichere Konsequenz für uns alle: den Tod. In der Zwischenzeit machen wir das beste daraus. :-)
the BUG
soetwas geschieht, weil alles, was uns lieb ist, zur Umsatzsteigerung bzw zur steigerung des BIP mißbraucht wird, so auch die Umwelt.
Es gab EINE Studie zu der Frage, ob es für die Umwelt besser sei, ein neues, umweltfreundliches Auto anzuschaffen, oder die alte Karre zu fahren, bis sie auseinanderfällt. Das Ergebnis war eindeutig, die alte Karre zu verbrauchen, ist umweltfreundlicher.
Mit meinem Diesel T4, lang und hoch, werde ich weiter im Winter nach Portugal rollen und im Sommer nach Schweden, bei 7,5l auf 100km mache ich da nicht viel verkehrt.
Die Studie liegt mir nicht vor, der Spiegel 2000 #23 berichtete auf S218, der Urheber war Bert van Wee von der Uni Utrecht, wenn jemand mehr weiß, möge er bitte einen link einstellen.
Prima Beitrag!
Jens Berger hat dazu im September auch einen guten Beitrag verfasst:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=27635
Ebenso Erik Jochem, in dem noch ein wenig mehr auf die systemischen Umstände (Stichwort -> Managerentscheidungen) eingegangen wird:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=27703
"Zu diesen Pflichten als Vorstandsvorsitzender – und da wird die Geschichte doppelbödig – gehörte es, Entscheidungen danach abzuwägen, wie viele Kosten sie verursachen.
Gesetzestreue lässt sich manchmal in Heller und Cent ausdrücken und schmälert den Gewinn. Wer wäre da nicht versucht – nachzurechnen ? Dumm nur, dass auch der Gesetzesverstoß seinen Preis hat – wenn man erwischt wird.
Der homo oeconomicus als der Winterkorn bezahlt wurde, war den Aktionären gegenüber verpflichtet, die beiden Preise (die ihm als Vorstandsvorsitzender und Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung möglicherweise bekannt gewesen sein könnten) – in erster Linie also das Risiko, erwischt zu werden – kühl abzuwägen.
Und ganz egal, was hinterher alle Politiker, einschließlich der im Aufsichtsrat von VW, sagen: Mit der Einhaltung moralischer Standards und der Einhaltung von Gesetzen ist den finanziellen Interessen der Aktionäre eben nicht in jedem Fall gedient. Aus deren Sicht besteht Winterkorns Fehler als Manager – wenn es Winterkorns Fehler war – ausschließlich darin, die Wette (falls er sie abgeschlossen hat), nicht erwischt zu werden, verloren zu haben."
... die Abwrackaktion war schlicht eine gigantische Subventionslawine für eine, inzwischen jedem Menschen, der seinen Ignoranzpegel noch nicht völlig hochgefahren hat, einleuchtend, hochgradig perverse Industrie, mit lächerlich dümmlichen Produkten - monströses Spielzeug für "erwachsene" Kinder.
Individualmobilität könnte man seit Jahrzehnten durch Stützpunktfahrzeuge mit 20 kw und Modulbauweise - von eins- bis acht Personen - bei einer Geschwindikeit von 90 km/h Überland - auf relativ schmalen Fahrstreifen wunderbar darstellen.
Solche Konzepte wurden in den 30er Jahren erdacht!
In den Nullerjahren des letzten Jahrunderts galt der Slogan -
Verbrennungskutschen für Überlandfahrten - Elektrokutschen für urbane Zonen!
Die Menschen sind im Grunde klug und sie könnten so vieles, so wundervoll gestallten, doch es regieren die Geschäftemacher, jene, die nicht den sinnvollsten Lösungsweg verfolgen, sondern jenen, mit denen sie am meisten Umsatz und Trottelrendite einfahren können.
Der Mensch ist eine Ameise die sich keinen Haufen zum Überleben baut und Nahrung anschafft, er ist eine Ameise die einen Walt rodet, damit mit dem Holz für jede Ameise eine rießige Hütte hingestellt werden kann, dass ohne Walt kein Überleben möglich ist, bemerkt sie sogar, doch sie macht munter weiter!
keine Ahnung warum es jetzt Walt statt Wald heisst - meine Tastatur ist eben anarchisch - macht was sie will - (vielleicht kommt das von Gewalt..... - )
Neuseeland bietet preiswerte Überland- Mobilität mit mittelgroßen japanischen Bussen und einfachster online- Buchung. Zurück in Berlin kommt man dann leicht drauf, daß 10% der Resourcen der Stadtweiten PKW Parkspur ausreichen, um solche Busse im Minutentakt durch die ganze Stadt rollen zu lassen....
Wir werden zur Dummheuit gezwungen, rechts flimmert gerade 'Thema des Tages', Porsche gegen Cayman, was ein Schwachsinn!
Da die Konzerne selbst die Menschen nur schwer zwingen können, wollen sie die Staaten mit TTIP etc engültig vor ihren Karren spannen.
Niemand wird zur Dummheit gezwungen!
>>Wir wären jedenfalls nicht existent, hätten unsere Eltern ähnlich gedacht...<<
Also jetzt mal nüchtern: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich drunter leiden würde, dass ich nicht existiere ;-)
>>Das Ergebnis war eindeutig, die alte Karre zu verbrauchen, ist umweltfreundlicher.<<
Stimmt. Ich hab mein Fahrrad auch verbraucht, bis es nicht mehr ging. Spart Rohstoffverbrauch und reduziert die Schrottmenge.
WelcheVorteile mir eine teure und unfallträchtige Strassenverkehrsmaschine bringen würde, konnte mir allerdings bislang noch niemand plausibel erklären.
nicht exakt zur Dummheit, nur zu dummenVerhalten.
Die öffenlich rechtlichen Depublizisten müssen wir NUR bezahlen, nicht konsumieren, freilich geht deren Wahnsinns- Budget besseren Medien verloren. Weil das nicht genug ist, wird die deutsche Welle statt abgewickelt, zur Nato Welle aufgestockt und die EU betreibt ein eigenes 'Informationsprogramm' in den Nato Frontstaaten.
Wissen sie um den Huddel, den Menschen haben, die keinen Müll produzieren?
und
und
und
Das Paradigma, das gültige, ist, wie der heimliche Lehrplan, das alte Kriegsparadigma, nur zivil bemäntelt. Am Vokabuar verrät es sich am ehesten. Da geht es ständig um Offensiven, Rüstzeug, quick win etc. pp -Auf den Märkten herrscht "Krieg", das muss jeder Manager verinnerlicht haben. Und es gilt zu siegen. Basta. Alle Mittel sind recht, der Zweck heiligt sie. Es wird getarnt & getäuscht, es wird getrickst & getippt, dass sich die Balken nur so biegen. Dann gibt es z.B. noch "feindliche Übernahmen", die Vokabel zergeht auf der Zunge! Best case, middel case, worst case Szenarien, Sandkastenspiele en masse. Strategien, Taktiken und operative Planung bis ins Kleinste gehören dazu. Dazu alle flankierdenden Massnahmen, die Flanken schützen, Werbung, Marketing & Co. Kurz und gut, so läuft das, da draussen im Markt, dem zivilen Schlachtfeld. Und da muss es ja zwangsläufig winner & loser geben. Und da man sich vergattert hat: we are the champions, no time for loser, ist doch alles ganz klar. Oder? Die Vorstände sind so etwas wie die Generalität, unantastbar, Götter. In diesem Paradigma des Wahnsinns, ist die causa VW die völlig normale Absurdität. Der Führer hat den Sieg befohlen. Klar? Sonst noch Fragen? Keine! Von dieser Seuche wird es keine Genesung geben. cui bono
tja, ehemaliger Zivilist, das hast du jetzt davon, daß du immernoch gegen Nato und Fassbombe zu schreiben versuchst, jetzt bist du schon zum 3. mal zum ehemaligen Nutzer befördert worden
Der Meinungskrieg ist noch härter, als der Markt!
Eigentlich ist doch alles ganz einfach: der profit ist immer zu niedrig, solange nicht alle verfügbaren mittel (auch die illegalen) zu seiner steigerung eingesetzt wurden; basta!
So unverzichtbar die Vorstellung der möglichen (und schon deshalb großteils als wirksame u. bewirkte Realität zu behandelnden) "rationalen" Hintergründe eines erratisch-falliblen Handelns im normativen Sinn im VW-Fall ja sind, so sehr widersprechen die Erfahrungen aus dem technisch u. ökonom. anspruchvollen Zulieferer-Feld, über die ich ja schon kommentarsweise schrieb, diesen Thesen.
Ganz sicher sind nicht nur (Preis-)Konkurrenz oder Arbeitsplatzgefährdungen mit entspr. Tendenz zu Schleimkarrieren und Duckmäuserei für solches Fehlhandeln ursächlich, denn einerseits herrscht eine Selbstmord-Neigung vor, die generell die Tendenz kennt, das Höhenruder nach unten zu drücken, - tlw. so ein Phänomen wie "Selbstmord aus Angst vor dem Tod" -, andererseits ist z. T. ist die Ingenieurschaft (und ähnlicher Mittelbau) aber auch persönlich derart unterentwickelt, daß sie die Strukturen der Schleimerei, Repression usw. bis hin zu solchen Folgen der BEWUSSTEN Fehl(er)konstruktion ganz von sich aus, auch dort wo man eigentlich unangefochten arbeiten kann/könnte, immer wieder selbst in die Betriebe & Prozesse trägt und je neu rekonstruiert.
Leider spielen dabei auch die Gewerkschaften bzw. die IG Metall oft eine ganz unrühmliche Rolle, vor allem aber eine scheinbar völlig fehlende schulische und weitere sozialisatorische Vorbereitung der Protagonisten auf die Arbeit und die Aufgaben des DISPOSITIVEN, wie es eben von der Entwicklung über die Konstruktion bis zur Produktion u. Ökonomie zwingend nachgefragt wird.
Sehr schön arbeitet der Artikel heraus, daß das Fallible (längst) nicht (mehr allein) im Tiefen-Orkus irgendendeiner Spezialmeierei des Unternehmens passiert, sondern daß relativ hohe Ebenen einigermaßen intensiv dafür KOOPERIERT haben müssen.
Gähn.
Schriftliche Anweisungen braucht man dazu nicht unbedingt, es gibt andere Möglichkeiten.
Es gibt auch "einfache" Mitarbeiter, die mit der Gabe ausgestattet sind, ihren Chefs an den Augen abzulesen, was sie gerne hätten, in der Hoffnung, dafür gelobt zu werden. Die gehören genauso an den Pranger wie die Bosse.
Daher wird sich der Skandal vermutlich auch nie vollständig aufklären lassen.
Wenn man wollte, ließe sich der Sakandal durchaus aufklären, aber ich fürchte, man will es nicht wirklich. Zwei kleine Indizien:
1.
Die Staatsanwaltschaft wurde nach dem Bekanntwerden der Geschichte viel zu spät tätig. In der Zwischenzeit konnten sich die VW-Leute nach Herzenslust absprechen und Unterlagen beiseite schaffen.
2.
Um den Techniker, der die Manager schon 2011 informierte, ist es merkwürdig still geworden.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-techniker-belastet-vw-topmanager-in-abgasaffaere-a-1055352.html
Warum wohl?
Warum hat das Compliance-System, dessen sich VW so rühmt, jahrelang völlig versagt?
Weil man sich zwar mit dem schönen Schein schmücken wollte aber in Wirklichkeit nicht daran dachte, seine eigenen Sprüche ernst zu nehmen.
Hatten Mitarbeiter, die etwas wussten, nicht den Mut, sich zu melden?
Der o.a. Techniker hatte den Mut. Aber er wurde nicht gehört. Eben deshalb werden sich andere Mitarbeiter gesagt haben: Da verbrenne ich mir lieber nicht den Mund.
Mussten sie eventuell Sanktionen befürchten? Wollte man an bestimmten Schaltstellen im Konzern nichts wissen? Wurden Hinweise ignoriert und Mitarbeiter auf andere Stellen versetzt?
Mit Sicherheit. Aber das wollen wir doch nicht vertiefen. Denn der Schaden ist doch schon groß genug, nicht wahr?
@Balsamico:
Es ist nicht mein Ziel, den Schaden zu vergrößern, das geht ja kaum noch. Als Techniker frage ich eben gerne "Warum?" und hier war mir die Antwort "ein paar kriminelle Entwickler" entschieden zu einfach. Das soll nicht ausschließen, dass es auch die gibt und - richtig - die wären ebenso schuldig.
Meines Erachtens liegt die Hauptursache in einem Systemfehler, der auch in anderen Unternehmen auftritt, und der sich bei VW besonders heftig auswirkt.
Meines Erachtens liegt die Hauptursache in einem Systemfehler, der auch in anderen Unternehmen auftritt, und der sich bei VW besonders heftig auswirkt.
Mag sein, aber der Systemfehler liegt m.E. weniger in den betrieblichen Abläufen und Gegebenheiten als in der Haltung, die der einzelne gegenüber so einem System hat. So was lässt sich doch nicht großflächig unter dem Deckel halten. Ich halte es jedenfalls für sehr unwahrscheinlich, diskret gesagt, dass bei VW nur ein paar Leute im mittleren Management wussten, was da ablief.
Hallo Oberham.
"So sind die Menschen Sklaven ihrer Kultur geworden, einer Kultur, von der die Gelehrten in ihrer Hybris behaupten, sie hätte die Evolution in unserem Falle abgelöst, dabei übersehend, dass diese Kultur schlicht ein Versuch der Evolution ist - wohl leider ein gescheiterter.
Die Überheblichkeit kommt vor dem Fall - welch sinnhafter Spruch!"
Vor allem dann, wenn man Zuflucht zu platten Biologismen nehmen möchte, juckt es mich zu sagen.
Freud sagt uns hier, warum.