Schulden an Banken rückübertragen?

Virtuelles Geld. Stellen wir uns einmal vor, die in den vergangenen Jahren übernommenen Anleihen werden den Banken vollständig zurückübertragen. Die reale Welt würde dies kaum bemerken.

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Aus allen Debatten wird bislang vollständig ausgeblendet, dass das in der virtuellen Welt zirkulierende Geld keinen Wert für die Menschen an sich darstellt. Was passiert denn wirklich, wenn die Banken am Tag X keinen Cent mehr von der EZB bekommen? Weder lösen sich die Verkehrsinfrastrukturen, noch die Computernetzwerke auf. Jeder hätte von uns noch immer eine Schüssel, aus der er essen könnte. Warum kann Geld, das nur als Ware gehandelt wird, nicht genauso schnell wieder verschwinden, wie es gekommen ist. Ist es ein physikalisches Gesetz, dass Banken nicht pleitegehen dürfen? Und welchen Grund gibt es, den real existierenden Steuerzahler für Geld haften zu lassen, das er nie erzeugt hat?

Bereinigen wir doch die Situation: Die in den vergangenen Jahren übernommenen Anleihen werden den Banken vollständig zurückübertragen. Damit ist der jeweilige nationale Steuerzahler entlastet. Dasselbe gilt für die EZB. Genauso, wie wir in wenigen Tagen die Möglichkeit geschaffen haben, Bankschulden zu übernehmen, können wir das auch wieder revidieren. Auf den Konten der Banken werden wieder die ursprünglichen Schulden verbucht. Nach dem Verursacherprinzip sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig könnten die Nationalstaaten die Konten aller natürlichen Personen mit beispielsweise 500.000 Euro absichern. Fazit: Der normale Bankverkehr setzt sich fort; in Griechenland wäre niemand vom normalen Zahlungsverkehr abgeschnitten.

Für den Zahlungsverkehr von Unternehmen könnte eine Art Kapital- und Zahlungsverkehrskontrolle eingeführt werden. In den Ländern Zentralasiens war dies noch vor einigen Jahren Gang und Gebe, denn ohne eine von Staatswegen durchgeführte Konvertierung floss nicht ein einziger Cent an die Exportunternehmen Europas. Dennoch waren deutsche Exporteure bereit, sich diesen Beschränkungen zu unterwerfen.

WER VERLIERT BEI DER DURCHFÜHRUNG DIESES VORSCHLAGES?

Es wären lediglich die besagten 1 Prozent. Die, die 99 Prozent besitzen und denen all die Hedgefonds, Versicherungen und Banken gehören und die den Reichtum der Welt am Rouletttisch erworben haben. Es träfe also wirklich nicht die Ärmsten der Armen. Es wären lediglich die Verantwortlichen. Und es wäre die einmalige Chance, wieder zu echten Werten zurückzukehren.

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Geschrieben von

initiative146

Die Initiative 146 wirbt für eine Verfassung in Deutschland und hat dazu bereits einen ausformulierten Verfassungsvorschlag ins Netz gestellt.

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