Bizarre Blüten

Corona Gesellschaft und Politik haben sich einem Pandemie-Absolutismus verschrieben. Das schadet am Ende mehr, als es nützt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2020
Es ist Sache der Fachleute, zu bestimmen, wie man eine Krankheit bekämpft. Aber es ist Sache der Gesellschaft, zu entscheiden, ob sie die Krankheit überhaupt bekämpfen und die dafür notwendigen Kosten tragen will
Es ist Sache der Fachleute, zu bestimmen, wie man eine Krankheit bekämpft. Aber es ist Sache der Gesellschaft, zu entscheiden, ob sie die Krankheit überhaupt bekämpfen und die dafür notwendigen Kosten tragen will

Foto: Ina Fassbender/AFP/Getty Images

„Terra incognita“ nannten die Seefahrer früher die von Europäern unerforschten Gegenden der Welt: unbekanntes Gebiet. Die Zukunft in Zeiten von Corona ist ein solches unbekanntes Gebiet, in das wir gerade gemeinsam vordringen. Alles ist möglich. Das liegt am Virus selbst, über das die Wissenschaft immer noch weniger weiß, als uns lieb sein kann. Aber das liegt auch an der Politik, die in einer Aktionsstarre gefangen ist. Die Politiker fühlen sich gezwungen, zu handeln, wissen aber nicht, was sie tun sollen – das Ergebnis war der Lockdown, der gleichzeitig den umfangreichsten staatlichen Eingriff darstellt und den totalen Verzicht auf jeden politischen Gestaltungsanspruch.

Zum ersten Mal hört die Politik auf die Wissenschaft – und da