Saure Kaffeesahne

Erbe Angela Merkel hat einen Abschied in Würde verpasst. Jetzt wird von ihr nicht viel mehr bleiben als das Problem AfD
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2018
Für die Bundeskanzlerin ist es ein herber Rückschlag, ihren Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder zu verlieren
Für die Bundeskanzlerin ist es ein herber Rückschlag, ihren Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder zu verlieren

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Die Welt endet nicht mit einem Knall, sondern mit Gewimmer. Das gilt auch für die Welt von Angela Merkel. Weil sie den Abschied in Würde verpasst hat, beginnt nun ihr Abschied ohne Würde. Sie hätte bei den Wahlen im vergangenen Jahr nicht antreten müssen – nicht antreten dürfen. Das Paradoxon der Macht liegt darin, dass ihr Ende bereits eingetreten ist, wenn es in Sicht ist. Und es war in dem Augenblick in Sicht, als Merkel zur Wahl antrat, obwohl alle wussten, es würde ihre letzte sein. Ein Regierungschef, der sein eigenes Schicksal in der Hand behalten will, muss das Feld ohne Ankündigung räumen, auf der Höhe der Macht. Aber wer hat dazu schon die Kraft?

Nun ist aber das Bundeskanzleramt kein Austragshaus und Merkel keine Altbäu