Von Wunder- und anderen Tüten. Eine kleine Wahlkampf-Impression

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Heute begriff ich endlich, wie die CDU in Sachsen zu ihren Wahlerfolgen gelangt - sie hängt den Wählern einfach etwas an, ihre Wirtschaftsinkompetenz beispielsweise, die sie als Erfolg verkauft (Landesbank, Leuchtturmpolitik usw.), die Sehnsucht nach weiteren Kürzungen im Sozialbereich oder bei den sogenannten Lohnnebenkosten. Oder auch die Überzeugung, daß es mit einer privatisierten Bahn doch wahrlich besser ginge als mit der hochbejahrten des Bundes, wie selbst die Experten der Monopolkommission nun festgestellt haben -

Wie die CDU das konkret macht, konnte ich heute Nachmittag beobachten, an einer Straßenecke im Norden der sächsischen Residenz, vor der Filiale einer Buchhandelskette: Es sind kleine Tragetaschen aus Papier, die zur Verteilung kommen, Taschen, in denen man eher Popkorn oder Kartoffelchips vermuten würde. Am Stand also zwei hippe Herren um die 30, davor huschen zwei bedeutend ältere Damen hin und her, verwickeln die Passanten in ein Gespräch und versuchen ihnen jene Tragetaschen anzuhängen, beiläufig, wie es scheint, als handele es sich dabei um Zeitbomben - Ich bin mir sicher, daß es Zeitbomben sind, die spätestens am Tage nach der Wahl hochgehen werden ...

Mir haben sie übrigens nichts anzuhängen versucht, mich schnöde übersehen, obwohl ich extra zweimal ...

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Geschrieben von

jayne

beobachterin des (medien-) alltags

jayne

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