Schlechten Appetit!

Billigfleisch Manfred Kriener analysiert das Ekelhafte an unserer Esskultur
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2020
Schweine sind übrigens aufgeweckte, verspielte Tiere, wenn man sie lässt. Sie freunden sich sogar mit Menschen an
Schweine sind übrigens aufgeweckte, verspielte Tiere, wenn man sie lässt. Sie freunden sich sogar mit Menschen an

Foto: Panthermedia/Imago Images

Auch an der Ernährung ist das Coronavirus nicht spurlos vorübergegangen. Die identitätspolitischen Debatten auf diesem Feld haben die Krankheit bekommen, also die einst große Frage nach dem „Du bist, was du isst“. Sie wurde schon während der ersten Welle der Pandemie zur Marginalie. Jederfrau hat das wahrscheinlich erlebt. Steht man vor halb leeren Regalen, will sich aber für ein paar Tage bevorraten, dann spielen bei der Kaufentscheidung auf einmal völlig neue Überlegungen eine Rolle: Preis, Haltbarkeit, Vielseitigkeit etwa. So wurde eine Dauerware wie Nudeln in einer Gesellschaft, die eben noch mit Gluten- und Kohlehydraten fremdelte wie nie zuvor, wieder zum Bestseller.

Aber auch auf dem politischen Feld der Ernährung verschieben s