Die Mär vom verantwortbaren Atomausstieg?

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Die Mär vom verantwortbaren Atomausstieg?

Die Erfindung der Mär vom "verantwortbaren Atomausstieg"

Wo sind sie jetzt nicht zu hören, zu sehen, die unseligen Geister, die niemand rief und die doch in aller Munde, in jeder Politiker Runde?, die Geister der Erfindung, der Mär des Begriffs vom "verantwortbaren Atomausstieg", den wir uns angeblich leisten können, oder auch eben angeblich nicht leisten können.

Die Erfindung der Mär, die Einführung des Begriffs
"verantwortbarer Atomausstieg"
hat nur für eine Gruppe in unserer Gesellschaft in der ganzen Debatte
"Atomausstieg"
zu Lasten aller einen unbezahlbaren Gewinn, die Atomindustrie Befürworter/innen, AKW- Betreiber/innen der ersten und letzten Stunde, von Anfang an, weil durch diesen Begriff
"verantwortbarer Atomausstieg"
der Atomindustrie, wie ein nachwachsender Rohstoff, ein Verantwortlichkeitsvermögen im Nachgang unterlegt wird, den diese niemals auf zivilgesellschaftlich transparent friedlichem Wege als Kriegsindustrie und deren energetische Nebenprodukte, samt ideologisch aufbereitet emotional hochgeheizten Nebenproduzenten von atomar radioaktiv strahlendem Energie Müll wahrgenommen hat, noch selber zukünftig aus eigenem Antrieb wahrnehmen wird.

Wie sehr sich dieser Begriff vom
"verantwortbaren Atomausstieg"
selbst auf das Gemüt von Politikern/innen der Anti AKW- Bewegung wie Mehltau gelegt hat, läßt sich dramatsich an den Einlassungen des grünen Politikers Jürgen Trittin ermessen.
Jürgen Trittin äußert doch tatsächlich heute im Deutschlandfunk auf die Frage:
"Können wir uns den Atomausstieg überhaupt leisten?",
unbedarft wie unbefangen in die Begriffsfalle
"verantwortbarer Atomausstieg" tappend:
"Da ist ja von Wirtschaftminister Rainer Brüderle diese Zahl von ca. 3 Milliarden € in die Debatte geworfen worden, die uns der Atomausstieg kostet.
Gut!, da sage ich einmal, das sind 1. 5 Cent/Kilowattstunde Mehrkosten für den Strom.
Das macht ca. 1. 50 € Mehrkosten für den Strom pro Haushalt im Monat.
Das zeigt, meine ich verantwortbar, dass wir uns den Atomausstieg leisten können" .

Bei Fritz Vahrenholt, 61, Chef von RWE Innogy, dem einstigen "Feuer Fritze" als Hamburger Umweltsenator bis zum Jahre 1997 in Sachen Müllverbrennungsanlagen rund um Hamburg, hört sich das in der Debatte um den "verantwortbaren Atomausstieg"
in einem Interview mit dem Hamburger Abenblatt vom Wochende feurig so an:

"Je schneller der Ausstieg kommt, desto höher sind die Kosten des Umbaus unserer Energieversorgung und die Risiken für die Versorgungssicherheit."

Die brenzlig aktuelle wie lange schmorende Frage der Sicherheit der AKWs wird so, auf schlankem Fuss, trotz des GAU in Fukushima/Japan, umgedeutet in eine Frage der drängenden Versorgungssicherheit, ohne auch nur einen Hinweis auf die Ressourcen Kapazitäten der Einsparpotentiale von Strom durch eine alle gesellschaftliche Bereiche erfassende Strom Effiziensdebatte zu geben.

Weitere Frage von Roman Heflik im Hamburger Abendblatt an Fritz Vahrenholt:

"In welcher Zeit ließe sich denn ein verantwortungsvoller Ausstieg bewerkstelligen?

Fritz Vahrenholt:
"Das kommt darauf an. Wenn wir den Ausstieg innerhalb von fünf Jahren durchziehen, dann müssen wir uns von so energieintensiven und schönen Branchen wie Aluminium und Zink verabschieden. Wenn wir aber 15 bis 20 Jahre Zeit haben, dann können wir die Energieversorgung ohne größere Schwierigkeiten umbauen".

JP

siehe:

www.abendblatt.de/hamburg/article1858782/Sichere-Versorgung-wird-ein-Drahtseilakt.html

Atomaustieg: Fünf Fragen an Fritz Vahrenholt
Sichere Versorgung wird ein Drahtseilakt
Roman Heflik

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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