Hamed Abdel-Samad, ein islamisch- säkularer Deutschlandflüsterer

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Hamed Abdel-Samad, ein islamisch- säkularer Deutschlandflüsterer von selbstbestimmten Gnaden

Hamed Abdel-Samad, ein Deutschlandflüsterer von islamisch- säkular selbstbestimmten Gnaden

Hamed Abdel-Samad, geboren im Jahre 1972 in einer ländlich kleinen Provinzstadt im Nil Delta Ägyptens, zog es als Sohn einer überaus gebildeteten Mutter ("Mutter und Dr. Faustus"), großstädtisch aufgewachsen in Kairo, einem Vater als Imam, mit 16 Jahren in den selbstgewählten Aufbruch eines freieren, selbstbestimmtes Lebens nach Kairo, wo er zunächst in der Moslembruderschaft als Student einen, gutorganisiert, allerorten präsent, scheinbar spirituell wie sozial aufgeschlossenen Partner fand, der ihn in die tieferen Weihen des Marxismus Leninsmus einführte.

Umso erboster war Hamed Abdel-Samad auf Jahre über Michail Gorbatschow, der ihm ganz persönlich als Großer Welttheater Kommunikator und befristeter Intendant der Global Politik alle IIlusion über den Marxismus Leninsmus durch die Auflösung der UdSSR nach der gescheiterten Perestroika, Glasnost innerhalb der sozialisten Bruderländer nahm.

Hamed Abdel-Samad war gerade 23 Jahre alt, als er mit dem vorgoethisch geprägten Blick des Christopher Marlowe in seinem Werk "Dr. Faustus" , mit besten Kenntnissen der englischen und französischen, weniger Kenntnissen der deutschen Sprache, in das Fünfstromland, Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder nach Deutschland aufbrach, dem Land wo die Gleichzeitigkeit der Gefühle von Hoffnung und Melancholie, des Aufbruchs und der Lethargie, der Kants, Leibniz, Goethes, Schillers, Kleists, der Eichmanns, Goebbels, des Dr. Martin Luther, der Mercedes- Werke, des Rudolf Steiner, der Siemens sich alltäglich im mokanten Wettstreit ein steiles wie abgründiges Stelldichein sich gegenseitig überfallartig über einen Leisten ziehen.

Deutschland, das Land, wo zwar nicht Honig und Wein in Strömen fließt, wie im Dreistromland Nil, Euphrat, Tigris, wo aber Revolutionen, wie der Mauerfall von Berlin am 09. November 1989 ohne einen Blutstrophen, vor der Erfindung der Facebook Network Communities, ihren unaufhaltbar friedlichen Verlauf nehmen.

In Frankfurt/Main des Jahres 1995 auf dem Airport angekommen, begann für Hamed Abdel-Samad im grellen Lichterglanz der taghell erleuchteten Nacht über der deutschen Bankenmetropole Frankkfurt/Main, ihren bizarr himmelstürmenden Wolkenkratzern, auf dem Weg nach München, schlagartig die Ernüchterung über Deutschland.

"Wo waren sie denn, diese gelebten Figuren der Dichter, Denker, Religions- , Kirchenstifter, Reformatoren, Gottesmahner wider den Ungeist des Unworts im deutschen Alltag?", frgte sich der junge Hamed Abdel-Samad so verdrießlich wieunermüdlich.

Deutschland war für Hamed Abdel-Samad von da an vorerst für lange Zeit nicht nur eine Service-, sondern auch eine moralische Geistewüste zügelloser Freiheit ohne Pflichtauflagen zum Führerschein.

"Freiheit braucht einen Führerschein.
Befreiung ist eine Baustelle,
Freiheit eine ganz andere Baustelle.
Demokratie ist weniger eine Frage von Mehrheiten,
sondern zuerst eine Frage der Selbstbestimmung über den eigenen Körper mit spätestens zwölf Jahren
(Hamed Abdel-Samad Forderung nach obligatorischen Schwimmunterricht für muslimische Mädchen!)"
war für Hamed Abdel-Samad auch während seiner Jahre in Japan von nunan seine entschieden harte Devise im Reisegepäck..

Hamed Abdel-Samad weiss klare Antworten schlüssig parat zu geben.
"Was ist mmit dem Kopftuch?", fragt ihn Frank A. Meyer in seiner Gesprächsendung Vis-à-vis 3sat am 11. April 2011?
"Das Kopftuch wurde erfunden, um Frauen im Alltagsleben unscheinbar, unauffällig zu machen, damit sie niemand anstarrt. In Deutschland, Frankreich u. a. europäischen Ländern, außer in England, da ist das ganz anders.
Trägt dort eine Frau ein Kopftuch, wird sie angestarrt.
Ist die poltische Debatte erst einmal über das Kopftuch verklungen, wird das Kopftuch nur noch eine Sache von alten Frauen in Russland oder sonstwo sein, die ein Kopftuch tragen.

Letzes Jahr wurde Hamed Abdel-Samad von Innenminister Thomas de Maiziere in die Islamkonferenz berufen.
Hamed Abdel-Samad verteidigt die umstrittene Sinnhaftigkeit gegen die Frage von Frank A. Meyer:

"Was braucht es eine Islamkonferenz, wo wir doch das Grundgesetz, das Bürgerliche Gesetzbuch in Deutschland, in der Schweiz den alten Rütli Schwur, haben?"

"Die Islamkonferenz sei eine einzigartige Veranstaltung in der ganzen Welt, wo Islamvertreter/innen untereinander wie mit säkularen Regierungsvertretern/innen debattieren, gar heftig streiten!",
meint dazu Hamed Abdel-Samad.
Was mit der Abwesenheit von säkularen, von konvertierten Muslimen/innen in der Islamkonferenz ist, sagt Hamed Abdel-Samad nicht.

Frank A. Meyer berührt mit Achtsamkeit tastend einen dramatisch wunden Punkt in Hamed Abdel-Samad Leben, von dem Hamed Abdel-Samad in seinem Buch schreibt:
"Der Untergang der islamischen Welt"
Verlag:Droemer
Bestellnummer: ISBN 978-3-426-27544-3/ 240 Seiten

Hamed Abdel-Samad wurde als Junge zweimal vergewaltigt.
Auf die Frage von Frank A. Meyer nach diesem traumatischen Erleben in seiner Jugend, antwortet Hamed Abdel-Samad für mich überraschend separat:
"Ich schreibe, um es nicht erzählen zu müssen!"

Schnell und unverwandt ist Hamed Abdel-Samad wieder auf einem Feld, wo er sich in sicheren Terrain bewegt, der politisch historischen Betrachtung der Bedeutung des Islams für die Einführung der Wissenschaften von Algebra, Geometrie, Astronomie u. a. in den islamisch eroberten Gebieten Europas im Mittelalter.
Die Bedeutung des Islams war und ist dabei von marginaler Bedeutung gewesen.
Viel bedeutender seien die Wissschafts- und Kulturzentren der damaligen Zeit, Kairo, Alexandria, Istanbul, Bagdad, Damaskus gewesen, die ein Melting Pot verschiedenster Hochkulturen aus grauer Vorzeit waren und sind, denn die wissenschftlich wie kulturell unbedeutenden Zentren des Islams Medina, Mekka, meint Hamed Abdel-Samad.

Seine salamonisch pfiffige Schlagfertigkeit stellt Hamed Abdel-Samad mit folgender Antwort auf die Frage von Frank A. Meyer unter Beweis:
"Dwr neue Bundesinnenminister Friedrich hat mit seiner Feststellung bei seiner Antrittsrede:
"Dafür, dass der Islam Bestandteil Deutschlands sei, wie Bundespräsident Christian Wulff behauptet hat, fehlt es an historischen Belegen!"
wohl eher nicht zur Integration beigetragen. Was meinen Sie dazu?"

"Richtige Feststellung vom falschen Mann!". antwortet Hamed Abdel-Samad.

JP

siehe:

Vis-à-vis 3sat

www.3sat.de/page/?source=/sfdrs/142919/index.html

Ein prominenter Gast befragt von Frank A. Meyer

Gesprächssendung zu Themen aus allen gesellschaftlichen Bereichen mit prominentem, intellektuell herausragendem Gast (meistens) aus dem europäischen Raum.
Einer breiten Öffentlichkeit wurde er im Herbst 2010 bekannt, als er mit dem Journalisten Henryk M. Broder für die TV-Serie „Entweder Broder – Die Deutschland-Safari!“ eine 30‘000km lange Autoreise durch Deutschland unternahm.
Hamed Abdel-Samad

11. April 2011, 22.25 Uhr

Interview mit Hamed Abdel-Samad"Mit Wut und Gewalt kann man nicht die Welt regieren"

Der deutsch-ägyptische Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad ist ein Gesicht der ägyptischen Revolution. Der islamische Intellektuelle lebt seit vielen Jahren in Deutschland, war im Februar aber in Kairo und gab von dort aus vielen europäischen Medien Interviews. Wolfgang Heim hat mit ihm in "SWR1 Baden-Württemberg Leute" über seine Eindrücke gesprochen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick