Public Private Partnership "Armut, ein asymmetrisches Geschäft!"

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"Wasser als asymmetrisch wundersam private Geldvermehrung"
"Öffentliche Armut kommt ungeheuer teuer zu stehen!"
"Staat statt Privat, Privat stat Staat, Kommune statt Konzern, Konzern statt Kommune"?

In den Neunziger jahren des vorigen Jahrhunderts schwappte aus den UNS die Idee herüber, grundgesetzlich verankert, staatliche Daseinsvorsorge im Bereich, Gesundheit, Wasserversorgung, Ausbildung, Justizvollzug, Bildung, Erziehung, Jugend- und Altenhilfe, Kultur und Sport viel effizienter, leistungsstärker auf privater Basis erstellend vorzufinanzieren. Wobei die privaten Investoren zugleich mit allen Rechten von Bauherren und Betreibern der Projekte ausgestattet waren und sind.

Das hatte für klamme Bundesländer, Städte, Kommunen, bei robuster Überschätzung der Vorteile von Public Private Partnership (PPP) den trügerischen Gewinn, dass die kommunalen, städtischen Haushalte an den Haushaltskontrollrechten der Landtage, Landräte vorbei, nicht gegenwärtig, sondern bei Laufzeiten der privat vorfinanzierten projekt von 30 Jahren, erst zukünftig durch die Hintertür als böses Überraschungsei mit Schulden belastet sind.

Die Politker/innen durch alle parlamentarischen Banken ficht bei allem Enthusiasmus und Korpsgeist dabei nicht an, dass die umfassende Einsicht in die buchdicken Vertragswerke, in anglischer Sprache verfaßt, von den PPP Investoren, mit dem Hinweis auf den Firmen- Datenschutz verweigert, nur in fadenscheinigen Auszügen gezeigt werden.

Klamme Bundesländer, Städte, Kommunen verbanden mit dem Public Private Partnership (PPP) enthusiastisch motiviert, eingelullt, eingefangen von den Win- Win- Versprechungen blühender Landschaften der PPP Investoren, virtuell überzogen optimistische Hoffnungen, um ihre überdimensionierten Bauvorhaben, Projekte, wie Spaßbäder, Freizeit- , Gewerbeparks, Kongress- Centren, touristische Attraktionen wie Seebrücken, Yachthäfen, Wasserversorgung über verdeckte Schuldenaufnahme auf den Weg zu bringen.

Das waren von Anfang an, mit und ohne Scheibenkleister unter dem pfiffig gemeinten Label von Miss Mabel "Schulden Engineering",
unrealistisch hochfahrende Wolkenschiebereien von sogenannten braven Bürokraten/innen in den wiehernd trabenden Amtsschimmel- Stuben.

Die vermeintliche geniale Lösung in Gestalt einer Wolle spenden Kuhmilch Sau :
"Ein privater Geldgeber baut, die Kommune zahlt nur Miete für die Nutzung des neuen Gebäudes, des Spaßbades, Freizeit- , Gewerbeparks, Kongress- Centrums, die touristische Attraktion einer Seebrücke, eines Yachthäfens, einer Fachklinik.

Schnell wurde aber deutlich, dass real erwirtschaftet Gewinne der Investoren und Betreiner im Dunkeln blieben, d. h. im Fall von Gewinnen war das Bundesland, die Stadt, die Kommune im günstigsten Fall mit dem besänftigenden Versprechen neuer Investitionen nicht beteiligt.

Im Fall anhaltender Verluste meldete undmeldet der Investor, Betreiber zu Lasten des Bundeslnades, der Stadt, Kommune Insolvenz an.

Erst im Fall der Insolvenz des scheinbar so hochherzigen Investors, Bauherrn, Betreibers, zeigt sich, trotz lange anderslautender Rechnungshofberichte auf dünner Unterlagenbasis, sodann der marode Zustand der erst vor Jahren im Schnellverfahren neu erstellten Bauvorhaben, Projekte. Schon macht die rede von den halbweertbauten die Runde, die nur halb fertig erstellt, Mängel in der Bausubstanz, fehlende Energiesparmaßnahmen wie Wärmedämmungen bei der Installatin von Fenstern, Türen, Böden aufweisen.

Die Frage von
"Staat statt Privat, Privat stat Staat, Kommune statt Konzern, Konzern statt Kommune"
trifft unter der Überschrift
"Es ist teuer, arm zu sein"
nur unzureichend den Kern der Frage nach dem eigentlich, grundgesetzlich verankerten, Zweck, staatlicher Daseinsvorsoge für seine Bürger/innen, von der Wiege bis zur Bahre.

Wer da nun vermeint, die im letzten Jahr unter großem parlamentarischem Getöse &Gewese grundgesetzlich hinterlegte, Schuldenbremse für den Bund, die Bundesländer, Städte, Kommunen sei der Ausweg aus der staatlichen Verschudungsfalle, hat weit gefehlt.

Warum?,
weil nun der Bund, die Bundesländer, Städte, Kommunen noch mehr Druck verspüren, um händeringend, die gesetzliche Schuldenbremse umgehend, vermehrt nach dem Instrument der Public Private Partnership (PPP) zu greifen, indem die vermehrte Schudenaufnahme über private Investoren zu lsen der Bürger/innen vorerst gar nicht als staatliche Schulden in den Statshaushalten ausgewiesen werden müssen.

Am Anfang stand bei Public Private Partnership (PPP) hochgemut das Win- Win Stituations Versprechen. Bleben wird die Lose- Lose Situation zu Lasten der Bürger/innen.

Gewinner waren und sind bei diesen Demokratie gefährdenden Modellen allein die Public Private Partnership (PPP) investoren, Finanzierer, wie Banken, Versicherungen, Finanzdienstleister, die global aufgestellte, Bau- und Beraterindustrie, darunter der Beratertrust Roland Berger, der Baukonzern Bilfinger & Berger mit seinem Aufsichtsratsvorsitzender Roland Koch, dem hessischer Ministerpräsident a. D..

JP

siehe:

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27.04.2011
Journal am Vormittag

Länderzeit
Von der Wasserversorgung bis
zum Schulneubau - Sind
öffentlich-private Partner-
schaften ein Irrweg?
Gesprächsteilnehmer u.a.
- Herrn Burkhard Landre,
- Dr. Werner Rügemer,
- Roland Schäfer,
Moderation: Judith Grümmer

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Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick