Unsichtbar schleichender Dollar Verfall

US- Dollar Verfall Stirbt der Greenback einen, unsichtbar schleichend, langsamen Tod? Spekulanten singen, wie die Spatzen von den Dächern: "Spiel mir das Lied vom Tod des Greenback!"

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Spekulanten singen bereits, wie die Spatzen von den Dächern, das aberwitzige Lied:
"Spiel mir das Lied vom Tod des Greenbacks!"

Andere Spekulanten brüllen "High Noon!" in die Währungsräume:
"Nicht schießen! Laßt den Greenback leben!
Ich will den Greenback lebend auf der internationalen Anklagebank!"

Aber siehe da:

Ungeachtet der realen volkswirtschaftlichen Datenlage der USA bleibt der US-Dollar für viele private und institutionelle Anleger in herbeigeredeten und wirklichen Krisen attraktiv.
Das ist wohl mehr der historischen Bewegungs- und Verdrängungsmasse des US- Dollar, denn dessen Qualitäten als sicherer Hafen in globalen Gefahrenlagen geschuldet, entfallen auf den US- Dollar doch immer noch rund 62 Prozent der weltweiten Devisenreserven.

Flankierend liegt der Euro seit seiner Einführung im Jahre 2002 als schützend unsichtbare Hand (Begriff bei Adam Smith) über dem weltweiten US- Dollar Greenback Wertbestand, trotz und wg. des sensationell befeuerten Eurokrisengeredes, auf der Mauer auf der Lauer.

Gegenüber dem Dollar hat der Euro seit seiner Einführung zwar kurzfristig bis zu zehn Prozent an Wert verloren, aber langfristig betrachtet, deutlich an Wert gegenüber dem US- Dollar in Höhe von 38 % zugelegt.

Bei dem ganzen Eurokrisengerede geht es weniger um den Euro denn darum, den US- Dollar auf fadenscheinig durchischtige Weise spekulativ fragil nach oben zu jubeln

Der ganze Permanente ESM Rettungsschirm mit Banklizenz und seine Vorläufer im gegenwärtigen Umfang von etwa 780 Milliarden Euro wurden weniger zur Sicherung der Stabilität des Euro denn zur Sicherung der Stabilität der Binnenkaufkraft des US- Dollar in einem bestimmten paritätischen Verhältnis zum Euro und Schweizer Franken vom Stapel gelassen.

Genau zu diesem Behufe des US- Dollars in globalen Gefahrenklagen hat sich die Schweiz im Jahre 2011 entschieden, den Schweizer Franken, Rappen um Rappen, unter der Maßgabe, an den Euro anzukoppeln, dass der Schweizer Franken in einer definierten Parität von ca 1. 21 : 1 zum Euro durch zeitnahe Interventionen der Schweizer Notenbank gehalten wird.

Es steht zu Erwarten, dass die Stimmung auf den Devisenmärkten bald kippen wird. Denn die wirtschaftliche Situation in den USA, die den »Wert« der Greenbacks bislang oben gehalten hat, ist ein Währungsfiasko mit täglich millionenfach erlebten Debakeln an der nordamerikanischen Heimatfront.

1 US- Dollar Fiasko = 100 US- Dollar Debakel

Nach der Wahl des US- Präsidenten im November 2012 werden wir mit ziemlicher Sicherheit, als hätte es nie eine Eurokrise gegeben, eine weltweit anschwellende Wette auf den Verfall des US- Dollar Wertes an den Internationalen Devisenmärkten, samt konzertierter Interventionen der EZB zu Gunsten des US- Dollars aus Mitteln des Permanenten ESM- Rettungsfonds mit Banklizenz, erleben.

Katastrophale Wirtschaftsdaten USA

Offizielle Staatsverschuldung: 13,1 Billionen Euro

Gesamtschulden: 47,0 Billionen Euro

Verschuldung vom BIP: 106,6 %

Verschuldung pro Einwohner: 41 852 Euro

Seit der Finanzkrise im Jahre 2008 Bankrott gegangene Unternehmen: 1.301.355

Arbeitslosenquote 2012: 8,16 %

Zu erwartende Inflationsrate (2012): 2,10 %

USA vor der Rezession?

Zu diesem katastrophalen Wirtschaftsdatensalat kommt hinzu, dass über 46 Millionen Amerikaner/innen auf die staatliche Unterstützung beim Einkauf von Lebensmitteln angewiesen sind: Das betrifft gegenwärtig jeden siebten US- Bürger/in!
Das sind siebzig Prozent mehr an abhängigen US- Bürger/innen, als noch vor Ausbruch der Finanzkrise nach der Lehman Brother Pleite am 15. September 2008

Die hohe Dunkelziffer ist dabei noch gar nicht mit berücksichtigt

Darüberhinaus gehen immer mehr amerikanische Kommunen in die Pleite.

Weil ein Fiasko, Debakel um Debakel, selten allein kommt, laufen Ende des Jahres 2012 viele Steuervergünstigungen der George W. Bush Ära aus, die dann vom Gesetz her vollständig abgeschafft werden müssen.

Wirtschaftlich läuft es auch nicht gerade rund, eher stotternd. Das Land steht vor der monetär fiskalischen Gefahrenlage einer neuen Rezession mit unabsehbar wirtschaftlichen und sozialen Folgen.

Krisenautomatismus

Bislang gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, eine Art
»Automatismus«
als unsichtbare Hand (Adam Smith) an den Kapitalmärkten:
Stehen irgendwo in der Welt Krisen an, kaufen private und institutionelle Anleger US-Dollar gegen kleinere, im globalen Feuer stehend, riskantere Währungen. Und das delbst dann, wenn es erkennbare Probleme im Verbraucherverhalten der US- Wirtschaft gibt.

Dies wird aber zukünftig hinhaltend nur dann weiter der Fall sein können, wenn die Zentral- und Notenbanken anderer Staaten, darunter die EZB, zu Gunsten der Kaufkraft des US- Dollars, zu Lasten der eigenen Kaufkraft ihrer Währungen konzeritiert intervenieren!

»Schwächelnder« Dollar

Erste Vorboten dazu gibt es längst:
Gegenüber dem japanischen Yen hat der US-Dollar knapp drei Prozent an Wert verloren. Gegenüber dem australischen Dollar sogar fast vier Prozent. Und das bei kaum veränderndem Umtauschverhältnis der inneren Kaufkraft.

Auch gegenüber dem kanadischen Dollar, dem neuseeländischen Dollar und der schwedischen Krone hat die US-Währung Federn lassen müssen. Der US-Dollar schwächelt also bereits erkennbar!

Vergessen wir auch nicht die enorme Geldmenge, die im Umlauf ist:
Rund 1,1 Billionen Dollar hat die amerikanische Notenbank Federal Reserve auf den Markt geworfen, nachdem die FED im Jahre 2007 die international übliche Praxis der Offenlegung ihrer Geldmengenziffern, unbegründet, eingestellt hat.

Noch gibt es deswegen keine inflationären Verwerfungen, weil mit erheblichem fiskalischem Aufwand nach Art des "New Deals", des staatlichen "Deficit Spending" die Löhne gleichsam kommadowirtschaftlich im US- Dollar- , im Euro- u. a. Währungsräumen mit absinkender Tendenz niedrig gehalten werden.

Doch sobald das Geld, zuerst über die sich global ausweitende Schattenwirtschaft, unaufhaltsam in den Wirtschaftskreislauf wie über eine Geldwaschanlage einsickert, wird die Entwertung des US-Dollar, wie des Euro, des Schweizer Franken gleichrmaßen

"Durch geheime "Non Paper" Verträge Gefangen mit Gehangen?!"
gegenüber anderen Währungen an Fahrt gewinnen.

Es sei denn, die politischen Eliten ringen sich wie einst US-Präsident Franklin D. Roosevelt im Jahre 1932 dazu durch, im Namen einer Inflationsbremse alle Unternehmens- Gewinne und hohen Einkommen im Rahmen des "New Deals" mit einer 90 %- zigen Steuerlast zu belegen.

Diese hohe Steuerlast galt bis in das Jahr 1987 der US- Präsidenten Ronlad Reagan Ära.

Den US- Dollar als ein Pulverfass kurz vor dem Explodieren zu identifizieren, wäre wohl übertrieben.

Trotzdem stellt sich, angesichts der globalen Finanzlage vieler Währungszonen, die berechtigte Frage, ob wir uns allmählich vom Mythos des US- Dollars als »sicheren« Greenback, wenn wir es nicht schon weise und leise getan haben, endgültig verabschieden und mit erhelltem Geist & Sinn den vorhandenen Bestrebungen einer fundamentalen Reform des globalen Währungsgefüges zuwenden?
JP

www.finanzen.net

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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