Lass die Sonne rein

Intimität In der finalen Staffel sind Lena Dunhams „Girls“ noch immer verwirrte Nervensägen. Warum wir sie trotzdem vermissen werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2017

Es gibt eine Szene in der ersten Folge der letzten Staffel von Girls, an der das ganze Konzept der HBO-Serie deutlich wird: Lena Dunham faulenzt als Hannah Horvath auf einem Balkon in den Hamptons am Meer, statt als Journalistin für einen Artikel über ein Frauen-Surfcamp zu recherchieren. Dann blickt sie sich kurz um und schiebt mit der Hand ihren Bikini zur Seite. Das Schamhaar kräuselt sich matt und unglamourös vor den unsauber verputzten Wänden des Memory Hotels. Nichts, was man nach konventionellen film- oder frauenästhetischen Standards irgendwie schön nennen würde. Aber Hannah lächelt. Sie lässt gerade die Sonne in ihre Pussy scheinen – ein Tipp, den die Schauspielerin Shailene Woodley tatsächlich in der Beauty-Zeitschrift