Die Nachricht dürfte selbst die meisten derjenigen überraschen, die auf sie gehofft hatten: verantwortlich für den Absturz der ukrainischen Boeing war die iranische Luftabwehr - also Teheran. Man habe den Flieger unabsichtlich abgeschossen, zitiert der österreichische Rundfunk eine iranische Fernsehsprecherin, die offenbar wiederum eine Erklärung des Generalstabs verlas.
Es handle sich um eine große Tragödie und um einen unverzeihlichen Fehler, so Staatspräsident Rohani laut "Wall Street Journal", während ebenfalls laut WSJ der iranische Außenminister "US-Abenteurertum" im Nahen Osten für den Abschuss verantwortlich macht.
Nun ist es also passiert - wie schon vor fünfeinhalb Jahren in einem anderen Fall, in dem ein Krieg ebenfalls nicht erklärt, sondern fortgesetzt wurde. Kriege kosten Menschenleben. Wenn sie vor sich hinschwelen, sterben Menschen unbemerkt von der Weltöffentlichkeit, und wenn sie aufflammen, nimmt die Welt Notiz von den Toten. Dafür sorgen schon die PR-Profis.
Der Iran ist verantwortlich für diesen Abschuss - was sein Außenminister dazu meint, ist unerheblich -, und muss zumindest technische Schlüsse aus der Tragödie ziehen. Aber seine Verantwortung ist eine Station von vielen in einem großen Konflikt, den das Land nicht gesucht hat. Wer den Abschuss zu einem Wendepunkt aufblasen möchte, verfolgt damit politische Absichten, oder blendet aus, was ihm nicht ins Weltbild passt. Nicht der Iran, sondern Amerika, ist die treibende Kraft dieses Konflikts.
An der Tragödie zu tragen haben nun die Angehörigen und Freunde der Toten - und einige Iraner, die ihr Land verteidigen wollten, und dabei einen fatalen Fehler machten.
Kommentare 57
Ich bin froh, dass man den versehentlichen Abschuss mittlerweile auch von höchsten iranischen Stellen bestätigt wurde. Das ging ja denn doch relativ schnell. Damit wurde hoffentlich erstmal absurden Spekulationen wie False Flag usw. der Boden entzogen.
Zuallerest möchte ich den Angehörigen der Opfer mein Beileid aussprechen. Sie sind in diese tödliche Falle geraten, ohne damit etwas zu tun zu haben oder dass sie sich wehren konnten.
Gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass dies ein mahnendes Ereignis an alle sein sollte, die, wie im Nachbarblog, davon ausgehen, dass ein "Tyrannenmord" nur Gutes bewirken kann. Wie die iranischen Soldaten mit ihrer Schuld weiterleben können, weiß ich nicht. Aber der nächste Drohnenmord wird zeigen, dass die dafür Verantwortlichen nichts gelernt haben.
wenn die mullahs ihr expansives konzept kürzen würden:
um die entwicklung von raketen, nuklear-waffen und dem militärischen einfluß
auf irak, jemen, libanon, gaza.
würden sie mehr unterstützung für ihr boykottiertes land
und deren darbende bewohner finden.
oda?
Wo in einer Mischung aus kapitalistischer Rekrutierung von lohndrückender Prekärbelegschaft und dazu genutzter Ambition politischer Korrektheit als Wiederrgutmachung kolonialistischer und rassistischer Vergangenheit eine Charakteristik islamischer Mentalität gezielt ausgeblendet wird, bleibt alle Empirie dazu und eben auch dieses Beispiel des Abschusses des Passagierflugzeugs außen vor.
Was liegt vor?
A: Die Einfältigkeit, einen Verkehrsflieger abgeschossen zu haben.
B: Die bedenkenlose Kurzsichtigkeit, den Abschuß ad hoc und partout, und dies absolutistisch mit „auf keinen Fall“ und auch noch „wissenschaftlich unmöglich“ abzustreiten.
C: Die kurzsichtige Einfältigkeit und Unbekümmertheit zu anstehender Blöße des Lügens, absehbare Widerlegung einer Behauptung zu vernachlässigen.
Alles klassische Bestandteile einer willkürlich und bedenkenlos auslegenden, unverbindlichen und gewissenlos wandelnden Weltanschauung, wie sie seit weit über 1000 Jahren vorherrscht, und einstige Fortgeschrittenheit morgenländischer Erkenntnislehre in sein schieres Gegenteil der Retardierung umkehrte.
Und so steht einschlägiges Beispiel A für typisch massive Unterschätzung von Fachbereichen, und Vermessenheit eigenen Überblicks sowie Befähigung, mit welcher der Bildungsferne und zugleich gewaltig Selbstüberschätzende an Fachbereiche und Gerätschaften heran geht und vermeint, jedwedes Sujet ohne Aufhebens zu beherrschen.
Vorgang B derweil für traditionelle Konsequenz des Taquiya, der Berechtigung zu leugnen und zu verdrehen, sobald praktischer Bedarf dazu besteht.
Usus C indes für aus B resultierendem Gleichmut, als Lügner erkannt zu werden, wo Unaufrichtigkeit nicht nur allgemein üblich und gewöhnliches Kavaliersdelikt ist, sondern in Konsequenz des Habitus durch nonchalant drastische Beteuerung routinemäßig unterstrichen wird. (Weswegen in morgenländischem Dialog habituelles „Vallah“ [bei Gott!] und Diverses wie etwa: „Beim Leben meiner Kinder!“ etc. fortwährend und leichtfertig zu vernehmen sind.)
Dies sind die bei uns blindlings verworfenen Grundsteine muslimischer Mentalität, welche aufrichtige Übereinkunft, Verbindlichkeit, Integrität und Integration auch nach Generationen in westlichem Exil weitgehend unmöglich machen.
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Für Mitforisten, die dazu noch nicht von mir gelesen haben: Dies ist mitnichten Verteidigung westlicher und gar USA-Politik.
Und für Jene, die noch nicht in europäischen Brennpunktvierteln oder erst jahrelang im Nahen Osten (ungeschützt durch Position in Auslandsvertretungen oder deutschen Konzernvertretungen) gelebt haben, um von beschriebener Sittlichkeit zu erfahren und betroffen zu werden:
Nein, mit oben beschriebener Erfahrung sind nicht alle Muslime in einen Topf geworfen. Meiner persönlichen Einschätzung nach vielen Jahren im Orient entsprechend, sind in etwa 0,3% einzuordnen, wie bei uns als sittlich normal angesehen, und als hochanständig und empathisch ein Bruchteil dieses Prozentsatzes.
Wobei Letztere besonders integer, beeindruckend und aufopfernd sind. (Was sich in Ambiente, dem sie trotz besonderer Härte für sich selbst widerstanden, von allein erklärt.)
Nur eben in der Zahl so gering, daß es mir in etlichen, nahöstlichen Jahren nicht vergönnt war, einen von ihnen persönlich zu erfahren.
Wem solche Empirie zu abhängig von individueller Perspektive erscheint, der möge sich bei Grundkenntnis von Ethik, Verhaltenswissenschaft und Psychologie das Glaubenspostulat dieser Religion zu Gemüte führen, um einschätzen zu können, ob Anhänger solcher Weisung mit Werten in Einklang zu bringen sind, die im Abendland als human, ethisch und konstruktiv erkannt worden sind.
Fatal genug, daß nicht nur die Aufklärung an den Grenzen des Okzidents einhielt, sondern obendrein in dümmlich imperialistischer Berechnung solch ein mentales Ungeheuer reanimiert worden ist.
Ihm nun auch noch Refugium in eigener Hemisphäre zu stellen, ist der selbstzerstörerische Anachronismus schlechthin.
Das klassische Geschehen mit und nach diesem Abschuß sollte pragmatischer Erkenntnis und daher künftig endlich einem Einzug der Erkenntnislehre in betroffenen asiatischen und afrikanischen Gefilden dienen.
Naja - so ganz unbeteiligt ist der Iran auch nicht, was das Säbelrasseln betrifft. Dennoch überrascht mich das Statement des iranischen Staatspräsidenten Rohani. Vielleicht passiert ja noch etwas Ungewöhnliches. Das eigene Militär schießt versehentlich eine Passagiermaschine ab und anschließend entschuldigt sich die Regierung dafür. Das ist bislang weder den USA, noch der Sowjetunion (bzw. Russland) noch der Ukraine (unter Kuchma) gelungen. Das macht natürlich die Opfer nicht mehr lebendig, aber es wäre der erste Schritt dahin, wie unvollkommen die Militärs aller Länder eine (vermeintliche) Bedrohungslage erkennen und eine Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen (Flug-) Objekten hinbekommen.
Einfalt, Abstreiten, Kurzsichtigkeit .... ja, die Drecksnordkoreaner. Die haben doch damals auch dem Saddam Giftgas unterstellt, ein ganzes Land zusammengebombt, und dann, dann war da gar kein Giftgas. Drecksnordkoreaner. Das muss an der Rasse liegen, oder am Galuben. Bei Grundkenntnis des Kommunismus, seiner Ethik und Psychologie ... diese Dreckskoreaner.
PS: Sie haben nie in Nordkorea gelebt!!!
würden sie mehr unterstützung für ihr boykottiertes landund deren darbende bewohner finden.oda?
Wenig wahrscheinlich. Die großen europäischen Unternehmen würden aus Angst vor amerikanischen Sanktionen den relativ kleinen iranischen Markt meiden, um den großen amerikanischen nicht zu verlieren.
Wer mag, kann natürlich die Augen vor der Aggressivität des Westens jenseits, und seiner Feigheit diesseits des Atlantiks die Augen verschließen und die Länder beschimpfen, die mit den Folgen unserer peinlichen Arbeitsteilung klarkommen müssen.
Naja - so ganz unbeteiligt ist der Iran auch nicht, was das Säbelrasseln betrifft.
Ist er nicht und war er nie. Aber er bemüht sich um Berechenbarkeit. Sicherheitspolitisch ist das viel wert - und in Washington fehlt das.
Wenn Sie beabsichtigen, daß man Ihre Botschaft versteht, sollten Sie vielleicht eine Prise Kongruenz einflechten. So jedenfalls hat es den vagen Anschein als ob Sie Freiheit für patente Diktaturen forderten, oder Ähnliches.
Es ist zu erahnen, daß Ihnen etwas nicht zusagt. Was und weshalb jedoch bleibt wohl einzig Ihr Geheimnis.
Die Drag-Dynastie Nordkoreas können Sie übrigens behalten. Ich schenk´ sie Ihnen.
Ich vermute, daß hier mehr vorliegt als nur das Versagen darin, ein Flugobjekt zu unterscheiden.
Das Flugzeug befand sich im Steigflug mitten im Land. Eine feindliche Rakete dürfte wohl kaum dort gestartet werden, und legte zudem eine andere Geschwindigkeit an den Tag.
Bei anderen Abschüsse ziviler Maschinen vermochte topologisch und richtungsmäßig immerhin noch der Eindruck eines Eindringens respektive Angriffs entstehen.
ja, dieser "unfall" entblößt eine riesige, technologisch-organisatorische
asymmetrie....und eine mentale?
Sie kennen die von dem Iran genutzten russischen Systeme und stützen darauf Ihre Ausführungen? Dann warte ich auf weitere und genauere technische Ausführungen. Die Mutmaßung, mit den verwendeten Systemen sei eine Verwechslung nicht möglich, ist nämlich nur eine Mutmaßung, die nur scheinbar logisch klingt.
Ich unterstuetze Ihre Einschaetzung.
Daß es sich um Vermutung handelt, ist nicht Ihre Entdeckung, sondern steht explizit bereits in dem Kommentar auf den Sie sich beziehen.
Nein, mir ist die spezifische Technik nicht geläufig; doch weiß ich, daß russische Produktion nicht mehr die aus Kruschtchovs Ära ist / man sich dort länger schon in moderner Technologie betätigt (auch in zivilem Sektor).
Geographische Ortung sowie dreidimensional erfaßte Flugrichtung und Geschwindigkeit darf man besagten Gerätschaften wohl zusprechen, sonst taugten sie schließlich zur Aufgabenstellung nicht. Schon gar nicht, wo sich lange schon großmächtig gebärt wird.
Außerdem läßt die Tatsache, daß die auch andernorts verwendete Technik nicht laufend zu Abschüssen von Linienmaschinen geführt hat, darauf schließen, daß sie in kompetenten Händen auch funktioniert.
Im Übrigen habe ich nicht zum Ausdruck gebracht, daß eine Verwechslung nicht möglich sei, sondern eine Geisteshaltung angeführt, die spezieller Weise dazu führen kann.
Eine, die sich auch widerspiegelt, wo man zunächst Trümmer mit Bulldozern wegräumen und ein Versagen in kategorischster Weise leugnen läßt, um hernach auf eklatanten Trichter zu kommen, daß sich der Fall ja nicht kaschieren läßt.
Auch wo damit keine Erfahrung vorliegt, könnte doch Skurrilität mentalen Zugs auffallen.
Züge, die sich im einschlägigen Parlament im übrigen regelmäßig manifestieren. Etwa wenn ein Abgeordneter am Pult (bezeichnender Weise, ohne sich vorher ins Bild setzen zu lassen) vermeint, vor dem Aufkommen des Islam habe es keine namhaften iranischen Ärzte gegeben, oder ein anderer den Louvre erwähnt, den Namen komplett falsch ausspricht und seine Kollegen ihm ebenso irrige Bezeichnungen zur Berichtigung zurufen.
Oder ein Mullah im TV erklärt, daß Fliegen eine Schimäre sei. Schließlich bräuchte man nach Erheben in die Lüfte nur abwarten, bis sich der Planet entsprechend dreht, so, daß das Ziel untern einem Auftaucht und gelandet werden könne. U.v.a.m.
Übrigens ist Ihnen noch gar nicht aufgefallen, daß man durch Verzehr von Schweinefleisch auch die Gestalt dieses Tieres annimmt. Räucherware ist Gammelfleisch und Schalengetier bedenklich, weil es am Gewässergrund Abfall vertilgt. Daß die Evolution so wissenschaftlich widerlegt ist, wie der Abschuß, auch nicht neu. Außerdem läßt sich in einem Büchlein richtiges Verhalten in jeder Lebenslage festhalten.
Also wenn Sie z.B. dezidiert bei einem Erdbeben vom oberen Geschoß aus so auf ihre Tante fallen, daß Ihr Glied in ihr versenkt wird, dann ist das nicht weiter bedenklich. Außerdem ist GV ohnedies erst nachgewiesen, wenn sich zwischen zwei Teilnehmern ein Faden durchziehen läßt, der dann auf Schritthöhe klemmt.
Nach solcher Brillanz läßt sich doch leben. Jedenfalls solange man nicht an einem Kran zu hängen kommt, oder eingebuddelt unter geworfenen Steinen. Von Abrichtung wehrloser Kinder und Malträtierung von Tieren nicht anzufangen.
Ach, und ja: Kennen Sie schon das Prinzip der Schuldigkeit bis zum Nachweis der Unschuld? In Polizeiknästen auch an nackten Böden in vollbelegten Kammern zu erkennen. Gut, wenn dann gegen Entgelt was vom Kiosk geholt wird. Es heißt, ohne Knete dürfe Mancher nicht mal auf die Latrine.
Aber das Epitom der Bildungsferne bei gleichzeitiger Inbrünstigkeit und Drakonie als jene Fatalität, die sie ist, mag in vermeintlich humanistisch gemachtes Bild nicht passen. So kann das gehen.
Eines kann ich Ihnen sagen: Wenn Sie dort ungeschützt lebten, würden Sie diese Despotie unter keinen Umständen in Schutz nehmen.
Mit Ausnahme des faktisch Erforderlichen, wie z.B., daß Ahmadinedschad seinerzeit nicht von der Auslöschung Israels, sondern Beseitigung des Staates sprach. –Und das wiederum läßt die ach so politisch korrekte Forumsführung gemeiner Gazetten (also nicht die des Freitag) nicht zu.
So kann das eben gehen.
Meiner persönlichen Einschätzung nach vielen Jahren im Orient entsprechend, sind in etwa 0,3% einzuordnen, ...
Wie man zu einer Einschätzung von 0,3% kommt, würde mich rein technisch durchaus interessieren, Knossos, und die technischen Aspekte des Abschusses ohnehin.
Ich wäre Ihnen allerdings dankbar, wenn Sie zu Ihren sexual - und völkerkundlichen Erkenntnissen im weiteren Sinne ein eigenes Blog eröffnen und zur Diskussion stellen könnten. Wäre das OK für Sie?
Wie die Einschätzung solcher Prozentzahl zustande kommt, werde ich nicht nur wegen erforderlichen Konvoluts dazu nicht unterbreiten, sonder weil es zwecklos wäre. Sie würden das Ausmaß der Zustände ebenso wenig glauben wollen, wie ich, wenn sie mir jemand geschildert hätte.
Die Zustände sind derart, daß ich sie bis zuletzt und bis heute nicht in den Kopf bekomme. (Weshalb ich eben auch immer wieder vertrauend und hoffend, und somit stets das Gleiche durchzumachen war.)
Wahrnehmung von Status quo beschränkt sich denn auch auf näheres Umfeld, das teils selbst Zeuge wurde, und auf Westler, welche auf Montage o.ä. für längere Zeit und ohne Patronage dort lebten, denen die sittliche Verwahrlosung vertraut ist.
(In China scheinen solche Umstände auch nicht ganz fremd zu sein. Als ein chinesischer Tourist dort Bekannte machte, alle zusammen dann bei mir feierten und nächtigten, und der Tourist ein vor Geld pralles Portemonnaie über Nacht offen herumliegen ließ –welches ich dann wegräumte-, und ich ihn nächsten Tages –vor allen Anderen, wie so oft- in die gemeine Sittlichkeit einwies, sagte er, bei ihm daheim ginge es ähnlich zu. Allerdings weiß ich nicht, ob er den beschriebenen Grad wirklich erfaßt hatte, den sein Englisch war dürftig.)
Als Anhaltspunkt habe ich jedoch bereits erwähnt, daß entsprechend der Umstände Gerichtsgebäude häufiger sind als öffentliche Toiletten. Und, daß sich in winzig gehaltenen Gerichtsräumen so wie im gesamten Gebäude Menschen drängen, wie in berühmter Sardinendose.
Der Anteil jener, die dabei Klagen gegen eigene Familie, Eltern, Kinder, Geschwister, Freunde wegen Betrugs oder Diebstahl führen, überrascht nur noch Menschen aus anderem Kulturkreis.
Deswegen halte ich bei uns geführte Diskussion für haltlos, solange Glaubenslektüre und deren Abartigkeit unbekannt bleiben und sich nicht erschlossen hat, wie sich nur entwickeln läßt, wenn so etwas zum Vorbild dient.
Eine hanebüchen willkürliche Doktrin, die den Menschen alleinstellt, ihn zum Misanthropen, Selbstsüchtig-Kaltblütigen, Heuchler und Bedenkenlosen macht.
Um Sexualität, die Sie lieber aussparten, kommt man bei dem Thema von daher nicht herum, weil die Doktrin eindeutig von Verschmähten und obsessiv Verhärmten (und Pädophilen) und deren zwanghaften Voyeurismus aufbaut worden ist. Alles dreht sich um Schmacht und Schmach, und um Männer, die vor Letztem verwahrt bleiben mögen, in dem ihnen Frauen ausgespannt werden.
Eben vor erforderlicher Aufbietung, sich erwachsener selbstbewußten Frau erst einmal annähern, ihr imponieren, sie erobern, und hernach auch noch attraktiv bleiben zu müssen. Feige Einrichtung moralistisch-willkürlicher Einschüchterung und Fesseln zum Gemach zementierten Besitzers.
Gewissenlosigkeit hinter Strategie: allgemeines Prinzip.
Und so ist einzig Sündhaftes / Beschämendes vermeintlich sexuelles Delikt. Alles Andere läßt sich mit (formaler) Devotion oder gegen Geld nichtig machen. Sogar Angeklagten ist die Unwahrheit als Verteidigung erlaubt. (Wie mir Staunendem unterbreitet wurde, als nachweisliches Lügen eines Diebes keinen Einfluß auf den Kadi hatte.)
Der Faden, der sich durch alles dies zieht, ist die Auslegung nach jeweiligem Bedarf. Dies in habitueller Form, welche die Psychologie als Pseudologia phantastica bezeichnet, in der Lüge zugleich zur eigenen Wahrheit wird. Weshalb dann unruhiger Schlaf auch nicht erfolgt.
-Und eben auch kein Suchen, kein Forschen. Nicht einmal die Frage, was aus einer Handlung resultiert. Es zählt der Augenblick und Nutzen, der sich aus ihm ziehen läßt.
So verhält es sich, wo Empfindung immer noch als Entität gilt, bzw. die Frage nach dem Unterschied geschichtlich nicht systematisch aufgekommen ist, mithin Glauben zugleich Wissen gleichgesetzt bleibt.
Sie würden das Ausmaß der Zustände ebenso wenig glauben wollen, wie ich, wenn sie mir jemand geschildert hätte.
Das lasse ich dahin gestellt. Ich kenne jedenfalls für Bundesbürger relativ ungewöhnliche Verhältnisse, und, inklusive meinen eigenen, ganz unterschiedliche Reaktionen darauf.
Nur bezweifle ich sehr, dass sich zum Beispiel der Grad, in dem es sich bei einer Gesellschaft um eine opportunistische oder um eine mit geringem öffentlichen und privatem Vertrauen handelt, viel über die Wahrscheinlichkeit eines absichtlichen oder unabsichtlichen Abschusses sagen lässt. Tatsache ist doch: im Gegensatz zu anderen Mächten, deren Militärs Vergleichbares zu verantworten haben, hat Teheran ungewöhnlich schnell Klarheit geschaffen. Wer dann trotzdem der dortigen Führung - genau in dieser Sache - ein besonders unethisches Vorgehen vorwirft, sollte das belegen.
Es ist doch ziemlich sinnfrei, seinen Mitforisten zu erklären, sie schafften es ohnehin nicht auf die andere Seite ihres eigenen Unglaubens, und ihnen trotzdem Dinge zu erzählen, die ein solches Fassungsvermögen just voraussetzen, oder?
Sie haben meine Ausführung nicht aufmerksam gelesen.
Nirgends darin ist die Rede von einem absichtlichen Abschuß.
Dafür aber von zu Unfähigkeit führender, massiver Unterschätzung von Sujets / Selbstüberschätzung und der typischen Reaktion hernach.
Ohne Wimpernzucken nicht nur abzustreiten, sondern auch mit größtem Nachdruck. („vollkommen ausgeschlossen“, „wissenschaftlich unmöglich“)
So auch Einfältigkeit, zunächst davon auszugehen, vertuschen zu können.
Ich hoffe, mich in dieser kurzen Form ausreichend verständlich gemacht zu haben.
Nachtrag:
Eben nachgeschaut, fand ich eine Stelle, an der ich mich so ungeschickt ausgedrückt habe, daß der Eindruck entstehen kann, den Sie hatten.
Zitat: „Ich vermute, daß hier mehr vorliegt als nur das Versagen darin, ein Flugobjekt zu unterscheiden.“
Das wäre mit: „Ich vermute, daß hier mehr Versagen vorliegt, als nur ein Flugobjekt nicht unterschieden zu haben“, besser umschrieben gewesen.
Ich bitte um Nachsicht!
Okay - nach der Einschätzung eines russischen Ingenieurs war es ein besoffener Affe mit Granaten (Zitat aus dem Interview). Und wenn man dessen Einschätzung liest, kann niemand - auch nicht das US-Militär - mit einem solchen Desaster in der iranischen Luftverteidigung rechnen.
So auch Einfältigkeit, zunächst davon auszugehen, vertuschen zu können.
Kann es nicht genauso gut die Überzeugung gewesen sein, keine "Affen mit Handgranaten" am Auslöser gehabt zu haben?
Das Einverständnis, die Flugschreiber zu finden und gemeinsam mit ausländischen Experten auszuwerten, gab Teheran ja sehr schnell.
Nach der Lektüre der zwei Artikel im Novaja Gazeta (danke Kolobok für diesen Hinweis!) ist mein Eindruck etwas anders. Das iranische Regime wurde vom eigenen Militär anfangs getäuscht, die einen unfaßbaren Dilettantismus an den Tag legte. Was ziemlich sicher mit Hinrichtungen enden wird.
"Der Iran will den Grad des Zusammenbruchs seiner Luftverteidigung verbergen. Weil ich mich nicht an einen ernsteren Fehler in der Geschichte der Luftverteidigung erinnere"
Alternativ ist da auch das Szenario denkbar, die Militärs täuschen die eigene Regierung. Ich entsinne mich da an den Sechstagekrieg, als Nasser fröhlich Siegesmeldungen verkündete, die auch im Radio zu hören waren, die Israelis aber mit einem Schlag nahezu die komplette ägyptische Luftwaffe vernichtet hatte und die ägyptischen Bodentruppen eine vernichtende Niederlage nach der nächsten erhielten. Nassers Siegesrausch endete erst, als in Kairo geschlagene Soldaten eintrafen... Nur mal so als Idee und als Theorie.
Ich stimme Ihnen ja absolut zu, Trump ist vollkommen unberechenbar. Das Ärgerliche ist, wenn mit einer aggressiven Einzeltat unfreiwillig und ansonsten ohne eigenes Zutun der Gegner seine mangelnde Verteidigungsbereitschaft so fatal und spektakulär unter Beweis stellt.
Ach ja. Zum Thema Affenvergleich. Das basiert auf einen russischen Witz. Ein Affe sitzt auf einer Palme und spielt mit einer Granate. Ein Krokodil kommt vorbei und fragt den Affen: " Was machst du da, Affe, die kann doch explodieren!" "Na und?" antwortete der Affe, "ich habe noch eine!"
Der Iran will den Grad des Zusammenbruchs seiner Luftverteidigung verbergen.
Ist das ein Zitat aus der Novaja Gazeta?
Ich entsinne mich da an den Sechstagekrieg, als Nasser fröhlich Siegesmeldungen verkündete, die auch im Radio zu hören waren, die Israelis aber mit einem Schlag nahezu die komplette ägyptische Luftwaffe vernichtet hatte und die ägyptischen Bodentruppen eine vernichtende Niederlage nach der nächsten erhielten.
Dass die Garden ein Staat im Staat sind, ist ja weithin bekannt. Aber eben das scheint mir plausibel: dass die politische Führung ihnen geglaubt hat - aus Überzeugung oder zunächst einmal aus Prinzip, aber mit offenen Ohren für weniger willkommene Botschaften.
" Was machst du da, Affe, die kann doch explodieren!" "Na und?" antwortete der Affe, "ich habe noch eine!"
Wie verharmlosend! Das könnte auch ein Ostfriesenwitz sein!
das ist ein sehr geist-reicher witz...
Ja. Das Zitat mit dem Grad des Zusammenbruchs der Luftverteidigung ist ein Zitag aus der Novaja Gazeta. Exakt.
Den Vergleich mit Ägypten 1967 habe ich deshalb gewählt, weil der damalige Oberbefehlshaber Amir ein sehr enger Freund von Nasser war und diesen aus letztendlich nicht nachvollziehbaren Gründen über die sich deutlich abzeichnende Niederlage keine Informationen gab. Ob aus Scham, aus Angst - das wird für immer ungeklärt bleiben. Das ist in Ägypten aber bis heute Thema. Wenn ich diesen Vergleich herangezogen habe, wollte ich damit erst einmal nur verdeutlichen, eine Regierung kann durchaus eine Zeitlang vom Militär getäuscht werden. Nicht ganz so eklatante Beispiele zu diesem Phänomen findet man in den USA und in der UdSSR, wo auch CIA oder KGB durchaus auch noch eine Rolle spielen. Letztendlich werden wir ohnehin nur mittels Quellen wie z.B. dieser in der Novaja Gazeta versuchen können, uns dem Thema anzunähern. Bei dem Binnenverhältnis iranischem Militär und Regierung können wir nur versuchen, plausible Erklärungen zu finden. Mir leuchtet diese Erklärung ein. Sie könnte sich aber dennoch als falsch erweisen. Denkbar ist es schon, die iranische Regierung wußte von Anfang an Bescheid. Ich glaube zur Zeit aber nicht daran.
Zum "Ostfriesenwitz" muß ich weiter ausholen. Eine gute Freundin von mir arbeitet in einem ukrainischen Kernkraftwerk. Sie könnte stundenlang Witze erzählen, die seit Jahrzehnten unter sowjetischen Kernreaktor-Technikern kursieren. In diesem Fall wird es ein Witz sein, der unter Technologen in der UdSSR und später in Russland kursiert, der im Bereich Entwicklung von Verteidigungstechnologie arbeitet. Der Interviewte Andrei Gorbachevsky ist ja Radarentwicklungsingenieur. Ich nehme an, Technologen verwerfen untereinander auch Entwicklungen, weil sie den Soldaten eine sachgemäße Handhabe nicht immer zutrauen. Der Witz wird so ein anderer, wenn man mal etwas von der Sprache und der Welt russischer Technologen gehört hat. Frühere IT-Administratoren hatten ja auch so ihre eigene Art von Humor, die man noch im Internet findet. Den kenne ich aus eigener Erfahrung besser, daher ahne ich den Ursprung dieses Witzes...
gerade in zuspitzungen, kriegerischen lagen kann sich militär
von der kontrolle durch die politik frei-machen und autonome wege
gehen, die die eigene bevölkerung ins verderben zieht.
wenn die "stunde der militärs/krieger" ihnen "freie hand" gibt,
und das ist zu großen graden nötig, zeigt sich, ob in den uniformen
denkende mit-bürger stecken,
oder ob sich destruktive strebungen un-gehemmt austoben.
Diese sogenannten Garden sind nicht das Militär.
Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich um Paramilitärs. Anfangs als eine Art Sonderkommando gegen abendländische „Dekadenz“ und Leibgarde von Wickelköpfen, schnell zum Dompteur und Folterknecht und schließlich zur Melange aus Stasi und zweiter Armee aufgeschwungen, und dabei rechte Hand des Oberdespoten.
(Man korrigiere mich bitte, wenn daran etwas nicht genau ist.)
So wie in manchen anderer Diktatur auch, gibt es ja das skurrile Phänomen, daß stets als Volks- und Landesschützer ausgegebene Militärs und Paramilitärs (die meinem Verständnis nach ja eine idealistische und damit gesellschaftlich und ökonomisch passive Rolle zu wahren hätten) sich anmaßen, wirtschaftliche Sektoren einzuverleiben. (Ist das nicht absurd?)
So auch eben mit den sogenannten Revolutionsgarden im Iran, die sich wie bereits erwähnt, alles Einträgliche unter den Nagel gerissen haben (und auch etliche Privatunternehmer und Immobilienbesitzer enteigneten). Hauptbetätigungsfeld also: Absahnen, Bevölkerung drangsalieren und unterjochen, ausländische Dschihadisten protegieren.)
[Gestern esrt wurde Rede des libanesischen Oberhisbollah ausgestrahlt, der eingehend davon schwärmte, wie Soleimani seiner Jünger zerbombte Häuser prompt wiederaufbaute und es überhaupt an nichts mangeln ließ.
Das wird die darbenden Iraner erst recht wieder auf die Palme gebracht haben, die dieser Tage auf den Straßen „Tot dem Diktator!“ und „Ihr seid unser IS!“ rufen und dafür zusammengeknüppelt und inhaftiert werden. Schüsse sind auch wieder gefallen.]
-In unseren Medien wird übrigens dargestellt, die Leute hätten sich wider vorausgegangener Proteste im Spätherbst, nach Eliminierung des Generals hinter das Regime gestellt, und seien dann, nach dem Abschuß des Flugzeugs, erneut zur Renitenz „zurück“gekehrt.
Mir scheint dies wieder eine Verzerrung und Einebnung grundsätzlicher Verhältnisse durch EU-Freunde.
Zwar ist richtig, daß den Iranern weisgemacht wurde, der General habe die IS davon abgehalten, in das Land einzudringen und dort zu massakrieren; und, daß Viele so etwas für bare Münze genommen haben. (Das Ziel der IS-Besessenen war der Marsch auf SA um dortige Heiligtümer von den Saudis zu befreien. Die werden ernsthafte Ambitionen gegen Iran wohl eher tunlichst unterlassen haben, durch dessen Millionenheer sie aufgerieben und weit vor SA ins Jenseits übergegangen wären. Bis ins Parlament vordringende IS-Überfallkommando in einem totalen Überwachungsstaat machte folglich auch weniger plausiblen als False flag- Eindruck zwecks Promotion eben jener RG-Aktivitäten in Anrainerstaaten.)
Zutreffend dürfte neben staatlich organisiertem Soleimani-Trauerzug (dessen herangekarrten Teilnehmern als überwiegend Beschäftigten staatlicher Betriebe und Ämter, denen wie bei üblichen Paraden zuvor ein Angebot gemacht wurde, das sie nicht ablehnen konnten) eher sein, daß der Bevölkerung kaum entfallen sein dürfte, welchen Anteil dieser General an der Brutalisierung der Sicherheitskräfte und Ermordung so vieler Protestierer hatte.
Nach vierzig Jahren konstanter Unterjochung und Auspressung eine Zu- und wieder Abwendung zu suggerieren, als sei die Bevölkerung sporadisch und wankelmütig: Das sieht mir sehr nach ebenfalls 40 Jahre anhaltender Bemäntelung unserer Regierungen aus.
Zurück zu Paras und Militär: Es soll wegen der Völlerei der Ersteren Eifersucht zwischen ihnen herrschen. Ebenso wie allgemein bekannte Rivalität zwischen „moderater“ Regierung und den Hardlinern.
Ich würde jedoch nicht davon ausgehen, daß subtiles Geplänkel unter fundamental zur klepto- und theokratischen Machterhaltung Einigen, so weit ginge, daß die Einen nicht vom Abschuß der Anderen erführen.
„Angst“ der Paras vor der Regierung, die hier beispielsweise angeführt wurde, widerspricht diametral umgekehrter Realität. Schließlich dient Regierung nur dem Laienspiel von Parlamentarismus in einer Totalität. Der Staat im Staat dabei so wenig ein Geheimnis, wie aktueller Präsident diverse Male verlautbarte: „Man läßt uns nicht“, sobald er wieder mal einzugestehen hatte, gemachte Versprechen nicht einhalten zu können.
Der „Affe mit Handgranaten“ macht aus diversen Gründen einen her. Und aus denselben auch der anfängliche Versuch zu vertuschen. Intellektueller Stand, in dem (nicht geringe!) Intelligenz traditionell auf bauernschlaues Taktieren verlegt ist, während Kognition und Wissensdurst in rudimentärer Nische dümpeln, scheint sich im Manöver nach Abschuß plakativ widerzuspiegeln.
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Der Witz mit Affe und Krokodil rief bei mir spontane Assoziation auf.
Lange vor Tschernobyl schon Bezüge zu Rußland gehabt, kann ich nur daran erinnern, daß Radioaktivität / Nukleartechnik in der SU dargestellt wurde, als seien Bedenken dazu übertrieben / die Materie doch harmlos.
Dagegen waren die Einweisungen in unseren Schulen, sich mit Mappe überm Kopf hinter Mauern zu werfen, geradezu hysterisch.
Jedenfalls mag der Witz durchaus vor solchem Hintergrund einschlagen.
Nichtsdestoweniger großen Dank an jenen kühlen Kopf des SU-Militärs, der 1983 den Knopf nicht drückte.
Damals in NY befindlich, hätt es mich wohl noch vor denen daheim weggeputzt. Wobei ein paar Minuten Unterschied den Kohl natürlich nicht wirklich fett machten.
… Daß diese Idioten wieder Raketen an Rußlands Aussengrenzen positioniert haben, und Mitteleuropa wieder ohne jede Not ins Fadenkreuz legten!! … Na ja, `anderes Thema´, auch wenn wir gerade wieder erlebt haben, was es mit Knöpfen so auf sich hat.
ja , unter der drohung, als unkritischer ideolgie-verbreiter tätig zu sein:
wiki:---> iranische revolutionsgarde.
Wer bedroht Sie, und warum?
Ist an der Beschreibung in Wikipedia etwas grundlegend anders?
-
Übrigens so klassisch verdrehende Rhetorik von Machthabern, gestern im Parlament: „Wir werden nicht zulassen, daß der Fehler der RG vom Feind ausgenutzt wird!“
„Der Feind“ = (‚natürlich von fremden Mächten‘ gedungene) Protestierer
Parlamentarische Legitimierung dazu, die Leute niederzuknüppeln und zu verschleppen. –Und ab und zu Kopfschuß, halt.
Das sind aber auch schlimme Finger.
Nur weil die Kinder halt manchmal deformiert oder gar nicht mehr nach Hause kommen, oder weil gewöhnliches Gehalt kaum für Lebensmittel ausreicht, auf die Straße zu gehen und zu skandieren.
Und die Frauen dabei oft nicht einmal schwarz eingehüllt; bösartig so etwas!
Ist aus Ihrer Sicht für die politische Lethargie oder Alltagsmentalität usw. der iranischen Öffentlichkeit vor allem das politische System / die Oberschicht verantwortlich? Die Basis? Der Islam? Die Geschichte des Landes vor 1979?
Moon of Alabama veröffentlichte gerade den Artikel "Was The Shootdown Of The Ukrainian Airplane Near Tehran Intended, A Screw-Up Or A 'Mistake'?" in dem er detailliert auf den Werdegang des Abschusses, die Verantwortlichkeiten und technische Einzelheiten eingeht. "As a former military officer I can not see any fault in what the man did." heißt es bei ihm. Jemand, der Militärtechnik nicht nur kennt wie ein Ingenieur, sondern selbst bedient hat, die Situation in Krisenfällen selbst erfahren hat und die Originalquellen aus dem Iran einbezieht, sollte eine ausreichend zuverlässige Quelle sein. Er erklärt außerdem, warum aus seiner Sicht die politische Entscheidung zur Schließung des Luftraumes ausblieb.
wiki gibt anhalts-punkte: -->weiße revolution.
@ JR's China Blog,
Lethargie ist in der Tat ein Phänomen.
Allein wie seinerzeit zugeschaut wurde, wie Turbane und deren Analphabeten das Ruder an sich rissen!
Natürlich gab es Widerstand dagegen, sogar massiv bis zu Gefechten.
Aber eben nicht von der erforderlichen Größenordnung. Die saß zu Hause herum und goß sich einen Tee ein, als ob es draußen um Fußball oder Karneval ginge.
Westler, die intensiveren Aufenthalt haben als Touristen, finden sich sehr bald dabei wieder, zu fragen: „Warum ist X so; warum ist Y so? Das ist doch unnötig beschwerlich, … falsch, … destruktiv …, verlustreich“, und bekommen schulterzuckend geantwortet: „Das hier ist Iran“.
Fertig. Seit Hunderten Jahren geht das wohl so.
Analog auch gute Speisen, aber mitnichten Erweiterung traditioneller Karte. Daher kein richtiges Brot, nur eine Art von Fetakäse. Keine Wurst außer neuzeitlich übernommener Fleischwurst, weil die es ermöglicht, Abfall enorm gewinnträchtig zu verwerten; und für neue Süßspeisen mußten Vorbilder aus Deutschland / Österreich herhalten … Nur gut, daß irgendwann zuvor mal Dinge wie Kartoffeln und Tomaten aus der neuen Welt weitergereicht wurden.
Über 3000 Jahre Kultur, aber keine Kanalisation. Das bräuchte ja auch Vorausdenken. Die Franzosen nannten die Hauptstadt: „Stadt auf Exkrementen“. Daß keine Cholera grassiert … ´kommt wohl noch.
Keiner fragt sich: „Was kann man erweitern, … anders, neu oder besser machen“.
Bezüglich politischer Lethargie jedoch, zitiere ich mich aus einem anderen Thread:
„Sicher scheint allein die Tatsache, daß trotz massiver Ablehnung durch eine Majorität, die Menschen ein Durchhaltevermögen zur Auflehnung nicht mehr aufbringen.
Meiner Einschätzung nach, nicht nur daran gelegen, daß offene Diktaturen couragierte Individuen systematisch ausradieren, so daß nach Jahrzehnten ein merklicher Wandel von Mentalitätscharakteristik resultiert, sondern allgemein verständlicher Weise auch daran, daß in dem Bewußtsein bei Protest halbtot geschlagen, erschossen, überfahren oder für drastischste Zeiträume in geradezu grauenhafte Kerker geworfen zu werden, immer nur Aufläufe einer beherrschbaren Größenordnung und Dauer zulassen.
Zwar sind die Menschen derart desperat, daß Manche immer noch erstaunlichen Mut aufbringen (so war bei jüngstem Aufbegehren gegen Benzinpreiserhöhung zu sehen, wie die Motorradjunta so beeindruckt wurde, daß sie ihren martialischen Auftritt prompt gegen Hasenfüße eintauschte.) Doch viele von ihnen bezahlen dafür kurze Zeit später, wenn sie nach erkennungsdienstlicher Arbeit aufgespürt, aus ihren Wohnungen geholt und vor radikale Richter gezerrt werden.
Und selbst noch Familien unbeteiligter oder verhaltener Jugendlicher bezahlen neuerdings außerhalb der Gerichtsbarkeit, in dem sie nach spurlosem Verschwinden ihrer Spröße Anrufe erhalten, wonach Freilassung nur gegen Entrichtung eines Obolus (von lokalem Einkommenswert um und über EUR 25 000, je nach Einkommensverhältnissen, deren Dimension den Gefangenen zuvor per Verhör abgetrotzt wurde) zu erwarten sei, welcher einem anonymen Kurier zu übergeben ist. Offenbar eine der neu entdeckten Möglichkeiten für die Exekutive, das Taschengeld aufzubessern.
Man könnte annehmen, daß bereits derart in pekuniärer Existenz Betroffene ihrer Jugend eintrichtern, sich nur nie wieder Demonstrationen anzunähern. Von jenen auf Friedhöfen und nach strapaziöser Odyssee in Warteräumen von Gefängnissen nicht erst zu reden.“
@ Grenzpunkt o
Den Artikel habe ab der Stelle aufgehört zu lesen, wo auch noch nachgeplappert wird, es hätten nur 10 Sekunden für Entscheidung zur Verfügung gestanden.
Derweilen handelte es sich, so weit ich weiß, um 3 Minuten und 40 Sekunden.
Aber schon der Text davor widerlegt den ausgewogenen Fachmann.
Alarm, Alarm, Alarm (wer hätte es gedacht) und Standard bedingt laufend Meldung anfliegender Raketen. Naturalmente.
Ein bestellter Text, der entweder von einem Systemsproß lanciert worden sein muß, oder aber in Anbetracht der preisgegeben Reputation der Gazette eine ganze Stange Dollar gekostet haben wird. Davon sind im Westen einschließlich USA und Kanada ja auch Billionen gebunkert.
Apropos, Trump sagt, er weiß auch wo.
Aber Despoten-Depots anzugeben hat es ja noch nie gegeben.
Jemand eine Idee, warum das wohl so ist?
Zum Blogtitel:
NATÜRLICH! ist (Btw. nicht nur hier) bereits seit langem ein Krieg begonnen und (und damit erklärt) worden:
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1131059.usa-iran-der-krieg-hat-laengst-begonnen.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/sanktionen-krieg-mit-anderen-mitteln.1005.de.html?dram:article_id=457320
https://www.heise.de/tp/features/Buerokratische-Massenvernichtungswaffen-4502166.html?seite=all
<< Jemand, der Militärtechnik nicht nur kennt wie ein Ingenieur, sondern selbst bedient hat, die Situation in Krisenfällen selbst erfahren hat und die Originalquellen aus dem Iran einbezieht, sollte eine ausreichend zuverlässige Quelle sein. >>
Wie kommen Sie zu der Annahme, dass der Herr General jemals selbst ein Radargerät bedient hat? Bei einem sowjetischen Ingenieur, der sein ganzes Leben lang Radarsysteme entwickelt hat, habe ich da wesentlich mehr Vertrauen.
<< in dem er detailliert auf den Werdegang des Abschusses, die Verantwortlichkeiten und technische Einzelheiten eingeht.>>
Na, wenn da so viele technische Details vorhanden sind, dann können Sie bestimmt, zumindest annäherungsweise, ausrechnen wie der Herr General auf die 10s kam. Ich kann ihnen noch ein paar zusätzliche technische Details nennen, wenn Sie sie benötigen. Ich habe da ein Büchlein zu dem Tor 1 System gefunden. Das Teil ist eigentlich recht intelligent. Es kann selbständig die Klassen der angreifenden Flugkörper unterscheiden und im Prinzip auch automatisch arbeiten.
Mal ganz nebenbei, es ist nicht das erste Mal, dass Iraner mit dem Tor 1 System ihre eigenen Landsleute abschießen. Am 17.8.2010 hat es eine iranische F-4 bei einem Trainingsflug erwischt.
"Allein wie seinerzeit zugeschaut wurde, wie Turbane und deren Analphabeten das Ruder an sich rissen!"
Sie verkürzen und verzerren damit die Entstehungsgeschichte der islamischen Repuplik Iran.
Ohne die Einbeziehung / Kenntnis???nahme der Jahrzehnte vor dem Umsturz des (vorausgegangenen,ersten) Umsturzes (1953!) ist Ihr Kommentar mindestens Geschichtsklitterung.
Revolutionen haben immer ihre Vorgeschichte. Das dann nach erfolgter Machtübernahme das Grauen, dass man abwerfen wollte, in ähnlicher oder anderer Form wiederkehrt, ist kein Einzelfall im Weltenlauf.
@ Stiller
Statt einzuwerfen, es fehle Berücksichtigung von Vorgeschichte, hätten Sie vielleicht anführen können, woran Sie dergleichen auszumachen meinen.
Opposition unter dem Schah war weit zuvorderst eine Linke.
Einen grämenden und vertriebenen Khomeini nahm kein Schwein wahr, bis ein (ich meine es sei ein ägyptischer gewesen, weiß es aus dem Stand aber nicht mehr genau) Mullah ein Buch Khomeinis in die Hände bekam und des abstrusen Kladderadatsches darin gewahr wurde.
Damit suchte er den Schah auf, zeigte ihm den Schwachsinn und schlug vor 200 000 Exemplare davon drucken zu lassen, um den Geistesstand dieses Mannes zu demonstrieren (und damit wohl den Klerus in Ghom wohlzustimmen). Der Schah ließ dann auch gleich 500 000 Exemplare drucken.
Allerdings ohne Fußnoten, welche die Inkonsistenz aufgezeigt hätten.
Ohne sie war ohnedies nicht sonderlich beschlagene Leserschaft theologischer Schwarte jedoch nicht imstande, widersinniges Kaleidoskop auszumachen.
Paradoxes Resultat: Popularität des Wirrkopfs.
Als dieser schließlich in Frankreich endete, näherten sich damals intelligenter Köpfe entbehrende Linke, die weder Prinzip ihrer anhängenden Theorie, noch angestammten Ethos islamischer Führung aus der Geschichte überschauten, dem bei Paris gepamperten Exilanten und trugen ihm gemeinschaftliches Banner gegen den Schah an.
So wurde deren subversives Netzwerk im Iran zu Khomeinis Sprachrohr und zur Vertreibung des Schahs, nachdem von ihm gehegte Militärs beschlossen hatten, sich herauszuhalten.
Kaum als Held eingeflogen, machte sich dieser daran, Linke des Teufels zu erklären und die Lande davon säubern zu lassen. (Ebenso wie er sich, nun untergekommen, jäh als Antiamerikaner gebarte.)
Es bleibt unbesehen des Vorfelds dabei, daß eine Mehrheit urbaner Iraner sich nicht dazu verleitet sah, sich für die Ausrichtung neuer Gesellschaftsform einzubringen.
Bei der ‚Es soll jemand machen, oder eben nicht‘-Haltung handelt es sich auch um keine spontan aufgekommene Passivität.
Als Scholl-Latour in den Siebzigern meinte, in der Region sei wegen traditioneller Hierarchie und Delegation an Dorf-, Stammes-, Landesführer etc. Demokratie nicht praktikabel, nahm ich ihm dieses Absprechen als gedachte Diskriminierung einer Kultur für übel.
Doch damit hatte er Recht.
Und seinerzeit war die Unmündigkeit / Ergebenheit noch deutlich ausgeprägter als heute.
@ Stiller
Statt einzuwerfen, es fehle Berücksichtigung von Vorgeschichte, hätten Sie vielleicht anführen können, woran Sie dergleichen auszumachen meinen.
Opposition unter dem Schah war weit zuvorderst eine Linke.
Einen grämenden und vertriebenen Khomeini nahm kein Schwein wahr, bis ein (ich meine es sei ein ägyptischer gewesen, weiß es aus dem Stand aber nicht mehr genau) Mullah ein Buch Khomeinis in die Hände bekam und des abstrusen Kladderadatsches darin gewahr wurde.
Damit suchte er den Schah auf, zeigte ihm den Schwachsinn und schlug vor 200 000 Exemplare davon drucken zu lassen, um den Geistesstand dieses Mannes zu demonstrieren (und damit wohl den Klerus in Ghom wohlzustimmen). Der Schah ließ dann auch gleich 500 000 Exemplare drucken.
Allerdings ohne Fußnoten, welche die Inkonsistenz aufgezeigt hätten.
Ohne sie war ohnedies nicht sonderlich beschlagene Leserschaft theologischer Schwarte jedoch nicht imstande, widersinniges Kaleidoskop auszumachen.
Paradoxes Resultat: Popularität des Wirrkopfs.
Als dieser schließlich in Frankreich endete, näherten sich damals intelligenter Köpfe entbehrende Linke, die weder Prinzip ihrer anhängenden Theorie, noch angestammten Ethos islamischer Führung aus der Geschichte überschauten, dem bei Paris gepamperten Exilanten und trugen ihm gemeinschaftliches Banner gegen den Schah an.
So wurde deren subversives Netzwerk im Iran zu Khomeinis Sprachrohr und zur Vertreibung des Schahs, nachdem von ihm gehegte Militärs beschlossen hatten, sich herauszuhalten.
Kaum als Held eingeflogen, machte sich dieser daran, Linke des Teufels zu erklären und die Lande davon säubern zu lassen. (Ebenso wie er sich, nun untergekommen, jäh als Antiamerikaner gebarte.)
Es bleibt unbesehen des Vorfelds dabei, daß eine Mehrheit urbaner Iraner sich nicht dazu verleitet sah, sich für die Ausrichtung neuer Gesellschaftsform einzubringen.
Bei der ‚Es soll jemand machen, oder eben nicht‘-Haltung handelt es sich auch um keine spontan aufgekommene Passivität.
Als Scholl-Latour in den Siebzigern meinte, in der Region sei wegen traditioneller Hierarchie und Delegation an Dorf-, Stammes-, Landesführer etc. Demokratie nicht praktikabel, nahm ich ihm dieses Absprechen als gedachte Diskriminierung einer Kultur für übel.
Doch damit hatte er Recht.
Und seinerzeit war die Unmündigkeit / Ergebenheit noch deutlich ausgeprägter als heute.
Scholl-Latur zitieren. Warum nicht gleich Karl May?
Es bleibt unbesehen des Vorfelds dabei, daß eine Mehrheit urbaner Iraner sich nicht dazu verleitet sah, sich für die Ausrichtung neuer Gesellschaftsform einzubringen.
Ich sehe nicht mehr so ganz den roten Faden: warum ist die Tatsache, dass die iranische Bevölkerung bisher nicht in der Lage war, sich die Demokratie zu holen (von einem Kaiser, einem Gottvater oder von Siegermächten vorbeigebracht bekommt man sie ja nur ganz selten), für die Beurteilung des Boeing-Abschusses von Belang?
Na - ist das nicht ein bisschen unfair? Es kann ja nicht jeder Korrespondent ein Arabist oder Orientalist sein.
@ JR´s China Blog
Stiller hatte vermeint, meinersich habe in vorausgegangenem Posting die Entstehungsgeschichte des Regimes verkürzt und verzerrt.
Folglich ging ich darauf etwas ein.
-
Scholl-Latour wurde wie der bewandertste Experte zum Nahen Osten, also quasi eben Orientalist gehandelt, und wird heute noch verehrt, als gäbe es keinen Zweiten von seiner Kenntnis.
In Wahrheit jedoch dürften Zionisten k einen gewiefteren Fürsprecher und Legitimierer in deutschem Sprachraum gehabt haben.
-Ich kann mich nebenbei auch nicht erinnern, daß er jemals auf jene Juden in Israel eingegangen wäre, die sich ungebrochen für Rechte der Palästinenser einbringen und dafür geknüppelt werden.
@ Wilfried Jonas
Willkommen in mikroskopisch erscheinender Minorität, die Scholl-Latour für keinen ausgewogenen Berichterstatter hielten / halten!
Eigentlich wollte ich daher: „Damit hatte er einmal Recht“ schreiben. Dachte aber, bevor ich noch geteert und gefedert werde …
Übrigens:
Jene selbst mir als Laien auf Ihren Einwand aufkommende Gedanken zu minimalen Merkmalen auch veralteter Abwehrtechnologie, respektive inkompetent bedienten Systems, wurden am darauffolgenden Tag ziemlich genauso in einem Artikel einer deutschen Wochenzeitung angeführt.
hat unser "lieber scholli" nicht gegen naive vorstellungen angekämpft?
was nicht hindert, über seine naivitäten hinweg zu gehen...
@ denkzone8
Kein Ahnung, was Sie damit meinen (könnten).
Aber ich hätte es interessant gefunden, was der Mann dazu gesagt hätte, wenn darauf angesprochen, daß ein israelischer Archäologe und dessen Universitätsteam (man achte auf den Berufsethos und die Courage dazu!) festgestellt haben, daß heutiges Israel mitnichten die Rückkehr ins gelobte Land ist, welches sich derweil in heutigem Syrien befand, und aus dem nicht etwa das jüdische Volk sondern Bewohner einiger kleiner Dörfer vertrieben worden waren.
Ob SL wohl folgerichtigem Umzug Israels nach Syrien das Wort geredet hätte?
Er hätte eher ´was zusammengeschustert, das Schnürsenkel zu verknoten vermochte.
Es wird gemeldet, daß zwei Raketen abgefeuert wurden.
Nach dem man also nur 10 Sekunden Zeit gehabt haben will, eine Entscheidung zu treffen, gab es aber noch so viel davon, 30 Sekunden später einem Flugzeug in offenbarer Reichweite ein zweites Geschoß hinterher zu schicken.
Derlei Stichhaltigkeit einer Darstellung ist mir aus benannten Umständen heraus überaus vertraut.
Wem sie derweil einleuchten will, der mag sich in einschlägigen Theologieschulen einschreiben lassen. Da wird dieselbe Stringenz konserviert.
Unser "lieber scholli" war ein substantieller Rechter (Gaullist), er hatte ein pessimistisches Menschenbild und hielt darum institutionelle Ordnungen für unumgänglich, er kritisierte – zurecht – konsequent und unbeirrt vom medialen common sense den bürgerlichen Pseudoliberalismus und wurde darum sogar von Linken verehrt. Solche unabhängigen Stimmen fehlen heute weitgehend, auf der rechten, schlimmer aber für uns auch auf der linken Seite. Für ein angemessenes Bild, das sage ich als Linker, fehlt in der ungleichzeitig-pluralen Welt das volle Meinungsspektrum. Für einen Linken ist das rechte Weltbild so falsch wie das bürgerliche, aber Weltbilder sind Ideologien, sie gründen in gesellschaftlichen Realitäten, daher müssen sie von einem materialistischen Standpunkt aus ernst genommen werden.
Versuchen Sie das mal führenden Journalisten zu erklären, die Springer, Bertelsmann und ebenso reaktionäre staatliche Abrichtungsstätten passiert haben, in denen offenbar nicht einmal mehr das Schreiben geschweige denn Allgemeinwissen, dafür aber Meinungsbildung verfeinert wird. (Bzw., wie ich vermute, von vornherein Stromschnittige von der Oberfläche rekrutiert.)
Volles Meinungsspektrum ist längst ganz dolle pfui und durch Votiv metaphysischer Glaubensfreiheit ersetzt.
In gekapertem SpOn hat man in diesem Sinne nicht nur ausgerechnet hier besprochene Abschußmentalität an Arbeitsstationen und leitende Jobs geholt, sondern mit jüngster Erneuerung der Bulletin-Software wohl gleich auch Gelegenheit genutzt, sich allzu unabhängiger Stimmen aus dem Forum zu entledigen (welche ohnedies grozügig mundtot gehalten wurden, wo man wie in puritanischem Kindergarten sämtliche Zuschriften vorsortiert, und im Entsorgen ungemein rührig ist), die nun weder ein Forum sichten, noch Kommentare absetzen können.
-Jedenfalls nähren inzwischen seit über einer Woche anhaltende „Probleme aufgrund technischer Umstellung“ solchen Eindruck bei mir. (Außerdem sollte man denken, daß eine professionelle Domäne vor dem Umsatteln einen Probelauf durchführt.) Schließlich dürfte die Plattform sonstigen, eher angepaßten Nutzern zugänglich geblieben sein.
Die massive Rückkehr zur Dressur manifestiert sich so oder so seit inzwischen ~ 25 Jahren an lückenlos prompter Übernahme jeweiliger Regierungsprogramme und –devisen.
1984 war ein wenig zu früh angesetzt. Jetzt erst scheint der Plot so richtig aktuell zu werden.
Und wo ich von medialer Zuarbeit sprach: Sie erfolgt dementsprechend auch für den Iran als einträglichen Schützling der EU.
Heutiges Beispiel: „Hassan Rohani hat indirekt zugegeben, dass die Flugzeugkatastrophe vor einer Woche und der Umgang der politischen Führung damit zu einer Vertrauenskrise in der iranischen Bevölkerung geführt haben.“
Der Hohn schlechthin und Schlag ins Gesicht Millionen Unterjochter.
Wird doch unverfroren insinuiert, es habe Vertrauen in eine Schreckensherrschaft bestanden.
Es bedarf wahrlich keiner speziellen Kenntnis zur Lage im Land, um mit solcher Aussage schematische Bemäntelung einer Tyrannei zu erkennen, welche sich über die Jahrzehnte auch als konzertiertes Schweigen zu Massakern unter Beweis stellte.
Wem die Behütung brutalster Herrschaft jedoch noch nicht ganz offenbar ist, der mag im Internet nach „Tribunal Iran“ suchen. Ich bin fast sicher, daß sich die Filmdokumentation zu dem Tribunal über iranisches Schergen- und Henkertum auf Youtube finden läßt. (Achtung: Nur für Hartgesottene!)
Von deutschen TV-Anstalten war und ist ja aus einschlägigen Gründen nicht zu erwarten, daß diese und andere Tyrannei beleuchtende Dokumentarfilme ins Programm aufgenommen würden.
-
In der Meldung besagter Schönfärberei folgt sehr bemerkenswerte Aussage des Präsidenten Rohani, daß das Volk nicht nur durch eine Partei vertreten sein kann, und, daß alle Kandidaten und Parteien zugelassen werden müßten.
Womit er dem großen Führer Khamenei widerspricht, der vor wenigen Jahren (wie man ja denkwürdiger Weise einzugestehen hat, berechtigter Weise) angeführt hat, daß es überall üblich ist, vorselektierte Kandidaten zu präsentieren.
Doch erstens hat Rohani schon etliche Schönwettersprüche verlauten lassen, um dann keinerlei Lockerung folgen zu lassen.
Zweitens hätte die Zulassung von Opposition an Wahlurnen ausschließlich unter internationaler Beobachtung von Wahlen Chance auf authentische Abgabe und Auszählung / bliebe sie ansonsten bloße Farce, wo Mauscheln zum Tagesgeschäft gehört.
Und die Schmach internationaler Aufsicht würde man sich kaum antun, wo man schon beim Raketenballern tumber Eitelkeit wegen den Luftraum für zivilen Flugverkehr nicht sperrte, um sich vor den Amerikanern keine Blöße geben zu wollen. (Davon abgesehen, daß eine echte Wahl das Regime ad hoc zu seinem Ende führte.)
Drittens läge es in der Zwangsläufigkeit oppositioneller Kandidatur, eine Alternative zu gegebener Staatsräson an Kleptomanie, Nepotismus und Unlauterkeit in Aussicht zu stellen, womit ein Kandidat auch schon prompt vom Fenster weg ab in den Kerker wäre.
Doch zur Attraktion für Weltöffentlichkeit und Mobilisierung gegen die Bedrohung durch Trump dient so eine angetäuschte Perestroika allemal.
Paradebeispiel tradierter taktischen Bauernschläue.
"scholli" stand auch in der tradition französischer außen-politik:
er beobachtete mit spezifischem blick deren imperiale interessen-sphären
in asien, nord-afrika, nahem osten,
die mittlerweile von der anglo-amerikanischen konkurrenz
auf andere weise "be-arbeitet" wurde.
er brachte ein stück multi-perspektive ein.
in deutschen medien dominierte damals
die sicht des amerikanischen hegemons in meist naiver weise
und S-L bot eine alternative zu dieser und "real-sozialistischen"
interpretationen.
dabei war er nicht frei von fehl-einschätzungen.
bei all diesen richtigen feststellungen über den mullah-iran
sollten wir das staats-gebilde der 1000 prinzen in saudi-arabien
aber auch nicht beschönigen.
Einverstanden zu S-Ls relativer Ausgleichung damaliger US-Ergebenheit.
Irgendetwas an relativ kritischer Ausrichtung muß so hoch reputierte Personalie schon authentischem Anschein zuliebe ja auch aufweisen.
Und zugegeben: Bei damaliger Gleichschaltung zu sakrosanktem Imperialismus hatte jedes fragende Quäntchen besonderen Wert.
-
Nein; warum auch sollte man beim Fokus auf Iran SA zusprechen.
Die beiden sind ja nicht von inhärentem Gegensatz.
Eher befehdende Zwillinge.
Auch weil die SA in guter Tradition verwerfen, wie der Iran ihnen unter die Arme griff und zum Anderen, der Iran die Unterstützung durch Israel.
Verbindlichkeit, Verantwortung, Dankbarkeit …
Drei übliche Auslegungen sich ihrer umgehend zu entledigen:
# Wohltat kam einem zugute, weil Wohltäter sich einer Gabe zu entledigen gedachte.
# Weil er sich hervortun wollte.
# Weil Allah die Hilfe einfädelte.
Völlig affig, wie hier Ursache und Wirkung verdreht wird. Iran hat einen Fehler gemacht und fertig.
Ihr Raubtierkapitalist
Widmen Sie sich neben dem Scheffeln vielleicht auch einer Pflege von Affen?
Schließlich sind die an der Seidenstraße Erfinder des Abzockens auf breiter Ebene, also des Wucherns á la ‚Raubtierkapitalismus‘.
(Als ob dissozialer Wirtschaftsform das Raubtier erst voranzustellen wäre.)
Ich glaube, Rtk wollte Ihnen lediglich sekundieren. Sie müssen sich also nicht streiten.
Wenn dem so ist, habe ich es nicht gepeilt, und entschuldige mich!
Wenn ich es gestern richtig verstand, weigern sich Mullahmilizionäre nun, die Blackbox des Fliegers herauszugeben.
(Man achte wieder einmal darauf, wie wenig Solcherlei den Medien europäischer Affiliierter einer Meldung würdig zu sein scheint.)
Ganz so, als wäre weder ein Flugzeug abgeschossen worden, noch als handelte es sich dabei um Eigentum eines anderen Landes.
Das ist die Unberechenbarkeit, Eigenmächtigkeit und nicht herzustellende zivilisatorische und gesellschaftliche Übereinkunft dieser Mentalität.
Ob in alltäglicher Skrupellosigkeit, oder in administrativer wie nun mit bodenloser Anmaßung zur Blackbox, und zuvor Überfällen auf Konsulate im Land.
Da mag es internationale Absprachen zu diplomatischer Immunität oder Landeshoheit in Auslandsvertretungen und sonstige Gepflogenheiten geben, die weltweit respektiert werden. Nur eben, daß in islamischer Mentalität Nichts existiert, das Verbindlichkeit zu sichern vermag.
Faktenresistenz, allzeitige Wandelbarkeit von Auslegung und beliebige Handhabung, die sie eben bestimmt und kaum jemals verläßlich und berechenbar macht.