Blue Card - oder: Sowas kommt von Sowas

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Green Card, Blue Card, Geld Card.

Da ist er also, der nächste wirtschaftspolitische Brecher, welcher uns schon bald an das Tor der makroökonomischen Glückseligkeit klopfen lässt. Uns, oder nicht?! Oder der nur ein paar von uns ...

Jeder der einem der Mangelberufe angehört, bei denen die Arbeitsmigranten nur 33.000 Euro Jahreseinkommen nachweisen müssen, um kommen zu dürfen, kann jetzt an seiner Gehaltsabrechnung ablesen, ob sein Arbeitgeber einen Lohnkostenvorteil verschenkt, wenn er ihn nicht bei sich bietender Gelegenheit gegen einen Mister Blue Card austauscht.

Und dann wundern sich einige, wenn die Kinder von denen, die jetzt Angst haben, von einer Armee gut ausgebildeter Einwanderer aus dem Mittelstand ins Präkariat abgedrängt zu werden, durch die Lande fahren Nagelbomben an Fahrräder hängen und wahllos erschießen wen sie für nicht artgerecht halten.

Auch 33 war es nicht so sehr die damals noch relevante Arbeiterklasse, welche den starken Mann herbei sehnte und schließlich auch bekam sondern vielmehr das durch die Weltwirtschaftskrise vom Abstieg bedrohte Kleinbürgertum. - Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist verdammt sie zu wiederholen.

Aber was soll's, wenn wir mit der Blue Card die deutschen Wettbewerbsvorteile erhalten, mit denen wir Griechenland, Portugal, Italien, Irland, Frankreich niederkonkurieren können, um ihnen im Anschluss zu diktieren wo es lang geht in Europa? Also halt die Angela der Ursula gesagt: Mach mal!

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