Nachdem vor etwa einer Woche die Medien mittels irgendwelcher Experten der
Bertelsmann-Stiftung schon mal vorgefühlt hatten, ob ein Raunen durch die Bevölkerung geht, wenn die Herren im gebügelten Weiß beabsichtigen die Daumenschrauben weiter anzuziehen, und sich nichts relevantes tat, geht nun die Regierungskoalition in die
Vollen .
Interessant ist der Zeitpunkt zu dem sie die nächste Lunte an den Sozialstaat legt. Ein halbes Jahr vor der Wahl. Offenbar ist sie der Meinung, die Bevölkerung hält die Sozialdemokratie bereits von vornherein für so unwählbar, dass man seine eigenen Absichten nicht mehr verhüllen muss. Richtig! Dann braucht man sich nach der Wahl für die Durchführung des Vorhabens nicht zu rechtfertigen, es geschieht dann ja mit Ansage.
Nun wir nähern uns diesem Punkt um ein weiteres mal.
Es ist ja nicht so, dass tumbe Gutmenschen ohnmächtig gegen die Macht des Faktischen anrennen. Dass uns erzählt wird, die Erhöhung des Renten Eintrittsalters in 50 Jahren wäre zwingend, um die nachwachsende Generation vor unvorstellbar hohen Sozialbeiträgen zu bewahren ist nichts als Demagogie. Mit einer als Prognose getarnten Nebelkerze lenkt man davon ab, dass der nachfolgenden Generation mit nichts besser zu helfen wäre, als mit dem Erwerb von Bildung, Fertigkeiten und Sozialkompetenz, einer hinreichend funktionierenden Umwelt, sowie dem Zugriff auf Kapital, um damit ihre Lebensplanungen in Angriff zu nehmen. Dies sind die Voraussetzungen dafür, künftig eine Arbeitsproduktivität zu entfalten, mit der das Durchfüttern der Alten kein ernsthaftes Problem wäre.
Diese Produktivitätszunahme wollen die Herren im gebügelten Weiß jedoch nicht der Bevölkerung zukommen lassen. Statt dessen geben sie immer weniger Menschen den Zugriff auf die genanten Ressourcen und träumen davon, dass der Anteil der reichsten 10 Prozent der Bevölkerung am Nettovermögen im Jahr 2060 von heute 53 auf 75 Prozent gestiegen sein wird.
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