Riot-Handys - Der nächste Trend?

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Nach den Facebook-Revolutionen im Maghreb nun also die Blackberry-Riots im Vereinigten Königreich. Während Saudi-Arabien den Machthabern in Syrien untersagen will, was die eigenen Truppen vor wenigen Monaten in Bahrein noch selbst exekutierten, will Britanniens Cameron Kommunikationsstrukturen stören anstatt das Problem zu lösen. Er beabsichtigt also ein Vorgehen zu kopieren, das schon in Tunesien und Ägypten nicht funktioniert hat, eines bei dem man denen, die es einsetzten, zu recht Demokratiefeindlichkeit vorwirft. - Bloß gut, das es in U.K. nicht um mehr Demokratie ging, sondern um das Plünderen von Konsumgütern.
Aber das ist ja jetzt vorbei.
Wer weis, wozu die Riots den Premier sonst noch verführt hätten? - Einen Mann der Plünderer für Kranke hält, die es zu bestrafen gilt. "Kranke bestrafen." Was für ein Menschenbild hat dieser Typ? - Vorhumanistisch vermutlich. Oder posthumanistisch - immer hart am Wind des Zeitgeists? Da fragt man sich doch glatt, ob jetzt Europa weit der Absatz von Blackberrys in der Käufergruppe der 11 - 25 Jährigen anziehen wird. Und sei es nur der Coolness wegen. Die Marketingexperten werden es herausfinden. Und wir werden es erfahren, wenn wir am nächsten Sonntag am Frühstückstisch sitzen, die Zeitung aufschlagen und dabei ein Handyprospekt zu Boden fällt auf dem ein vermummter Jugendlicher den Arm in die Höhe reist, als ob er einen Stein nach uns werfen will. Nach einem Biss ins Brötchen sehen wir genauer hin und entdecken, es ist ein Blackberry, das er anpreist. - "Null € mit Vertrag - nur plündern wäre geiler!"

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