Das Internet, ein Medium für Meinungsmacher?

Glosse über die Kulturverhunzung des Internet, durch ausuferende Veröffentlichungen von Meinungen dort

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Irgendwelche Dilettanten veröffentlichen eine Meinung nach der anderen im Internet, so wie ein Kettenraucher, sich ständig eine neue Zigarette anzünden müssen, weil die vorherige schon erloschen ist. Das gesamte Netz scheint von diesen nutzlosen Meinungsäußerungen überschwemmt zu sein, die bestenfalls manchmal amüsant sind, aber auch nur deshalb, weil man doch weiß, das sie einen Sachverhalt, häufig falsch wieder geben. Die sicher Millionen Meinungen, die im Netz kursieren, wimmeln dort von solchen Plattitüden, dass sie einem auch mal die Sprache verschlagen können. Eine Meinung sollte jeder Bundesbürger natürlich haben dürfen, sie aber ins Internet zu stellen, dass muss dann jeder für sich entscheiden. Man darf ja sicher beispielsweise einem Kollegen die „Meinung geigen“, wie man das so schön zu sagen pflegt. Aber dies geht dann nur zwei Personen etwas an, die Meinungsverschiedenheiten haben, die sie versuchen werden möglichst schnell aus der Welt zu schaffen und haben nichts mit den Meinungsäußerungen im Netz zu tun. Dennoch bleiben jene Meinungen im Netz vorerst gespeichert und sind jederzeit abzurufen und können von Jedermann gelesen werden. Hierbei könnte man in diesem Zusammenhang feststellen, dass es sich um „eingefrorene Meinungen“ handelt, die über längere Zeit im Netz nicht gelöscht werden können bzw. dem User es sehr schwer gemacht wird, eine entsprechende Löschfunktion überhaupt finden zu können. Das Internet, ist ein Medium, welches Texte, Bilder und Videos usw. gespeichert hat, um den User damit zu füttern, um ihn insbesondere bestens zu informieren, jedoch nicht in die Tiefe gehend, denn will man für ein bestimmtes Thema recherchieren, weisen einige Links zu diesem Thema, auf entsprechende Bücher hin, die man nun bestellen und für gutes Geld anschließend kaufen soll. Da wäre es doch ein Leichtes, in eine naheliegende Buchhandlung zu gehen und es sich dort zu erstehen, wenn es zufälligerweise vorrätig wäre. Denn so ein Einkauf bereitet dem Konsumenten doch viel mehr Freude, als das Buch im Internet zu bestellen, welches man noch nicht einmal in Händen halten kann, stattdessen stehen dort diverse Fotos zur Verfügung, die in allen erdenklichen Perspektiven das Buch visuell zeigen und man sich zudem eine „Leseprobe“ antun kann, die nicht länger als ein paar Buchseiten ist, aber nicht ausreichend informiert, so dass man doch im Zweifel ist, das Buch überhaupt im Internet online bestellen zu wollen. Doch der Gang in eine Buchhandlung, als ergänzende Option, wird wohl die realistischere Variante sein. So blieb den Menschen damals eben nichts anderes übrig, als die Sachen, die sie benötigten, im Laden zu kaufen. So gibt es heute jedoch, gleich zwei Optionen, entweder seine Geschenke im Internet zu bestellen (vielleicht sogar preiswerter, als im Laden) oder die konventionelle Variante zu wählen, seine Geschenke gleich vor Ort, im Geschäft zu kaufen. Der Käufer hat hier die „Qual der Wahl“ - sollte er aber auf den persönlichen Kontakt im Geschäft zurückgreifen und den Einkauf mit vielen anderen Kunden dort genießen wollen, macht ihn dies in der Regel sicher viel mehr Freude, als „einsam“ seine Sachen im Internet zu bestellen. Denn das Internet kann die einzigartige Verkaufsatmosphäre im Geschäft wohl niemals ersetzen – und sie wird es auch keinesfalls tun können!

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

Avatar

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden