Das Lieblingsgift des Mannes im Kreml?

Kommentar zum Thema Politik

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Als der russische Oppositionelle N. auf dem Inlandflug in die russische Heimat unterwegs war, brach er noch auf dem Weg dahin im Flugzeug zusammen – und fiel dort ins Koma. Wie sich aber durch deutsche Behörden herausstellte, handelt es sich hier um das stark wirksame Nervengift „Nowitschok“, welches dem Kreml-Kritiker beinahe zum Verhängnis geworden wäre.
Jenes Nervengift, das auch als das bevorzugtes „Lieblingsgift“ des russischen Präsidenten gelten soll, denn so haben Giftgasattacken durch die russische Regierung Tradition und eine lange Liste von Opfern.
Weil sich der russische Oppositionelle N. mit einer Vielzahl von Aktionen gegen die politische Führung in Russland unbeliebt machte und sich dadurch, deren Unmut zu zog, wird er vermutlich in Moskau in Ungnade gefallen sein, so dass sich Nawalny dort hochrangige politische Feinde – darunter wohl auch der Präsident persönlich – gegen sich in Stellung gebracht hat.
Doch selbst das Insistieren von Kanzlerin Merkel, jetzt sofortige Aufklärung und Härte gegenüber Russland einzufordern, wird dies den mächtigen Kreml-Chef nur ein müdes Lächeln kosten.
Zudem ließ das russische Außenministerium verlauten, das es keinerlei Beweise für die Tat gäbe – sowie es bei allen vorangegangen Giftgasanschlägen auf russische Regimegegner, es bisher der Fall gewesen ist. Denn ohne jegliche Beweislage in diesem Fall, gilt auch hier die deutsche Rechtsprechung „Im Zweifel für den Angeklagten“.
Dies sollte in diesem Zusammenhang auch für den russischen Präsidenten Putin gelten, jedenfalls solange, bis belastende Beweise im Fall N. von russischer Seite, hierzu aber überhaupt noch auftauchen sollten.
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Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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