1976: „Bruder Brüsewitz“

Zeitgeschichte Die Selbstverbrennung eines Pfarrers und die Reaktion evangelischer Bischöfe belasten in der DDR das Klima zwischen Staat und Kirche. Von Konterrevolution ist die Rede
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2016

Im historischen Gedächtnis der Ostdeutschen spielt der 11. September 1976 kaum eine Rolle. Dabei haben bei der Erinnerung an jenen Tag gleich zwei Ereignisse Aufmerksamkeit verdient. Es gab eine Konferenz der evangelischen Kirchenleitungen, kurz KKL, die einen „Brief an die Gemeinden“ zur republikweiten Kanzelabkündigung verabschiedete. Was der enthielt, wurde bald darauf in einem Schreiben von SED-Chef Erich Honecker an die Kreissekretäre der Partei als einer der „größten konterrevolutionären Akte gegen die DDR“ eingestuft.

Am Abend des 11. Septembers 1976 konnte schließlich der Liedermacher Wolf Biermann sein Großes Gebet der alten Kommunistin Oma Meume in Hamburg zum Besten gaben. Er tat das – Augenbrauen hoch, Trä