„Brüssel ist ein Labor“

Interview Europa ist langweilig? Einen Europa-Roman will keiner lesen? Nein. Robert Menasse beweist das Gegenteil
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2017
Durch Brüssel weht ein alteuropäischer Geist
Durch Brüssel weht ein alteuropäischer Geist

Foto: Romy Arroyo Fernandez/Zuma/Imago

Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse steht mit seinem Roman Die Hauptstadt auf der Shortlist und wird als Deutscher-Buchpreis-Träger gehandelt. Zum Interview treffen wir uns aber weder in Brüssel, wo der Roman spielt, noch in Wien, wo Menasse lebt, sondern in Berlin.

der Freitag: Herr Menasse, Sie waren während der Terroranschläge 2016 in Brüssel. Einerseits hat man – obszön gesagt – Material, andererseits wird das Romanprojekt dadurch ja noch existenzieller, oder?

Robert Menasse: Wissen Sie etwas Schauerliches? Als ich den Roman komponiert habe, war klar, dass am Ende der Anschlag ist. Es klingt so schauerlich, wenn ich das sage, aber den Anschlag habe ich geplant – und dann ist er wirklich passiert.

Und am Anfang des Romans l