Die Hölle ist leer

Bühne Seit über 20 Jahren arbeitet das freie Berliner Theaterprojekt aufBruch mit Häftlingen. Das Ensemble der JVA Tegel spielt Shakespeares „Der Sturm“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2019

Gesellschaftskritisches Theater ist nicht gut beleumundet. Es gilt als langweilig, aber halt immer noch irgendwie „wichtig“ – erst recht, wenn ein ganzes Theater im Ruf steht, darauf abonniert zu sein. Was passiert meist? Der Kulturmensch wird in Haft genommen und nach zwei Stunden wieder entlassen. Wie es anders geht, zeigt aufBruch. Das Berliner Projekt macht seit über 20 Jahren Theater mit Strafgefangenen, nicht nur in der JVA Tegel, man war auch schon in Chile, aktuell ist Shakespeares Sturm zu sehen.

Der Anspruch ist hoch, das Original wurde mit einer Version des afrokaribisch-französischen Schriftstellers Aimé Césaire verknüpft, dazu gibt es Texte des französischen Kolonialkritikers Frantz Fanon. Aber weshalb der Sturm? Shakespeares R