Baumagnat statt Bauern

Landgrabbing Seit Ausbruch der Finanzkrise ist Agrarland für Investoren begehrter denn je. Nicht allein für Afrika sind die Folgen verheerend
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2018
Zuckerrohranbau am Rande des Krüger-Nationalparks in Südafrika
Zuckerrohranbau am Rande des Krüger-Nationalparks in Südafrika

Foto: Dan Kitwood/Getty Images

„Freuen Sie sich über steigende Preise?“ Mit diesem Satz bewarb die Deutsche Bank im April 2008 einen Agrar-Rohstoff-Fonds ausgerechnet auf Brötchentüten. Für einen winzigen Augenblick offenbarte das Geldinstitut seinen Zynismus: Zu diesem Zeitpunkt waren die Preise für Rohstoffe wie Weizen explodiert, der Lebensmittelpreisindex der Welternährungsorganisation FAO hatte sich in einem Jahr verdoppelt. Es kam zu Hungerrevolten in mehreren Ländern. Die Krise wurde durch massive Spekulationen mit agrarischen Rohstoffen an den Warenterminbörsen befeuert. Zwischen 2006 und 2011, also während der Finanzkrise, sollen spekulative Kapitalanlagen mit Agrarprodukten von 65 Milliarden auf 126 Milliarden Dollar gestiegen sein. Die Geschäfte mi