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Das ganze blöde Gerede über den Winter: Kalt soll er werden, warm soll er werden, lang soll er werden oder ganz kurz. Ein Jahrhundertwinter eben.

So haben wir den Abend verbracht: mit Gerede in der Geborgenheit der Erinnerungen. 1975! Oder war es '76? Das war hart. Der Neujahrs-Sekt gefror auf den Balkonen. Und die Kohle war knapp. Himmel, waren wir eins.

Und dann stolpern wir hinaus in die Gegenwart dieser Nacht, und es ist: Winter. Er erwischt und kalt.

Das Zentrum dieser möchtegerngroßen Stadt – es ist weiß, es wirkt unberührt. Meine Spuren sind die ersten im Schnee nach dem Jahrmarkt. Das Leben zeigt sich verschwiegen: Dem Kitsch zugeneigt fressen die Farben die Wörter. So viel Watte nur wegen der Zeit. Wir streifen die Stammkneipe, alle Stühle sind oben; an der Bar drei Monologe. Die wissen wohl gar nicht, dass es schneit?

So kann man in Millimetern Höhe gewinnen. In der Breite wären sie marginal.

Der Himmel ist rosa. Aber er kommt runter, gerade jetzt ...

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Geschrieben von

kay.kloetzer

Kulturtante in Leipzig.

kay.kloetzer

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