"Wissenschaftler haben ein Medikament entwickelt, das alle positiven Effekte eines Rauschs auslösen kann – aber ohne Gesundheitsrisiken, Suchtgefahr und vor allem: ohne Kater am nächsten Tag", jubelt die "Huffington Post".
So soll es funktionieren: "Das Medikament wirkt auf das Gehirn, und verursacht dort die leichte Benommenheit, die viele Menschen beim Trinken als angenehm empfinden. Durch Einnahme eines Gegenmittels lässt sich die Wirkung aber sofort abstellen, sodass der Konsument völlig klar im Kopf ist und Auto fahren oder arbeiten kann."
Und weil jemand die frohe Botschaft überbingen muss, wird der (britische) "ehemalige Regierungsberater David Nutt" zitiert, "dass das neue Medikament eine Alternative zu Alkohol werden könnte, so wie die E-Zigarette die normalen Zigaretten verdrängt".
Leute, Ihr könnt Genuss nicht dadurch ersetzen, dass Ihr ihn simuliert. Ihr müsst ihn übrigens auch gar nicht ersetzen. Es sei denn, Ihr wollt den funktionierenden, kontrollierbaren, vor allem kommunikationssedierten Staatsbürger, dem es genügt, daheim auf der Couch fettreduzierte Chips mit zuckerneutraler Coke runterzuspülen, derweil er am Computer rezeptfrei Interaktion nachspielt, um am nächsten Morgen "völlig klar im Kopf" arbeiten zu können. Zumindest Auto zu fahren.
Genügt? Dann sollte mal endlich jemand die Gesellschafts-Simulation updaten. Nicht, dass da noch was abstürzt. Und dann alles weg ist.
Kommentare 12
Schon wieder ein neues Bügeleisen für die Dellen in der Matrix?
Ist das ein Foto von Ford - oder ein Warnhinweis?
""Wissenschaftler haben ein Medikament entwickelt, das alle positiven Effekte eines Rauschs auslösen kann – aber ohne Gesundheitsrisiken, Suchtgefahr und vor allem: ohne Kater am nächsten Tag", jubelt die "Huffington Post".
Seit Anbedinn lebt dder Mensch forschend durch Selbstmedikation voller Risiken davon, dass Gifte so belebend, stimulierend, oder auf Sicht letal wirken.
Gebt mir meine selbst erarbeitete Dröhnung Adrenalin hier, Nüchternheit da, zurück
Danke für den passenden Text zum Aldous Huxley jahr ( 1893- 1967)
"Die schönste aller Welten",
"Alice im Wunderland"
Sie stören sich doch nur an der Pillenform.
Das ganze gibt es als Getränk, dann kann man zusammen saufen und schwadronieren wie gewohnt, nur gesünder.
Mit einiger Sicherheit gibt es aber ähnliche Symptome wie bei anderen Drogen: man gewöhnt sich dran, will es immer mehr und immer öfters. Anders geht es gar nciht, so ein Hirn ist halt dynamisch.
Sehen wir und mal auf einen Cocktail ?
Genügt? Dann sollte mal endlich jemand die Gesellschafts-Simulation updaten. Nicht, dass da noch was abstürzt. Und dann alles weg ist.
Wieso? Es gibt doch schon längst die Sims. Du mußt einfach nur das Spiel in regelmäßigen Abständen abspeichern, dann kannst Du auch schon mal den einen oder anderen Absturz verkraften.
der "ehemalige Regierungsberater David Nutt"
Das ist einfach nur ein sprechender Name: nutter heißt "Bekloppter".
liebe kk,
wer könnte leben ohne den trost der apotheken?
über mögliche nebenwirkungen fragen sie ihren arzt oder apotheker.
grüße, hy
Nicht Ex- , sondern Uxperte.#
Gut, das wir drüber gesprochen haven
Haha au Backe, der Rob Ford is ja ne echte Knalltüte, ich verfolg das schon zwei Wochen ... im Prinzip wieder eine Sau die durchs Dorf getragen wird, vielleicht um die Zeit totzuschlagen bis die Obamacare-Website endlich funktioniert. Da wäre es wieder mal Aufgabe der Medien maßvoll und mit richtigen Prioritäten zu berichten. Rob Ford gehört nach "Gemischtes", irgendwo hinten. Die Medien haben ihm zum Titelbild gemacht, mit eifriger Hilfe durch den Empörungsreflex der Bevölkerung. Wobei Ford schon wirklich unterhaltsam ist...
Toll, benommen fühle ich mich schon ohne Pille und Bier...schon wieder nicht meine Droge.
Du auch? Nu sag doch mal, woher kommt das? Ich will demnächst ja mal einen Beitrag über Diagnostik schreiben. Andauernd kommt Benommenheit als Symptom vor. Ich habe schon alle Krankheiten an mir entdeckt, weil ich auch immer so benommen bin.
Haha, habe heute eine Tschechow-Premiere gesehen ("Iwanow") - Benommenheit ist nicht neu, sie hieß bei ihm Langeweile oder Müdigkeit. Würde ich heute mit Verdrossenheit übersetzen. Gleichwohl geht es natürlich weniger darum, ein Wort dafür zu finden, als die Ursache. Und das Gegengift. Muss ja keine Droge sein.