Interview mit einem Falken in der Taz

Nukleare Eskalation Exklusiv in der Taz: Toni Hofreiter lanciert einen Koalitionswechsel zu CDU, Grünen und FDP - um Taurus vielleicht doch an die Ukraine liefern zu können

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Bereits im Dezember hat die Ukraine den russischen Nuklearstützpunkt Engels mit Drohnen angegriffen, der Freitag berichtete:

Nukleares Eskalationspotenzial: Ukraine greift Militärbasen im russischen Hinterland an

Kriegsszenarien

Der Drohnenangriff auf den russischen Stützpunkt Engels im Dezember war eine Zäsur. Er traf einen Stationierungsort nuklearer Trägerwaffen, die Teil der „atomaren Triade“ sind. Mehr als nur ein Indiz für verhängnisvolle Eskalationsrisiken《 https://is.gd/t7bi8r

Während Roderich Kiesewetter fordert, den Krieg nach Russland zu tragen 》„Russische Militäreinrichtungen und Hauptquartiere müssen zerstört werden“, sagte Kiesewetter: „Wir müssen alles tun, dass die Ukraine in die Lage versetzt wird, nicht nur Ölraffinerien in Russland zu zerstören, sondern Ministerien, Kommandoposten, Gefechtsstände“, betonte er. Offen forderte er auch die Lieferung der Taurus: Scholz müsse sich bei Joe Biden in Washington „grünes Licht“ geben lassen, die Marschflugkörper zu liefern.《

》„Krieg muss nach Russland getragen werden“: CDU-Experte fordert Eskalation – gegen den Worst Case《 (Frankfurter Rundschau, https://is.gd/3KFT1J )

Im Taz-Interview https://is.gd/OBR4hl erklärt Hofreiter nun: 》Ich glaube, dass die Grünen, die FDP und auch die Union in dieser Frage durchsetzungsfähiger werden müssen, weil wir alle ein hohes Interesse daran haben, dass die Ukraine den Krieg gewinnt《

Diese "Willigen" - eine Koalition der Falken, ein Wechsel, wäre die logische Konsequenz - unterschätzen das Eskalationsrisiko gewaltig - die Paradoxie ist ja, dass wan sich in den Argumentationen darauf verlässt, dass Putin den juristischen Begründungen folgt und eine Tauruslieferung nicht als Kriegseintritt wertet, während im Übrigen wieder und wieder erklärt wird, er halte sich weder an Verträge noch an Vereinbarungen.

In einem Nebensatz nimmt Hofreiter Bezug auf die 'wirklich erfolgreiche Ostpolitik von Willy Brandt' - würde er dies ernst meinen, sollte er sich darauf besinnen, dass sie in erster Linie die Sicherheitsbedenken der Gegenseite (heute: Stichwort Nato-Osterweiterung) ernst genommen hat

》„... ob es nicht Möglichkeiten gibt, diese durchaus berechtigten Sorgen dem Regime graduell so weit zu nehmen, dass auch die Auflockerung der Grenzen und der Mauer praktikabel wird, weil das Risiko erträglich ist. Das ist eine Politik, die man auf die Formel bringen könnte: Wandel durch Annäherung.“《 (Bahr 1963)

Wandel durch Annäherung

Zwei Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer und der Kuba-Krise suchten Willy Brandt, damals Regierender Bürgermeister von Berlin, und sein Mitarbeiter Egon Bahr nach friedlichen Wegen, den Kalten Krieg zu überwinden. Bahr gab der veränderten Strategie einen denkwürdigen Namen.《 (Deutschlandfunk, https://is.gd/Pa2Zvg)

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