Alte Hausmittel gegen Mückenstiche

Vampire an der Elbe Mückenabwehrspray scheint die kleinen Blutsauger an der Elbe nicht zu interessieren. Alte Hausmittelchen sollen den Juckreiz mildern. Welches hilft am besten?

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Endlich mit dem Fahrrad aufs Land. Eine Tour an der Elbe ist geplant. Nachdem mich Dr. Google über die Mückenplage in Wassernähe aufklärt, sprühe ich mich mit Mückenspray aus der Drogerie ein. Ich verteile die übelriechende Flüssigkeit auf Haut, Kleidung und Haare. Das Etikett auf der gelben Flasche verspricht vier Stunden Schutz vor Stichen, danach sprühe ich nach.

Unterwegs schwirren massenhaft summende Blutsauger an mir vorüber und ich lächle. Ich bin geschützt. Große Ernüchterung am Abend nach dem Duschen. Ich zähle 40! Mückenstiche alleine schon auf dem linken Bein und gebe die Zählerei entnervt auf. Nun bloß nicht kratzen. Kratzen sorgt dafür, dass sich der Speichel der Minivampire im Bereich der Einstichstelle verteilt und sich große Quaddeln bilden, die nur noch schlimmer schmerzen. Mir fallen die alten Hausmittelchen meiner Oma ein. Mit Eiswürfel die Stelle kühlen und dann Zwiebel-, Zitronensaft oder Essig darauf. Je nachdem, was man so zu Hause findet am Samstagabend. Auch zerriebene Basilikumblätter sollen helfen, wie ich vor einigen Tagen von einer Freundin erfuhr. Ein Tipp ihrer Oma aus Italien. Ich finde alle vier Lebensmittel in meiner Küche vor und bin erleichtert. Damit ich für die Zukunft weiß, was von den alten Hausmitteln am schnellsten und effektivsten wirkt, beschließe ich, sie alle gleichzeitig einzusetzen.

Auf meinem rechten Bein verteile ich großzügig Tafelessig. Ein beißender Geruch macht sich kurz breit, verfliegt jedoch schnell und der Essig hinterlässt eine kühlende Wirkung. Das Jucken wird eindeutig besser. Mit der aufgeschnittenen Zwiebel betupfe ich die Mückenstiche des linken Beines. Die Tränen steigen mir in die Augen vom scharfen Geruch des Zwiebelsaftes, auf der Haut wirkt er jedoch ebenfalls kühlend und beruhigend. Weit angenehmer empfinde ich allerdings die kalte Zitrone aus dem Kühlschrank. Ich träufel mir den Saft direkt auf die Handfläche und reibe meine Arme ein. Wieder ist das Ergebnis gleich. Der Saft kühlt und beruhigt die Haut, dieses Mal jedoch mit einem weit angenehmeren Duft. Die restlichen Stiche am Nacken und im Gesicht betupfe ich mit zerriebenem Basilikum. Ich rieche zum Anbeißen, das Jucken bleibt. Erst nach einer kurzen Weile stellt sich auch hier eine beruhigende Wirkung ein. Insgesamt ein sehr sanfter Effekt, der meiner Meinung nach auch länger anhält.

Nun kommt die schwerste Aufgabe. Ich muss die Nacht ohne Kratzen überstehen, dann wird alles gut, hoffe ich. Am nächsten Morgen sind einige Mückenstiche auf beiden Beinen dick und hart. Hier habe ich mich anscheinend doch gekratzt. Andere Stellen, an die meine Hände ohne akrobatische Verrenkungen nicht hingelangen und die somit kein Hausmittelchen erhielten, sind fast abgeschwollen und jucken nicht mehr. Ohne Kratzen schwellen die ollen Beulen also wirklich schneller ab, in diesem Punkt hatte meine Oma recht. Alle anderen Stiche behandel ich weiterhin mit den Hausmittelchen. Das Jucken vergeht für kurze Zeit, stellt sich dann aber doch immer wieder ein. Ich habe das Gefühl, dass Zitrone, Essig, Zwiebel und Basilikum die gleiche Wirkung erzielen, nämlich eine sehr geringe. Insgesamt vergehen drei Tage bis ich mich wieder einigermaßen wohl in Kleidungsstücken fühle und das lästige Jucken unter T-Shirt und Jeans aufhört.

Da mich die Chemiekeule aus der Kunststoffflasche nicht vor den lästigen Mückenstichen schützen konnte, beschließe ich, bei der nächsten Radtour wieder auf meine weise Großmutter zu hören. Das heißt, einige Tropfen Lavendel- und Zitronenöl unter die Sonnencreme mischen und den Körper vollständig eincremen. Damit mich die Biester auf der Kopfhaut nicht erwischen, träufel ich jeweils vier Tropfen Lavendel- und Zitronenöl in eine kleine Zerstäuberflasche und sprühe mir diese Duftkreation auf die Haare. Nun mal sehen, wie ich meinen nächsten Landausflug überstehe.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Nasci

Fachjournalistin Alternativmedizin Themen: - Gesund leben - Glück und Erfolg - Psychologie - Stadt und Land

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