Wir Politiker du nix

Bremen-Osterholz Wenn man als Bürger eine dialogische Radtour organisiert und kein Politiker kommt.

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Seit geraumer Zeit mache ich mir Gedanken da rüber wie man den Radverkehr in meinem Stadtteil verbessern kann, also redete ich mit Bürger/innen über ihre Bedürfnisse zum Thema. Dann lud ich den Stadtteilbeirat Osterholz und die Mitglieder des Verkehrsausschußes letzten Sonntag zu eine dialogischen Radtour ein. Bei einer Wahlbeteiligung von 40,3 % bei den letzten Bürgerschaftswahlen sollte die Politik doch großes Interesse haben den Dialog mit uns Bürgern zu suchen dachte ich mir, aber weit gefehlt weder Beirat noch Deputierte erschienen zu diesen Termin.

Dafür schaffte man im Vorfeld meiner Fahrradtour vollendete Tatsachen, in dem man erst ein Stück Straße sanierte die besonders im Bereich der Radfahrenden besonders beschädigt war und man errichtete eine Fahrradsperre an einer Stelle an der sich die Bürger seit 40 Jahren ergänzend einen Radweg wünschen.

Als Blogger im Stadtteil Osterholz treiben mich immer wieder politische Themen an, so ärgerte ich mich in den vergangenen 12 Monaten über die Radverkehrspolitik des Senates. Denn als Bürger eines der Randgebiete Bremens bekommt man den Eindruck Bremen würde ausschließlich aus Innenstadt und Neustadt bestehen, hinzu kam das man knapp acht Jahre nicht in der Lage war 200 Meter Schotterweg in der Tannenbergstraße zu sanieren aber bereit ist 1 Mio. in eine Brücke zu investieren deren Relevanz sehr fragwürdig ist. Jetzt möchte ich gemeinsam mit anderen interessierten Bürger*innen den Verkehrspolitikern aus Bürgerschaft und Beirat zeigen was es im Stadtteil zu verbessern gilt um sicher mit dem Fahrrad in Richtung Innenstadt zu kommen, aber auch innerhalb des Stadtteils muss mehr getan werden um das Radfahren attraktiver zu machen. So sollte meiner Meinung nach endlich die zwischen Geldener Straße und Günther-Hafemann-Straße eine Radwegverbindung geschaffen werden damit das Einkaufzentrum Blockdiek legal umfahren werden kann. Stichwege und Hauptstraßen so wie Gehwege müssen dringend saniert werden, dazu braucht es einen Sanierungsplan der gemeinsam von Bürgern und Beirat erarbeitet wird. Auch ist zu prüfen ob man das Grenzwehr zur Einbahnstraße macht um den Schulweg sicherer zu machen, das aber ist nur machbar wenn die Anwohner der Straße mit dieser Maßnahme einverstanden sind. Ein weiteres Thema wird die angespannte Situation im Bereich Schevemoorer Landstraße/Rockwinkler Landstraße sein wo Geisterradler für Probleme sorgen, hier muss im Bereich der Schevemoorer Landstraße ein sicherer Übergang geschaffen werden und ab dem Feldweg der von der Rockwinkler Landstraße das Radfahren gegen die Verkehrsführung verboten werden. Dafür braucht es einer Gemeinschaftsinitiative der Beiräte Oberneuland und Osterholz. An meiner Fahrradtour beteiligten sich insgesamt 9 interessierte Bürger, aber keiner der Kommunal- und Landespolitiker hielt es für nötig sich daran zu beteiligen. Dabei ist der Unmut über das mangelnde Engagement bei den Bürgern im Stadtteil groß.

Nachtrag: Mittlerweile meldete sich der Beiratsprecher Wolfgang Haase bei mir, er machte keinen Hehl aus seinen Unmut das wir Osterholzer uns aktiv in die Stadtteilpolitik einmischen. Schließlich hätte man bei der letzten öffentlichen Beiratssitzung vor der Sommerpause mit einer Gruppe von ADFC gesprochen und sehe deshalb keine Notwendigkeit sich im Rahmen einer Ortsbegehung auf die Anregungen der Bürger eingehen. Dabei beruft er sich darauf das er ja schließlich der gewählte Repräsentant der Bürger*innen sei, dabei scheint er vergessen zu haben das sich an der Wahl des Beirates gerade mal 40,3% beteiligt haben.

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