Wow, da hat sich der Luxusartikelhersteller Hermès aber wirklich was einfallen lassen, um eines seiner Produkte zu bewerben: einen doppelten Spin um zwei Aufmerksamkeitsachsen quasi, umgesetzt in Zusammenarbeit mit einer prominenten Grünen-Politikerin und einem Lobbyverein, für die auch gleich noch ein wenig Beachtung abfällt.
Aber der Reihe nach: „Prolegal“, eine Interessengemeinschaft für privaten Waffenbesitz, behauptete auf ihrer Homepage, die Grüne Claudia Roth trage Gerüchten zufolge eine Pistole des Typs Walther PPK in ihrer Handtasche. Die Bundesvorsitzende einer Partei, die Ausläufer im Pazifismus hat, darf solche Behauptungen natürlich nicht stehen lassen: „Prolegal“ musste die Behauptung aus dem Netz nehmen.
Die Zahnpasta aber war da bereits aus der Tube: „Prolegal“ tauchte nun in den Medien auf – zumal der Verein Roth nicht irgendeine, sondern James Bonds Lieblingswaffe untergejubelt hatte, was medial mit den entsprechenden Reizwörtern aufbereitet wurde („Claudia Bond“). Volltreffer für die Waffenlobby: Man sprach über sie.
Der nächste Stich ging dann an Roth: Sie reagierte mit jener sympathisch-herben Note aus Ekel und Selbstironie, die potenzielle Grünen-Wähler durchaus zu schätzen wissen. In einer Fraktionssitzung sagte sie, sie habe tatsächlich lange „eine gefährliche Waffe“ in ihrer Tasche gehabt: das Parfüm „Opium“. Mittlerweile habe sie aber „abgerüstet“ und nutze nun „Terre d’Hermès“. Und bamm, da war es! Die Kampagne war am Ziel. So läuft das heutzutage.
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.