Ausklang des Mordes an Olof Palme

Weitergehen! Ein ganz verständliches Kuriosum

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Er hatte sich als Ministerpräsident gegen die Waffenindustrie gestellt.

Im Februar 1986 wurde er nach einem Kinobesuch in der Stockholmer Innenstadt ermordet.

Wie geht das Erschießen einer hochgestellten Persönlichkeit am Abend im Herzen einer Großstadt zugleich auf eine Weise, die nicht nur Fragen offen läßt, sondern Täterschaft im Unklaren?

In den Neunziger Jahren strahlte ein deutscher TV-Sender (ich meine, es sei die ARD gewesen) eine umfangreiche Dokumentation aus, der zur Folge recht eindeutig recherchiert worden ist, daß die Stockholmer Altstadt zuvor von der Polizei abgeriegelt worden war (daher Menschenleere als Palme aus dem Kino kam). Und, daß ein ehemaliger Polizeibeamter nach Erschießung des Ministerpräsidenten von seinen Ex-Kollegen durch die Absperrung geführt wurde; so also die Altstadt unbehelligt verließ.

Diese Recherche wurde allerdings und offenbar zu keinem Zeitpunkt Rechtsgegenstand. Statt ihrer, das z.B. hier Zusammengefaßte (https://en.wikipedia.org/wiki/The_Skandia_man), was an Verlegenheitsfigur Lee Harvey Oswald im Fall John.F. Kennedy gemahnt. Daher gelaufene Trottel, denen es gelingt, bestbewachte Personalien umzulegen, Konsulate in die Luft zu sprengen, oder Passiermaschinen in Gebäude zu fliegen, usw.

Auch, daß man all die Zeit verstreichen ließ, um sich im Fall Palme endgültig auf einen seit 20 Jahren toten Engström als Killer festzulegen, nimmt sich so natürlich plausibel aus wie von tumben Untergegebenen wörtlich genommene Order des: „Wartet 20 Jahre, und schließt dann die Akte.“

Gerne hörte man hierzu Spezialisten, die en vogue Verschwörungstheorien und deren Entstehung verkaspern, doch die sind nicht dazu engagiert, um sich an Fällen wie Kennedy, Palme, Barschel, Möllemann oder toten Inspektoren in Ställen anzunehmen.

Wer also meint, daß der Fall des ermordeten Olof Palme zum Himmel stinkt, der leidet vermutlich unter sozialem und psychischem Malheur. Denn einem gesunden Menschenverstand wird weder auffällig scheinen, daß sich ein Ministerpräsident mal eben so inmitten einer Altstadt erschießen läßt, noch, daß sich denkbar eklatantester Vorfall nicht einmal aufklären ließe.

Schon gar nicht, daß mit höherer Priorität sinisteren Hintergrunds Einhaltung unverfänglich eingängigen Szenarios doch immer wieder vollends entbehrlich wird.

Sozial und psychisch Dysfunktionale müssen da geradezu heraushören: „Was schert es depperte Öffentlichkeit?! Ob der Pöbel nun perplex ist oder ein Sack Reis in China umfällt … Wen muß das interessieren!?“

… Vielleicht den lieben Gott?

Und wenn es den gar nicht gibt?

... So ein Unfug; natürlich gibt es den!

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Geschrieben von

Knossos

Anonyme Konten ans Licht; für echte Volksvertretung!

Knossos

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